Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Hier sollte alles rein was irgendwie direkt mit LT-Technik zu tun hat.
Also in erster Linie technische Fragen und Antworten, aber zum Beispiel auch Tips und Tricks,Technische Umbauten etc.
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Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon Robert Sommer » Sonntag 27. März 2016, 23:55

Moin Moin,

das Projekt Achsumzug läuft, aber extrem zäh!
Die kack Vorderachse hat mich heute wieder 8h beschäftigt, ohne rauszukommen!

Das mieseste heute waren mit Abstand die Sicherungsdrähte an den Spurstangenmuttern und die Radbolzen.

Da wir anfangs die Spurstangen nicht abgedrückt bekommen haben- da war zu allem Überfluss die Karre schon von der Bühne runter- weil schon gar nicht die Drähte zu ziehen waren, haben wir erstmal mit den Lenkhebeln weitergemacht und einfach versucht deren Konsolen vom Rahmen abzuschrauben: auch hier übelst vom Rost vergrößerte Muttern...
Dann Drähte stellenweise ausgebohrt und danach sicher zwei Stunden mit verschiedensten Abziehern versucht, bei den Spurstangenköpfen zu Punkten, bis es dann mal hingehauen hat. Die Krallen sind immer wieder abgerutscht, bis ich die mal mit nem "Riesenkabelbinder" aus Metallband zusammengehalten hab.
Monsterterror diese Abdrückerei!!!

Zuguterletzt wollten wir die Räder entfernen und die Achse rausholen, sind aber an jeder Seite an zwei Bolzen gescheitert. Bilanz: ein verbogener Schlüssel und ein zerstörtes Radkreuz (die zum Falten).
Morgen mit neuen Körnern und frischen Nerven nochmal versuchen, aber heute echt harter Abfuck!
Und Rostlöser kriecht gar nicht ins Gewinde hab ich gesehen. Die ganzen anderen Tipps aus'm Wiki haben nicht gezogen und ne acht fahren ist auch nicht mehr drin. Mit dem ganzen gelösten Gestänge drehen sich jetzt natürlich auch noch immer die Räder durch die Gegend von links nach rechts...

Für die Zukunft:
Wie kann man die Schrauben/Bolzen/Muttern der Vorderachse so behandeln, dass man da nicht immer so'n tierischen Hustle mit hat?! Dicke Fettschicht auf die Muttern?

Und wie könnte man die Radbolzen noch lösen? Hebel hatte ich schon gut 1m, Hammerschläge federn ab, Hammerschläge auf die Schraube bringen nix, Rostlöser will nicht penetrieren...

Bääääääääääh!
... auch das geht vorbei.
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Re: Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon Gatto-53 » Montag 28. März 2016, 06:51

Hallo Robert,
Wenn die Splinte sind nicht sichtbar ignoriere ich sie einfach und mit schlüssel einfach die Muter abschrauben ,die reste von Sicherheitssplinten später austreiben oder ausbohren.Die Radmuttern nur mit mitlerem (LKW) Kreuzer abschrauben. :drive
Mfg.Mario
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Re: Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon schaettman » Montag 28. März 2016, 09:44

Genauso !
Abzieher ? Einer hält den Mottek hinter und der andere zimmert mit dem Fäustel drauf, 1 wohldosierter Schlag und gut is !
Radkreuz zum Falten ? ähemm, ich hab ein kleines von Hazet und ein großes Lkw ...da geben die Muttern schon vorher auf :lol:
das einzige, was beim Schrauben nervt , ist schlechtes Werkzeug , das absorbiert deine Energie und Nerven ! 8-)
Seit Oktober 1993 haben wir ihn ;-)
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Re: Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon j.b.k » Montag 28. März 2016, 11:18

Man bin ich froh das ich genug Druckluft und einen großen Schlagschrauber habe 8-)
Gruß Hannes
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Re: Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon Robert Sommer » Montag 28. März 2016, 13:09

Grüezi mit'nand,

Gutes Werkzeug- hab das beste vorfindbare in der Halle genommen...
Ausgerechnet das LKW-Kreuz hatte niemand zur Hand :-?
Ansonsten weiss ich gutes Werkzeug mittlerweile auch zu schätzen, aber haben tu ich das dadurch immer noch nicht.
Und der Druckluftschrauber, den ich versucht habe war von Aldi mit einem max. 7bar-Kompressor- Ende, Gelände.

Heute ein neuer Versuch, ansonsten hoffen/warten, dass in der Nachbarwerkstatt jemand taugliches Zeug verleiht.

Daumen gedrückt...

Mottek?!
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Re: Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon j.b.k » Montag 28. März 2016, 14:57

Hallo Robert.
Also ehrlich, Schlagschrauber von ALDI geht gar nicht. Da hast Du mehr kraft im Oberarm als der Schlagschrauber von Aldi.
Meiner ist von Hazet und damit bekommst Du alle Schrauben los.
Technische Daten:

Anzugs-Drehmoment max. Nm: 678
• Empfohlenes Drehmoment Nm: 610
• Lösemoment max. Nm: 1100


Allerdings muss Du schon 200,00 € ausgeben :-(
Gruß Hannes
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Re: Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon LT-Harry » Montag 28. März 2016, 15:50

j.b.k hat geschrieben:Meiner ist von Hazet und damit bekommst Du alle Schrauben los.
Technische Daten:

Anzugs-Drehmoment max. Nm: 678
• Empfohlenes Drehmoment Nm: 610
• Lösemoment max. Nm: 1100


Servus allerseits
Hört sich nach Hazet 9012M an

Gruß @Harry
Ich bin verantwortlich für das, was ich sage (schreibe) aber nicht für das, was du denkst.
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Re: Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon Skoot » Montag 28. März 2016, 17:08

Dünn (!!) Kupferpaste auf die Radbolzen, dann gammeln die nicht fest.
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Re: Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon erazer13 » Montag 28. März 2016, 23:01

Abgebrochene Splinte ignorie ich auch, einfach abdrehen mit dem Schlüssel.
Abzieher brauchste nicht. Warmmachen mit Heißluftfön und ein Schlag seitlich drauf, macht jeder KFZ`ler so. Meist springt die Spurstange dann meist von selber raus.
Ohne Schlagschrauber geht meist sowieso nichts. Dazu gibts noch die Preßluftmeissel. Da flext du einen Meissel flach ab und setzt den auf den Spurstangenkopf drauf.
Die Schläge lösen auch den Konussitz. H
Gute Methode auch bei anderen Steckverbindungen.
Ansonsten Mutter drauf und mit ein paar Umdrehung eindrehen und mit Fäustel ordentlich draufhämmern. Hier gilt: lieber ein fester Schlag mit einem Vorschlaghammer als zig Kleine mit nem 1kg Hammer.
Die Spurstangen/Köpfe überleben das obwohl wenn die raus sind, sollten sowieso neue rein. Mutter nimmst dann ne Neue.
Abgedrehte Flanken bei den Muttern ? -> alter Gabelschlüssel und ein Schweißgerät. :grin:
..oder gleich mit der 1mm Trennscheibe den Bolzen mit Mutter abflexen.
Kriechöl bewirkt auch wunder aber am Besten im Abstand von 12std min. 3x einsprühen bevor gelöst wird.
Kupferpaste auf die Gewinde und Mutter eindrehen. Vorstehendes Gewinde dann mit mit schwarzem Molybdänfett zusätzlich einschmieren.

Noch was: Ohne richtiges Werkzeug ruinierst du deine Nerven..habe das jahrelang gemacht :grin: . Lieber selber machen und das gesparte Geld anfangs in Werkzeug investieren.
Zuletzt geändert von erazer13 am Montag 28. März 2016, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon erazer13 » Montag 28. März 2016, 23:16

j.b.k hat geschrieben:Hallo Robert.
Also ehrlich, Schlagschrauber von ALDI geht gar nicht. Da hast Du mehr kraft im Oberarm als der Schlagschrauber von Aldi.
Meiner ist von Hazet und damit bekommst Du alle Schrauben los.
Technische Daten:

Anzugs-Drehmoment max. Nm: 678
• Empfohlenes Drehmoment Nm: 610
• Lösemoment max. Nm: 1100


Allerdings muss Du schon 200,00 € ausgeben :-(


Ne: Hazet 850NM um 95,- Teuros ;-) http://www.amazon.de/Schlagschrauber-Hazet-9012SPC-Vierkant-Zoll/dp/B001CA1X12/ref=sr_1_1?s=diy&ie=UTF8&qid=1459199711&sr=1-1&keywords=schlagschrauber
Hier noch so ein Meisselhammer...einfach einen Meissel abflexen und rauf auf das klemmende Teil :grin: http://www.amazon.de/Mannesmann-Druckluft-Meisselhammer-Meisseln-1513/dp/B000B9RJVI/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1459199831&sr=8-5&keywords=mei%C3%9Fel+druckluft
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Re: Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon Robert Sommer » Dienstag 29. März 2016, 00:07

Okay, Danke für Eure Rad-Schläge (sorry, der Lag einfach so da... :) )

Für dieses Mal hat nochmal Rostlöser mit Niveau und das Totschlagargument Hebelverdopplung geholfen.
Hab den Rasant-Rüssel hinter die Felge gebogen, wo das Gewinde sitzen sollte und ordentlich abgepumpt.
Dann ein 1,5m Rohr gefunden, statt des Halbstarken Zölligen gestern.
Das "Radkreuz" hatte gestern doch nur einen Bogen und nach dem ersten Krachen heute gab's ja auch noch die andere Seite. Bei jedem weiteren Knall dachten wir dann erst, jetzt hätt's das Kruzifix hinter sich. Letztendlich war's dann aber jedes Mal tatsächlich der jeweilige Bolzen, der sich von soviel roher Gewalt hat überzeugen lassen...

Hammer, wieviel Endorphin man in der Werkstatt so ausschütten kann.

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Mit Spurstangen und Lenkhebeln dran, weil Abdrücken Nix für mich ist. Und sowieso scheint' ja besser zu sein, wenn die Köpfe an Ort und Stelle bleiben- warum sollte man die ersetzen und vor allem wie? Die sind doch nur an einer Stange geschraubt, oder?

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Und dann dieser Ärger mit dem Saubermachen! Krass, was da für'n Peek am Start ist. Ab heute bin ich Fan vom "natürlichen Korrosionsschutz", das nächste Mal bleibt der Käse drauf, am Ende dankt's einem ja eh keiner...
Jetzt nochmal Kärchern, CVS-schrubben, Owatrol, Brantho3in1- was vergessen?

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Re: Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon tiemo » Dienstag 29. März 2016, 00:30

Hallo Robert!

Robert Sommer hat geschrieben:Das mieseste heute waren mit Abstand die Sicherungsdrähte an den Spurstangenmuttern und die Radbolzen.


Wenn die Sicherungssplinte stark verrottet sind, dann kommen sie oft selbst nach mehrfacher Behandlung mit Rostlöser nicht raus, ohne zu zerreißen. Wie die anderen schon schrieben: Ignorieren, oder glatt abflexen und mit Durchschlag raushauen.

Radbolzen sollte allerdings zu mobilisieren sein. Man muss doch öfter mal eine Felge abnehmen? Hier verwende ich auch einen Hauch Anti-Seize-Paste (ähnlich Kupferpaste, die geht auch) an Gewinde und Kugelbund, das verhindert Korrosion. Es gibt Leute die davor warnen, weil wegen der Schmierwirkung sich die Schrauben lösen könnten. Ist mir aber noch nie passiert. Natürlich, 50km nach Montage, Drehmoment kontrollieren! Apropos Drehmoment: Hier sollte man beim Anziehen unbedingt das Drehmoment (200Nm bei den "leichten" LT mit 5 Radbolzen) einhalten, sonst hat man hinterher Probleme. Machen aber viele Werkstätten nicht und knallen die Teile mit dem Schlagschrauber an. Das "Nachknacken" mit dem Drehmomentschlüssel beweist dann nur, dass MINDESTENS das vorgeschriebene Moment aufgebracht wurde, nicht aber, um wieviel es überschritten wurde...
Zum Lösen benutze ich bei hartnäckigen Bolzen (an fremden LTs ;-)) einen starren 4-Kant-Hebel mit Schlagschraubernuss und eine Verlängerung. Darunter kommt der Rangierwagenheber, und das Fahrzeuggewicht reicht dann im Allgemeinen zum Lösen. Schutzbrille tragen und respektvollen Abstand halten, wenn so ein vorgespanntes Werkzeug bricht, dann fliegen die Fetzen!

Robert Sommer hat geschrieben:Da wir anfangs die Spurstangen nicht abgedrückt bekommen haben- da war zu allem Überfluss die Karre schon von der Bühne runter- weil schon gar nicht die Drähte zu ziehen waren, haben wir erstmal mit den Lenkhebeln weitergemacht und einfach versucht deren Konsolen vom Rahmen abzuschrauben: auch hier übelst vom Rost vergrößerte Muttern...


Mit einem passenden Abzieher sollte das aber gehen...
Ich setze den normalerweise solide an (man kann die ja einstellen), so dass die beiden Teile annähernd parallel stehen, sobald Druck drauf kommt. Dann ordentlich vorspannen und von der Seite einen Hieb mit einem Fäustel >= 1.2kg auf das Auge der Kegelverbindung, dann springen die Verbindungen meist auseinander.

Die Muttern sind nur scheinbar vom Rost vergrößert: Wenn man den abgeklopft hat, sind sie eher kleiner als normal. Manchmal passt dann tatsächlich das nächstkleinere Werkzeug. Bei so festsitzenden Muttern ist es vorteilhaft, einen Schlüssel zu verwenden, der nicht nur an zwei Schlüsselflächen angreift (Gabelschlüssel), sondern besser an allen (Ringschlüssel, 6-Kant-Nuss). Eine Nuss kann man auch mit dem Hammer auf die Mutter schlagen, bevor man die Knarre oder den Hebel ansetzt.


Robert Sommer hat geschrieben:Und Rostlöser kriecht gar nicht ins Gewinde hab ich gesehen.


Doch, tut er. Aber er braucht Zeit, und man muss auch den richtigen Rostlöser benutzen. WD40, Caramba und diese "entquietschenden" Allround-Wundermittelchen taugen da nichts. Bei sehr zugerosteten Verbindungen braucht man etwas sehr dünnflüssiges, da nehme ich oft einfach Bremsenreiniger bei den ersten Durchgängen. Danach dann einen reinrassigen Rostlöser, der nicht auch noch qietschende Türen und Überschläge in Verteilerkappen kurieren soll, sondern nur Rost löst, zB. Caramba Rasant.

Robert Sommer hat geschrieben:Für die Zukunft:
Wie kann man die Schrauben/Bolzen/Muttern der Vorderachse so behandeln, dass man da nicht immer so'n tierischen Hustle mit hat?! Dicke Fettschicht auf die Muttern?


Kein Fett. Das schmiert und begünstigt selbsttätiges Lösen der Bolzen. Eine Paste, Kupferpaste oder Anti-Seize verhindert durch kleine Partikel aus einem "inkompatiblen" Metall, dass die Metallflächen aufeinander festfressen oder -rosten können. Ein in geringer Menge enthaltenes Öl bindet die Partikel und verhindert durch Luftabschluss Korrosion. Das gibt es zum Sprühen oder im Töpfchen oder Tube zum Auftragen mit dem Borstenpinsel. Damit kann man die Flächen mit einem sehr dünnen und dennoch geschlossenen Film beschichten, der auch unter dem Fliehkrafteinfluss nicht groß wandert und zB. die Bremse beeinträchtigt. Und bei der Montage Drehmomente einhalten.
Wer superängstlich ist, kann auch anstelle der Paste einen Schraubenkleber verwenden. Auch dieser verhindert das Festrosten durch Luftabschluss, und die Kleberwirkung ist bei den angewendeten Momenten eher zu vernachlässigen (wenn man nicht gerade den Typ "hochfest" nimmt). Nachteil ist, dass man bei jeder Demontage erst mal die zerbröckelten Rückstände entfernen muss, bevor man die Räder wieder montiert. Das ist auch noch so ein Punkt: Bevor man eine Schraubverbindung montiert, erst mal sicherstellen, dass die Gewinde bis zur später verwendeten Einschraubtiefe frei und leichtgängig sind (erst mal Bolzen/Mutter ohne Rad aufschrauben, ggf. Gewinde reinigen/nacharbeiten). Ist das Gewinde schon aufgrund Verschmutzung oder Rost schwergängig, stimmt trotz korrektem Anzugsmoment später die Vorspannkraft nicht, weil ein Teil des Montagemoments von der Reibung verschluckt wurde.

Robert Sommer hat geschrieben:Und wie könnte man die Radbolzen noch lösen? Hebel hatte ich schon gut 1m, Hammerschläge federn ab, Hammerschläge auf die Schraube bringen nix, Rostlöser will nicht penetrieren...


Das Fahrwerk ist so elastisch, dass die Hammerschläge zurückfedern, wenn man nicht die beschlagenen Teile entsprechend starr gegenstützt, zB. mit einem zweiten, etwa gleichschweren Hammer auf der gegenüberliegenden Seite. Aber es ist sowieso wesentlich wirksamer ,die Kraft langsam und gleichförmig aufzubringen, wie mit dem Wangenheber, wenn es in der Hochachse ist.
Und immer lieber Werkzeug verwenden, das auf den ersten Blick überdimensioniert aussieht. Damit geht so manches spielend, was mit kleinerem Werkzeug fast unmöglich ist. 1m Hebel ist nicht viel. Radkreuze setze ich persönlich nicht ein, weil ich erstens der vergleichsweise winzigen Verschweißung in der Mitte nicht traue und zweitens den seitlichen Versatz durch den relativ großen Abstand vom 6-Kant zur Querstange schlecht finde.

Ups, Überschneidung! Lese jetzt beim Abschicken, dass die Aktion doch noch gelungen ist! Glückwunsch!

Gruß,
Tiemo
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Re: Das Zeit(sch)raubenste: feste (Sch)rauben

Beitragvon Robert Sommer » Dienstag 29. März 2016, 11:42

Hihi,

aber lieben Dank für Deine ausführliche Ausführung!!! :)

Besonders die Behandlung der Schrauben werde ich mitnehmen!
Wieviel Sinn macht es, diese hochfesten Schrauben die an der Vorderachse verbaut sind zu ersetzen- gar keinen, oder?

LG,
Robert
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