PU-Schaum-Angst

Hier sollte alles rein was irgendwie direkt mit LT-Technik zu tun hat.
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PU-Schaum-Angst

Beitragvon Robert Sommer » Dienstag 8. März 2016, 20:37

Moin,

ich würde gerne Wechseln von einem Auto ohne Blech http://lt-freunde.de/forum/viewtopic.php?f=99&t=15795 auf ein Auto ohne Motor.
Augenscheinlich sind an der anderen Karre alle bei meinem Wagen weggeschimmelten Stellen tatsächlich ganz okay (Besichtigung vor Ort mit Schraubenzieher).
Das Auto ist soll nur saisonal gefahren (sonst Halle) und offensichtlich auch auf Reisen gut gepflegt worden sein (Salzwasser an der Küste abwaschen und so...)
Etwas ist mir dennoch aufgefallen, dessen eventuelle Tragweite mir erst viel zu spät aufgegangen ist.

An der Beifahrerseite sind die Schweller vor und nach Schiebetür mit Schaum ausgefüllt und mit Unterbodenschutz "abgeschlossen".
Der Schaum fühlte sich sehr flexibel an (wie feste Marshmellows) und war von sehr hellbläulicher Farbe (reingepiekt und angekuckt).
Auch scheint in einigen Säulen und Türen Schaum verspritzt worden zu sein (Hintertüren sah eher nach Standard-Bauschaum aus).

Nach meinen Recherchen bekommt man das Zeug chemisch weg, wenn man früher sterben will als angepeilt, oder mechanisch mit verachtenswertem Aufwand.
Wie würde man bei letzterer Option bei den Säulen rangehen (rein theoretisch) (bitte konstruktive Einschätzungen- ich gehe von gut genuger Restsubstanz des Bleches aus):
Loch bohren und mit 'ner Rohrreinigungs-Spirale/Schornsteinfeger-Bürste auf Bohrmaschine das Zeug ausfräsen oder die Säulen öffnen (wie am besten) und den Kack da rauskratzen?
Das Ausmaß (sprich genaue Positionen und Füllhöhen habe ich nicht rausfinden können).

Au weia...
Ansonsten macht das Auto wirklich einen sehr guten Eindruck- und was kapitale Blechschäden angeht weiss ich ja jetzt bescheid (denke ich dennoch demütig: Das mit den Pferden und der Apotheke).

Gruss,

roob
... auch das geht vorbei.
Vielleicht fährt's auch.
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Re: PU-Schaum-Angst

Beitragvon Manuel Strübing » Dienstag 8. März 2016, 20:44

Ist bekannt was für ein Schaum da verwendet wurde? Wenn es Brunnenschaum war dann sollte das unproblematisch sein. Der zieht kein Wasser. Normaler Bauschaum wäre krass....

Gruß

Manuel
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Re: PU-Schaum-Angst

Beitragvon Kleberwurst » Dienstag 8. März 2016, 21:12

Hi Roob!

Warum "zu spät", hast du schon gekauft? Hört sich nicht so an, aber erzähl weiter, ich sitze andächtig und lese :grin:


Karo.
LT fahren, ist immer für eine Überraschung gut......auch im restlichen Leben.
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Re: PU-Schaum-Angst

Beitragvon Martin aus Pirna » Dienstag 8. März 2016, 21:37

Schaum ist immer Mist!

Was, wenn du mal klempnern musst? Oder du willst die Hohlraumkonservierung erneuern?
Und wirklich kältebrückenfrei bekommt man das Auto damit eh nicht. Der Frost geht einfach drumherum im Blech. "Trennung" sieht anders aus.
Ich würde aus Erfahrung grundsätzlich die Finger von solchen verbastelten Haufen lassen. Mir ist einer mal beinahe abgebrannt, als ich klempnern musste.

Gruß aus dem Tal


Martin

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Re: PU-Schaum-Angst

Beitragvon hannes kpunkt2 » Dienstag 8. März 2016, 22:19

Uff...hier wird nun direkt über meinen ex-lt gesprochen.
Das fühlt sich ja etwas komisch an.
Was nun dieses schaumthema angeht. Dazu kann ich leider auch nur sagen, dass der schon vorhanden war als ich den bus 2010 gekauft hab. Ich habe mich in der ganzen zeit leider nie ganz konkret damit beschäftigt, da ich immer genug mit dem motor zu tun hatte. Und naja weil die karosse nie irgendwelche probleme gemacht hat oder auch nur zeichen in die richtung deuteten... was ich sagen kann ist, dass ich immer versucht hab so pfleglich mit allem bestand umzugehen wie nur irgendwie möglich. Regelmässige lüftung vom innenraum, hallenstellplatz im winter und regelmässige wäsche, wachs und politur...
Uff, Robert irgendwie tuts mir grad voll leid dass du dir so sorgen machst. Ich hoffe bzw. Glaube eigentlich auch fest, dass diese unbegründet sind.
Der einbau den ich reingebaut hab,ist mit wenigen schrauben ausgebaut. Die wandverkleidung ist soweit ich mich erinner auch komplett verschraubt, sprich einfach demontierbar. Zumindest in diesen bereichen kannst du dir schnell ein bild verschaffen.

Lass uns in kontakt bleiben, ok?! - sehr gern auch ausserhalb des forums!
Hannes
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Re: PU-Schaum-Angst

Beitragvon tiemo » Dienstag 8. März 2016, 22:26

Hallo!

Ich denke, wo nun mal Schaum drin ist, drin lassen. Höchstens mal mit einem Feuchtemesser prüfen, ob er Wasser gezogen hat, dann besteht unter Umständen Handlungsbedarf.

Solange nicht geklempnert werden muss, stört das Zeugs ja erst mal nicht. Und wenn der Fall mal eintritt, kann man es dort entfernen , wo gearbeitet werden muss. Vielleicht mal eine "Materialprobe" entnehmen und prüfen, wie sie sich am besten lösen lässt. Um das Zeugs gegebenenfalls mechanisch zu entfernen, hat man natürlich in den Hohlräumen extrem wenig Platz.

Also ich sehe das zwar als unschön, aber nicht als Katastrophe. Ich hatte mal einen Ford Taunus aus den 70-ern, da waren die hinteren Radkästen vom Kofferraum aus original von Ford verschäumt. Und ich habe noch einen T4 aus den 90-ern, da ist in den Schwellern unterhalb der vorderen Einstiege auch von VW original verschäumt, warum auch immer.

Gruß,
Tiemo
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Re: PU-Schaum-Angst

Beitragvon Robert Sommer » Mittwoch 9. März 2016, 02:26

Ach herrje Hannes,

dass Du das hier auch mitkriegen musst- Segen und Fluch das Forum :-/

Naja, wie gesagt, ich hab ein gutes Gefühl bei dem Auto und neige auch absolut nicht zu übereilten (Kauf-)Entscheidungen- eher im Gegenteil. Von daher "zu spät", weil ich tatsächlich direkt zugeschlagen und gekäuft hab.
Außerdem vertrau ich dem Hannes und unterstelle auch wirklich nix.
An dieser Stelle auch nochmal ein herzliches Dankeschön an Hannes (und "Coco"(?)- liebe Grüße)- der Kontakt im Vorfeld, die Abwicklung und alles waren wirklich toll.

Da war nur die Angst, einen wesentlichen Knackpunkt eventuell falsch eingeschätzt zu haben und mir am Ende doch wieder mehr Ärger besorgt zu haben, als ich mit Emils Sterbehilfe abwenden wollte. Und Hannes- ich hab mich mit meinen paar Bläschen da am Lack auch zu lange nicht beschäftigt- genau beim Kauf schon nicht (Quittung s.o., deshalb bin ich vielleicht gerade übersensibel).
Wenn die Frieda erstmal in Köln angekommen ist- möglichst bald- wird sich das schon alles geben.

Dann dazu aber doch noch die Fragen an die Profis:
Mit "Klempnern" meint Ihr wahrscheinlich nicht "Rohre verlegen"- aber was denn eigentlich?
Und Tiemo: wie würde man das mit einem Feuchtemessgerät feststellen? Sonde mittig reinprokeln und alles unter 10% wär cool? Hier wird von der Feldablenkung von Metal gesprochen: http://www.transitfrei.de/Womothemen/Fe ... wagen.html
Das würde ja verfälschen, oder was für'n Messgerät würde das sein- was müsste man beachten (hast Du'n Literatur-Tipp)?

Hätte so eine Schaumnummer Reaktions-(bzw. Verhinderungs-)potential z.B. beim Bearbeiten der Falze von außen: mit Owatrol und/oder fürwasauchimmermansichdannentscheidetzubenutzen?

Also: erstmal Hohlräume mit Endoskopkamera ergründen, Probe nehmen und dann immer schön weiterwerkeln...

Hannes, wir bleiben auf jeden Fall in direktem Kontakt.

Erstmal ruhige Nacht und Danke Euch allen schon mal, ich google jetzt noch Brunnenschaum.
... auch das geht vorbei.
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Re: PU-Schaum-Angst

Beitragvon LockX » Mittwoch 9. März 2016, 08:13

Robert Sommer hat geschrieben:Mit "Klempnern" meint Ihr wahrscheinlich nicht "Rohre verlegen"- aber was denn eigentlich?

Grobe Unterteilung der Arbeiten an Young- und Oldtimer-Fahrzeugen: "Schrauben" und "Klempnern" = Abtrennen, Einbauen und Verbinden (Schweißen, Löten, Kleben, Nieten (?), ...)

Robert Sommer hat geschrieben:wie würde man das mit einem Feuchtemessgerät feststellen? ... was für'n Messgerät würde das sein?

Zwei Metallspitzen, mit Abstand 10 bis 20 mm und Kleinspannung. Widerstand ergibt Wassergehalt von Material, das trocken nicht-leitend oder "hochohmig" ist.

Gruß
Manfred
Zuletzt geändert von LockX am Mittwoch 9. März 2016, 17:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: PU-Schaum-Angst

Beitragvon Martin aus Pirna » Mittwoch 9. März 2016, 17:37

Klempnern an Fahrzeugen macht der Karosserieklempner, der mit dem Blechklempner verwandt, vom GasWasserScheisse- Klempner aber meilenweit entfernt ist.
Da dabei zwangläufig geschweißt werden muss, ist Bauschaum in Hohlräumen kontraproduktiv.
Im Grunde ist alles, was brennen kann, nicht gut bzw erfordert umfangreiche Vorarbeiten, damit nichts anbrennt. Es brennen jedes Jahr zahlreiche Fahrzeuge beim Schweißen auf der Hebebühne ab. Im günstigsten Fall. Manchmal ist auch die komplette Werkstatt nachher weg.

Ein einfaches Beispiel: Der Radlauf ist durchgerostet, die HU deswegen nicht bestanden, weil scharfe, rostige Ecken hervorstehen.
Kommt der Karosserieklempner, schneidet den alten Radlauf mit einer Flex (Trennschleifer) heraus, nimmt einen neuen Radlauf, passt ihn ein, dengelt hier und dengelt da passend zum Altmetall und schweißt ihn dann ein. Die Stoßfuge verzinnt er, damit dort nichts rosten kann. Dann noch ein neuer Lackaufbau, dahinter kommt wieder Hohlraumwachs und das Auto ist fit für die nächsten Jahre. So einfach ist das.

Bild

Gruß aus'm Tal
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