Servolenkung LT 35

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Servolenkung LT 35

Beitragvon Remmi » Donnerstag 11. August 2011, 19:04

Ich habe da mal eine Frage.
Ich habe heute unter meinem LT gelegen und an dem Lenkgestänge einen Block gesehen den ich nicht zuordnen kann.
Gab es 1983 schon eine Servolenkung , oder ist das nur eine mechanische Übersetzung.
Habe leider kein Foto gemacht aber ich denke Ihr wisst was ich meine.
Da meine Lenkung sehr schwer geht könnte ich mir vorstellen das es sich dabei um eine mechanische Übersetzung handelt und diese vielleicht nicht in Ordung ist.

Für Tips bin ich dankbar.
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Re: Servolenkung LT 35

Beitragvon j.b.k » Donnerstag 11. August 2011, 19:11

Moin da kann ich dir helfen. Das große Lenkgetriebe ist SERVO. Hat ja auch 2 Schläuche angeschlossen. Das kleine Lenkgetriebe ist manuel. Hoffe Du kommst weiter damit.
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Gruß Hannes
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Re: Servolenkung LT 35

Beitragvon Remmi » Donnerstag 11. August 2011, 19:28

Danke Hannes,
nee das Ding hat keine Schläuche.
Oben geht die Lenkstange vom Steuer rein und an der Seite kommt ein Zahnrad raus was an das Lenkgestänge unter dem Wagen geht.
Das Teil läßt sich echt schwer lenken, beim Rangieren.
Mach Morgen mal ein Foto.
Wenn das nur eine Übersetzung ist, gehört dort Öl oder Fett rein damit es was leichter geht?
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Re: Servolenkung LT 35

Beitragvon tiemo » Donnerstag 11. August 2011, 21:06

Hi Remmi!

Remmi hat geschrieben:Da meine Lenkung sehr schwer geht könnte ich mir vorstellen das es sich dabei um eine mechanische Übersetzung handelt und diese vielleicht nicht in Ordung ist.


Ich denke, bei deinem Baujahr ist ein mechanisches Lenkgetriebe eingebaut. Schwergängigkeit kann viele Gründe haben, angefangen von einem kleineren als dem Original-Lenkrad, über festgerostete Traggelenke, Spurstangenköpfe und Lenkböcke bis hin zu einem zu stark verspannten oder trockenlaufenden Lenkgetriebe. Dieses ist nämlich einstellbar, und da wird oft Mist gebaut. Zum Einstellen muss nämlich das Getriebe exakt in Geradeausstellung befinden (an einem kleinen Zeiger an der Lenkwelle erkennbar, dieser muss mit der Gehäusemarkierung fluchten). Seitlich befindet sich eine verkonterte Schraube, die Verkonterung ist zu lockern und das Lenkgetriebe mit der Schraube auf eben noch spürbares Spiel einzustellen, anschließend ist die Verkonterung wieder festzusetzen. Abseits der Geradeausstellung darf und muss das Lenkgetriebe bauartbedingt Spiel haben, dieses ist aufgrund des Nachlaufs während der Fahrt nicht spürbar, nur beim Rangieren.
Ist das Lenkgetriebe trocken gelaufen, kann man es nur noch austauschen.

An welchem Teil es nun konkret liegt, kann man nur durch schrittweises Entkoppeln der Komponenten (Aushängen der Spurstangen) feststellen.

Gruß,
Tiemo
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Re: Servolenkung LT 35

Beitragvon Remmi » Donnerstag 11. August 2011, 23:12

Was ich bei Probefahrten bemerkt habe ist, daß die Lenkung nicht wieder von allein in den Geradeauslauf geht.
Das gesamte Lenkgestänge sieht neu aus und soweit ich das beurteilen kann auch nicht nur sauber gemacht.
Die Lenkungsumsetzung sieht alt aus und ich kann mir gut vorstellen das es trocken gelaufen ist.
Beim Fahren geht es mit dem steuern aber die Steuerung ist recht schwergängig.
Wie größ ist der Aufwand des austauschen und gibt es dieses Teil noch?
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Re: Servolenkung LT 35

Beitragvon tiemo » Freitag 12. August 2011, 08:18

Moin Remmi!

Remmi hat geschrieben:Die Lenkungsumsetzung sieht alt aus und ich kann mir gut vorstellen das es trocken gelaufen ist.
Beim Fahren geht es mit dem steuern aber die Steuerung ist recht schwergängig.
Wie größ ist der Aufwand des austauschen und gibt es dieses Teil noch?


Das Teil gibt es meines Wissens tatsächlich noch beim Freundlichen, es kostet allerdings mehrere hundert Euro. Ich würde erst mal feststellen, ob es einfach falsch justiert ist, und den Ölstand checken. Vielleicht hat da der Vorbesitzer für den Verkauf einfach zu viel des Guten getan. Wenn man die Koppelstange vom Hebel des Lenkgetriebes abnimmt, kann man ja fühlen, ob dieses die Ursache der Schwergängigkeit ist.

Gruß,
Tiemo
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Re: Servolenkung LT 35

Beitragvon Remmi » Freitag 12. August 2011, 08:42

tiemo hat geschrieben:Moin Remmi!
Das Teil gibt es meines Wissens tatsächlich noch beim Freundlichen, es kostet allerdings mehrere hundert Euro. Ich würde erst mal feststellen, ob es einfach falsch justiert ist, und den Ölstand checken. Vielleicht hat da der Vorbesitzer für den Verkauf einfach zu viel des Guten getan. Wenn man die Koppelstange vom Hebel des Lenkgetriebes abnimmt, kann man ja fühlen, ob dieses die Ursache der Schwergängigkeit ist.

Gruß,
Tiemo


Morgen Tiemo,
verstehe ich leider nicht so richtig.
Was muss ich lösen und wo kann ich den Ölstand prüfen?
Stell heute Abend mal ein Foto ein und vielleicht hat ja jemand ein Bild vom Aufbau.
Dann kann ich dann auch was damit anfangen.

Erstmal Danke und später geht es weiter.
Muss erst mal einige Wohnmobile repaieren, aber nur im AUfbaubereich.
Von Motoren und dem anderen Dingen habe ich kaum Ahnung.
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Re: Servolenkung LT 35

Beitragvon Remmi » Freitag 12. August 2011, 18:54

So nun habe ich mal ein Foto gemacht.
Bild

Was für eine Ausführung ist das und kann ich dort etwas einstellen und läuft das Ding mit Öl oder Fett?

Das Lenkgestänge habe ich optisch geprüft und konnte keine defekten Gummimanschetten finden.
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Re: Servolenkung LT 35

Beitragvon tiemo » Freitag 12. August 2011, 21:23

Hi Remmi!

Remmi hat geschrieben:Was für eine Ausführung ist das und kann ich dort etwas einstellen und läuft das Ding mit Öl oder Fett?


Das ist ein mechanisches Lenkgetriebe, das läuft mit einer Ölfüllung. Laut VW gehören da 0.5l Hypoid-Getriebeöl SAE 90 (GL 5) rein, dazu ist der rote Plastikstopfen dran, den man auf deinem Bild sieht. Einstellen kann man daran das Arbeitsspiel in Geradeausstellung, dazu dient die zentrale Schlitzschraube mit der Kontermutter auf deinem Bild. Wie ich schon schrub, muss das Spiel in Geradeausstellung, also, wenn sowohl die Räder gerade stehen als auch die kleine Markierung am Plastikdeckel der Lenkradwelle mit der angegossenen Markierung auf dem Gehäuse fluchtet, gerade eben noch merkbar sein. Auf keinen Fall darf das Getriebe in dieser Stellung schwer laufen. Zum Einstellen ist die Verkonterung der Einstellschraube zu lösen und durch Rechtsdrehen das Spiel zu verkleinern bzw. durch Linksdrehen eine Schwergängigkeit zu beseitigen. Danach ist die Schraube wieder mit der Kontermutter fest zu setzen.
Auf deinem Bild ist zu erkennen, dass dein Lenkgetriebe untenrum ölfeucht ist, also unbedingt den Ölstand korrigieren!

Zum Schluss, wenn alles wieder zusammen ist, muss man das Spiel am Lenkrad nochmals überprüfen, es soll dort in Geradeausstellung (der Räder!) nicht mehr als +/-15mm am Lenkerumfang betragen.

Das Lenkgetriebe ist ein lebenswichtiges Teil deines LT. Wenn du auch nur den leichtesten Eindruck hast, dass es nicht mehr taugt, besser ersetzen! Falls kein Öl mehr drin war, schreibt VW das sogar vor. Falls du dir die doch recht feinfühlige Einstellarbeit nicht zutraust, lass es jemand mit Erfahrung machen. Wir brauchen jedes Forenmitglied!

Zur Verdeutlichung habe ich auch noch mal Fotos gemacht, auf denen die Teile gekennzeichnet sind:
Schema des Lenkgetriebes:
Bild
Blick in den Radkasten:
Bild
Blick in die Kühlerblende:
Bild

Gruß,
Tiemo
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