Motorschaden - Ölpumpe für VW LT 28 2.4 TD Motor 1G

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Motorschaden - Ölpumpe für VW LT 28 2.4 TD Motor 1G

Beitragvon Alphi » Donnerstag 16. März 2017, 17:00

Hallo alle zusammen,

leider ist es nun soweit und mein Motor hat eine Bruchlandung erlitten. Ich hatte bereits über die immer länger blinkende Öldruckleuchte nach dem Start gesprochen und gepostet. Nach einem Check in der letzten Woche und ein Ausbau der Ölwanne kam dann die Wahrheit hervor. In der Ölwanne waren Späne und Abrieb aus den Zylindern zu erkennen. Keine Ahnung wie es dazu kommen konnte, vermutlich war ich nicht ganz unbeteiligt und habe z.B. den Ölwechsel zu lange herausgezögert usw.
Nun ist es so und ich habe mich entschieden einen Austauschmotor einzubauen. Da ich aber nicht weiß, ob vielleicht die Ölpumpe an der Misere Mitschuld hat, möchte ich gerne die Pumpe tauschen. Ich hatte bereits die Pumpe im Jahr 2012 getauscht und bin seither ca. 20.000 km gefahren.

Kann mir jemand sagen, wo ich eine Pumpe herbekomme und welche Teile mach bei einem so oder so anstehenden Motortausche wechselt? Ein befreundeter Kfz Mechaniker unterstützt mich bei diesem Projekt.

Vielen Dank für ein paar Infos!

Übrigens: Tiemo hat in diesem Forum mit unglaublichem Wissen und Fachhinweisen mir bereits sehr geholfen. Ich möchte an dieser Stelle, stellvertretend für noch weitere, ein grosses Kompliment aussprechen.

Viele Grüße von Alphi!
Alphi
 
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Re: Motorschaden - Ölpumpe für VW LT 28 2.4 TD Motor 1G

Beitragvon Mariner » Donnerstag 16. März 2017, 22:41

Moin Alphi!

Mein herzliches Beileid zu Deinem Motorschaden; egal, Kopf hoch, das wird schon!

Alphi hat geschrieben: In der Ölwanne waren Späne und Abrieb aus den Zylindern zu erkennen. Keine Ahnung wie es dazu kommen konnte, vermutlich war ich nicht ganz unbeteiligt und habe z.B. den Ölwechsel zu lange herausgezögert usw.


Ich kann Dir nur raten erst einmal zu überprüfen, ob die Späne magnetisch sind. Sind sie es nicht, handelt es sich um Späne, die entweder von den Motorlagern stammen (Kurbelwelle, Pleuel) oder aber von der Ölpumpe. Sind sie es doch, dann handelt es sich um Abrieb/Spanbildung gegebenenfalls an den Zylinderflächen. Das würde ich also zuerst checken, um das Fehlerbild einzugrenzen -vielleicht ist ja gar kein Motortausch erforderlich, wenn es z. B. nur die Ölpumpe zerhauen hat?

Wie lange hast Du denn den Wechsel überzogen? Ich will nicht so recht glauben, dass ein zu langer Ölwechselintervall Schuld an der Misere ist. Wenn die Öldruckkontrollleuchte bei laufendem Motor gebrannt hat (und der Öldruckgeber i. O. ist), ist das ein Indikator z. B. auf einen Lagerschaden und/oder eine defekte Ölpumpe (warum musstest Du sie ursprünglich wechseln?). Dann muss man den Motor nicht unbedingt wechseln sondern einfach nur instand setzen - da Du ja unten nachfragst, was man so alles tauschen sollte - es ist fast der gleiche Aufwand, nur dass man sich das Geld für die Ersatzmaschine spart ;-) .

Alphi hat geschrieben:Nun ist es so und ich habe mich entschieden einen Austauschmotor einzubauen. Da ich aber nicht weiß, ob vielleicht die Ölpumpe an der Misere Mitschuld hat, möchte ich gerne die Pumpe tauschen. Ich hatte bereits die Pumpe im Jahr 2012 getauscht und bin seither ca. 20.000 km gefahren.


Siehe oben!

Alphi hat geschrieben:Kann mir jemand sagen, wo ich eine Pumpe herbekomme und welche Teile mach bei einem so oder so anstehenden Motortausche wechselt? Ein befreundeter Kfz Mechaniker unterstützt mich bei diesem Projekt.


Normalerweise erhältst Du die Pumpe bei den einschlägigen KFZ-Teilehändlern (Daparto.de, Teufel, und wie sie alle heißen)

Bei der Frage nach den Teilen, die gewechselt werden sollten, hängt es maßgeblich davon ab, wie gut Du Deinen Austauschmotor kennst und ob das auch mit Belegen nachweisbar ist. Ist der Motor erst vor kurzem überholt worden, musst Du eigentlich gar nichts wechseln - wenn Du keine Kenntnisse über den Zustand hast, rate ich Dir zum Wechsel folgender Bauteile:

- Zahnriemensatz inklusive Spannrolle(n)
- Wasserpumpe
- Zylinderkopfdichtung und Zylinderkopfschrauben

Weil zum Wechsel der ZKD der Kopf abgenommen werden muss, kann man recht gut erkennen, ob ggfs. auch die Kobenringe gewechselt werden sollten. Darüber hinaus rate ich Dir, einen Hauptlagerdeckel und einen Pleuellagerdeckel abzunehmen, um mal zu sehen, wie es um die Gleitlager bestellt ist, denn das sind Austauscharbeiten, die sich am Besten im Ausgebauten Zustand des Motors erledigen lassen.

Beste Grüße und viel Erfolg!

Tille
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Re: Motorschaden - Ölpumpe für VW LT 28 2.4 TD Motor 1G

Beitragvon tiemo » Freitag 17. März 2017, 00:40

Hi Tille, hi Alphi!

Mariner hat geschrieben:Beileid zu Deinem Motorschaden; egal, Kopf hoch, das wird schon!


Hahaha, so schön wie "Der Rost hält sich im Rahmen" - Naja, Galgenhumor.

Mariner hat geschrieben:ch kann Dir nur raten erst einmal zu überprüfen, ob die Späne magnetisch sind. Sind sie es nicht, handelt es sich um Späne, die entweder von den Motorlagern stammen (Kurbelwelle, Pleuel) oder aber von der Ölpumpe. Sind sie es doch, dann handelt es sich um Abrieb/Spanbildung gegebenenfalls an den Zylinderflächen. Das würde ich also zuerst checken, um das Fehlerbild einzugrenzen -vielleicht ist ja gar kein Motortausch erforderlich, wenn es z. B. nur die Ölpumpe zerhauen hat?


Sehr guter Tipp, meist sind Späne von den Lagerschalen und nicht magnetisch. Abrieb von den Zylinderwänden ist im Normalfall so fein, dass man ihn nicht als Späne erkennen kann.

Mariner hat geschrieben:Wie lange hast Du denn den Wechsel überzogen? Ich will nicht so recht glauben, dass ein zu langer Ölwechselintervall Schuld an der Misere ist. Wenn die Öldruckkontrollleuchte bei laufendem Motor gebrannt hat (und der Öldruckgeber i. O. ist), ist das ein Indikator z. B. auf einen Lagerschaden und/oder eine defekte Ölpumpe (warum musstest Du sie ursprünglich wechseln?). Dann muss man den Motor nicht unbedingt wechseln sondern einfach nur instand setzen - da Du ja unten nachfragst, was man so alles tauschen sollte - es ist fast der gleiche Aufwand, nur dass man sich das Geld für die Ersatzmaschine spart ;-) .


Es kann ja sogar ein Indikator für ein klemmendes Regelventil in der Ölpumpe sein...

Mariner hat geschrieben:Weil zum Wechsel der ZKD der Kopf abgenommen werden muss, kann man recht gut erkennen, ob ggfs. auch die Kobenringe gewechselt werden sollten. Darüber hinaus rate ich Dir, einen Hauptlagerdeckel und einen Pleuellagerdeckel abzunehmen, um mal zu sehen, wie es um die Gleitlager bestellt ist, denn das sind Austauscharbeiten, die sich am Besten im Ausgebauten Zustand des Motors erledigen lassen.


Schätze mal, da bei den Lagern wird der Hase auch im Pfeffer liegen, wenn die Späne nicht einfach aus einer sich zerlegenden Ölpumpe stammen.
Ein paar Mal hatten wir hier schon Fälle, wo Motoröl nicht nachvollziehbar im kalten Zustand so zäh wurde, dass es nicht mehr gefördert werden konnte. Daher unbedingt auch den Ansaugschnorchel kontrollieren. Er muss, insbesondere am Ansaugkorb, frei sein und er muss dicht und sicher montiert sein, damit keine Fremdluft eindringen kann, sonst klappt es mit der Ölförderung auch nicht.
Es könnte der Ölfilter defekt geworden sein, nicht mehr durchgelassen haben ("implodierte" Filterpackung, gibts bei Billigfiltern manchmal). Falls der Filter ein Umgehungsventil hatte, könnten hierüber Späne auch aus der Ölpumpe im Kreislauf verteilt worden sein. Falls der Kopf noch brauchbar scheint, unbedingt die Nockenwelle rausheben und die Freigängigkeit der Ölbohrungen und Zustand der Lagerstellen begutachten/herstellen.

Erst mal die Schadensursache finden, dann entscheiden, was weiterverwendbar ist.

Gruß,
Tiemo
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