Achsvermessung...

Hier sollte alles rein was irgendwie direkt mit LT-Technik zu tun hat.
Also in erster Linie technische Fragen und Antworten, aber zum Beispiel auch Tips und Tricks,Technische Umbauten etc.
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Achsvermessung...

Beitragvon Schorsch » Freitag 27. August 2010, 16:35

Nochmal n Werkstatt-Thema:

Nach neuen Spurstangen links und rechts und neuer Lagerung der Koppelstangen war eigentlich ne Achsvermessung angesagt, aber:
Die Vermessung konnte nicht durchgeführt werden, weil der Wagen vermutlich zu alt für die Software ist und die Maße nicht kennt... Haha.
Kann das sein? Wo kann man das stattdessen machen lassen? Hat jemand die konkreten Werte für die Einstellung?

Danke schonmal und Grüße von Schorsch
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon erazer13 » Freitag 27. August 2010, 20:26

Also wenn es nur um die Spur geht und nicht um den Sturz mache es doch mit einer Stange selber wie das auch heute noch viele kleineren Werkstätten machen.

Besorge dir aus dem Baumarkt zwei dünne Rohre die sich ineinander schieben lassen -> ca. 8-10mm - Länge ca. 1m
Nun schiebst du die Stangen ineinander und misst damit die Vorderkanten, mittig der beiden Felgen und markierst das an deinem "neuen Einstellwerkzeug".
Danach gegenüber -> also hinten , mittig wieder messen und wieder markieren.

Wenn du nun einen Unterschied hast korrigierst du dies an den Spurstangen - schau aber das du bei beiden ca. gleich nachstellst, nicht nur auf einer Seite.
Auch sollte die Gewindelänge bei beiden ca. gleich lang sein.


Ich mache das seit Jahren bei all meinen Autos immer so und habe beim LT auch Spurstangen, Schubstange ...eigentlich alle beweglichen teile...gewechselt und meiner läuft absolut gerade was vorher niemals war.
Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen Zweiten.
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Boxerspezi » Freitag 27. August 2010, 21:00

Hallo erazer13
von diesem Messvorrichtung hätte ich gern ein Foto im angewendeten Zustand. :FREU: :HELLO:
Vielen Dank für deine Bemühungen im Voraus. :doppel_top: -knutscher-
gruß
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Schorsch » Freitag 27. August 2010, 21:34

Also der Sturz rechts vorne sah mit bloßem Auge schon daneben aus (unten weiter raus als oben) - meinte der in der Werkstatt auch... Die haben wie gesagt ein paar Teile gewechselt und dann so eingestellt, wie sies für richtig hielten. Tatsächlich fährt er auch besser als vorher... Achsvermessung sollte woanders stattfinden und war eben nüscht...
Wenn ich das richtig sehe, lässt sich der Sturz nicht selber einstellen? Wäre schade um die Reifen... ich versuchs vielleicht nach dem Hinweis mit ATU mal woanders...
Jeweils mittig zu messen, um die beiden Räder parallel auszurichten scheint mir jedenfalls plausibel! :TOP: Danke für den Tipp!
Grüße, Schorsch
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Boxerspezi » Freitag 27. August 2010, 22:01

Hallo Schorsch
doch, der Sturz lässt sich einstellen, und zwar mittels der Befestigungsschraube des obern Querlenkers. Das ist die Inbusschraube.
Die wird gelockert. Und durch hin und herdrehen dieser Schraube kannst du sehen wie die Oberseite des Reifen nach aussen ( pos. Sturz) oder nach innen schwenkt ( neg. Sturz). Liest sich jetzt als ob es die einfachste Sache der Welt ist....ist es aber nicht. Die Exenterscheiben, die mit Formschluss mit dieser Inbussschraube in Verbindung sind, gleiten nunmal nicht mit ihrem Aussendurchmesser in der Aufnahme im Querlenker, weil der Rost dieses hin- und Herdrehen verhindert. Und das ist der Grund , warum es die Werkstätten, ( ATU schon dreimal nicht) diese Arbeit ausführen können. Weil kaum jemand diese Methode der Sturzeinstellung kennt. Abhilfe dieser Bewegungsbehinderung ist >>> auseinderbauen>> Exenterscheiben von Rost befreien> > die Aufnahme dieser Exenterscheiben im Querlenker ebenfalls entrosten, und mit Fett wieder einbauen. Voraussetzung für diese Aktion sind aber noch einigermaßen korrekt sitzende
Querlenkerbuchsen. Ich hoffe mit meinen Ausführungen zur Klärung beigetragen zu haben.
Gruß
boxerspezi
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Schorsch » Freitag 27. August 2010, 22:28

Jetzt fehlt mir nur noch ne geeignete Hebebühne, wo ich in Ruhe frickeln kann... :grin: Meine Frage wäre jetzt noch, wie sollte der Sturz sein? Ist das Optimum tatsächlich 90° vom Boden oder ist ein gewisser positiver oder negativer Sturz sinnvoll?
Danke, der Schorsch
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Schorsch » Freitag 24. September 2010, 14:58

Wie ist eure Meinung dazu?
Der Sturz rechts vorne ist wie gesagt, deutlich aus dem Ruder und es ist auch am Profil zu erkennen...
Ich hab bei VW angefragt und die meinten, wenns schon mit bloßem Auge zu erkennen ist, dann ist mehr kaputt und lässt sich vermutlich nicht einstellen.

@Boxerspezi: Wie sind deine Erfahrungen mit dem Thema? Lässt sich das trotz allem einstellen oder ist ne große Reparatur dran... :-(
Da das Problem nur auf einer Seite ist, wäre es vielleicht ja auch möglich, den LT rechts vorne hochzubocken, Reifen runter und ne ambulante Aktion draus zu machen... oder geht das nicht auf diese Weise... Sorry - ich bin noch etwas unbedarft, was die ganze Schrauberei angeht...
Wo ist die Exzenterschraube zu finden?

Danke für Tipps, der Schorsch
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Schorsch » Samstag 25. September 2010, 16:10

Hallöchen!
Ich hab hier mal 2 Fotos gemacht und eingekreist, was für die Sturzeinstellung verantwortlich sein könnte (Inbusschraube mit Mutter gekontert)...
Ist das hier korrekt: Für die Einstellung des Sturzes Mutter lösen, Inbus hin und her drehen bis Sturz stimmt, Mutter wieder fest ziehen?
Bevor ich hier einen schwerwiegenden Fehler mache, wollt ich lieber nochmal nachfragen...
Schöne Grüße von Schorsch

Ansicht von vorn.jpg
Rechts vorne, Blick entgegen Fahrtrichtung
Ansicht von vorn.jpg (76.96 KiB) 15912-mal betrachtet


Ansicht von hinten.jpg
Rechts vorne, Blick in Fahrtrichtung
Ansicht von hinten.jpg (91.61 KiB) 15864-mal betrachtet
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Boxerspezi » Sonntag 26. September 2010, 15:28

Hallo, Schorsch
wie man sehr gut im oberen Foto , rot umrandet, erkennen kann sitzt der Inbuskopf nicht (mehr) mittig in der Querlenkerbuchse. Das bedeutet, daß die Buchse
verschlissen ist, hier noch was einstellen ist Perlen vor die Säue werfen. Also austauschen (lassen) 2 Stück pro Seite. Diese Buchsen sind nur mit 2 Schweißpunkten am Querlenker gesichert. Nach Abschleifen dieser Schweißpunkte sind diese Buchsen mit einen ordentlichen Hammer (Fäustel) herauszuschlagen und die neuen mit entsprechender Nuss und Schraubstock ein zu pressen. Alles kein Hexenwerk. Danach Sturz und Spur? einstellen.
Hoffe weitergeholfen zu haben.
Gruß
boxerspezi
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Schorsch » Donnerstag 30. September 2010, 20:11

Jou, danke für die Hinweise!
Vor der Abfahrt schaffe ich diese Operation leider nicht mehr... Der Bolzen oben ließ sich gut bewegen und ich hab das Rad wieder etwas ins Lot gebracht... Viel Spielraum war jedoch nicht mehr, also ist bestimmt noch was auszutauschen... :-(

Schöne Grüße, Schorsch
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Schorsch » Mittwoch 4. Mai 2011, 10:48

Mittlerweile hat sich gezeigt, dass das Achsgelenk, bzw. Traggelenk komplett durch war (siehe entsprechenden Thread)... deshalb war auch der Sturz nicht mehr im Lot und ließ sich nur bedingt nachstellen... Nachdem das Teil nun ausgewechselt ist, lässt sich der Sturz problemlos einstellen! :grin:

Grüße von Schorsch
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Schorsch » Dienstag 10. Mai 2011, 22:12

Hallo in die Runde,
zum Thema Achsvermessung ist mir noch was aufgefallen:
erazer13 hat geschrieben:Wenn du nun einen Unterschied hast korrigierst du dies an den Spurstangen - schau aber das du bei beiden ca. gleich nachstellst, nicht nur auf einer Seite.
Auch sollte die Gewindelänge bei beiden ca. gleich lang sein.

Bei unserer Eltse lässt sich die Spur anscheinend nur auf der Fahrerseite einstellen: Das bedeutet, Rad auf der Beifahrerseite in Geradeausstellung bringen und das Rad auf der Fahrerseite dann entsprechend einstellen (was mit der neuen Spurstange recht einfach funktioniert... :grin: ) - gibts noch andere Erfahrungen dazu?
Mir hat ein Autoschrauber den Tipp gegeben, mit ner Laserwasserwaage oder auch nem geraden (!) Holzbrett vom Vorderrad zum Hinterrad zu fluchten und dementsprechend die Spur einzustellen... Ne richtige Spurvermessung steht noch aus (bei allen angefragten Werkstätten passt kein LT rein...), aber die vorläufige Einstellung hat auf diese Weise soweit funktioniert (nur die Lenkradspeiche steht nicht mehr waagerecht, was mit der Lenkschubstange zu regeln sein müsste ?).
Schöne Grüße, der Schorsch
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Schorsch » Sonntag 13. Mai 2012, 23:05

Räusper, Staub abwisch... noch ein kleiner Nachtrag:
War mittlerweile inner LKW-Werkstatt wg. der Spur und der kam mit seiner computergesteuerten Anlage nicht viel weiter als ich mit meinem geraden Brett! Der war zunächst ratlos wegen der Spureinstellung nur auf einer Seite - nachdem ich dann meine Meinung zur Einstellungsweise erklärt hab, hat er es so gemacht und ich durfte noch 90€ drauflegen - ach ja, und am Sturz wollte er lieber gar nix machen... die kochen eben auch nur mit Wasser... :grin:
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Isa Roth » Donnerstag 24. Mai 2012, 21:41

Hallo Schorsch,

ich war heute mit unserem LT bei ATU - die hatten die Werte sogar im Computer und jetzt stimmt wieder alles - für knapp 60,-. Hatte denen die Spur-/Sturzwerte zur Sicherheit noch ausgedruckt.
Wenn Du dazu noch Infos brauchst oder auch die genauen Werte und Hinweise zur Einstellung aus dem Reparaturleitfaden, schick mir eine PN.

Schönen Abend,
Isa
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon erazer13 » Donnerstag 24. Mai 2012, 22:50

Das mit dem Brett habe ich früher immer so gemacht... ;-)

Hier mal das mit der Stange wie ich das immer mache: http://steyr-allerlei.at/spur.html

mfg - Martin
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Isa Roth » Freitag 25. Mai 2012, 10:07

Moin Martin,

was das für ein Trecker, an dem Du Dein Werkzeug erklärt hast?

Gruß,
Isa
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon LTfahrer » Freitag 25. Mai 2012, 13:04

hallo

besser nur eine markierung am felgenhorn und dafür eine halbe umdrehung vor rollen. somit hat man gleich eine felgenschlagkompensation durchgeführt.

gruß simon
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon erazer13 » Sonntag 29. Juli 2012, 00:10

Schorsch hat geschrieben:Räusper, Staub abwisch... noch ein kleiner Nachtrag:
War mittlerweile inner LKW-Werkstatt wg. der Spur und der kam mit seiner computergesteuerten Anlage nicht viel weiter als ich mit meinem geraden Brett! Der war zunächst ratlos wegen der Spureinstellung nur auf einer Seite - nachdem ich dann meine Meinung zur Einstellungsweise erklärt hab, hat er es so gemacht und ich durfte noch 90€ drauflegen - ach ja, und am Sturz wollte er lieber gar nix machen... die kochen eben auch nur mit Wasser... :grin:


Zuerst mal die Länge der Zugstreben kontrollieren und die Gummis dürfen nicht spröde sein...sonst ist alles für die Katz. :-(

Das ist das Problem - die Mechaniker heute denken nicht mehr logisch. Habe das gerade hinter mir.
Wollte EINMAL eine perfekt eingestellte Spur haben nach dem Tausch aller Traggelenke, Federn, Dämpfer, Stabi-Gummis, Buchsen oben und unten... usw.

Der LT hat nur eine verstellbare Spurstange .. deshalb muss mit der Lenkschubstange zuerst die Seite eingestellt werden bei der die starre Spurstange eingebaut ist (Beifahrerseite)

Sturz ist eh klar (Exzenterbuchen oben) aber da gibt VW bis zu 1 Grad an..was dann unfahrbar ist. Lieber gleichmäßiger geringen Sturz einstellen !
wie bei der Spur - die haben Grad Angaben im PC...ist in mm so 3-6mm. Wenn du mit 6mm fährst schaben die Räder richtig. Würde lieber weniger Vorspur einstellen !

...Spur ist das Problem... weil das LT Lenkgetriebe nur in der Nullstellung Spiel hat. Wenn die Spur eingestellt wird und nicht auf die Mittelposition des Lenkgetriebes geschaut wird, ändert sich dein Radeinschlag sehr :roll: - ist wie bei einem verschobenem Trapez... Zudem wirst du es auf der Autobahn bemerken wenn du nur mehr am Gegenkorrigieren am Lenkrad bist. :-?

Also zuerst einmal den Kühlergrill abbauen damit du die Markierung des Lenkgetriebes ertasten kannst.
Mit dem Laser einmessen.
Wenn die Daten im PC sind die Lenkschubstange lösen (Fahrerseitig vom Lenkgetriebe weg). Kegelsitz heraus (Kopf). Nun die Lenkung in Mittelposition bringen - Markierungen am Lenkgetriebe nicht Lenkrad ! Nun das Rad der Beifahrerseite laut Laservermessung in die richtige Stellung bringen. Nun den Kugelkopf der Lenkschubstange so drehen bis dieser sauber wieder in den Sitz passt - anziehen und neuer Splint rein zur Sicherung. Nun steht die Lenkung in Mittelstellung und das Rad der Beifahrerseite ist eingestellt. Nochmals ein Blick auf den Monitor ob das rad nach dem einstellen im "grünen Bereich" ist.
Nun halt noch die Fahrseite mit der verstellbaren Spurstange einstellen (Fahrerseite).
Das wars dann schon!
Habs selber jetzt gemacht ;-) Meiner waren nach dem einstellen unfahrbar. :cry:
LT wurde mit Laser eingemoßen und den Rest habe ich dann eingestellt. :doppel_top:

Mit der Wasserwage und einer verstelbaren Stange wirds genau gleich gut ;-)

mfg - Martin
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Robert Sommer » Dienstag 18. Dezember 2012, 21:22

Hello!
mit Datum heute habe ich glaube ich alles relevante an der Vorderachse ausgetauscht, dass ich mich an die Einstellung der Spur und des Sturzes wagen könnte.
Allerdings ergaben sich beim Schrauben diesbezüglich doch noch ein paar Fragen.

Allem voran:
Erneuert habe ich: Dämpfer, Federn, Trag-/Führungsgelenke oben und unten, Zugstrebengummis und die Gummis der Stabilisatoren. Neue Reifen sind auch auch drauf. Seit ein paar hundert Kilometern habe ich zum einen neue Geräusche (lokalisiert Vorderreifen links), die ich zuerst auf den durch die verstellte Spur innen zackig abgefahrenen Reifen geschoben habe. Seit heute die neuen Reifen drauf sind und das Geräusch nicht verschwunden ist tippe ich eher auf das Radlager links. Beim Geradeausfahren (mit minimalem Gegenhalten, da der LT nach wie vor meistens leicht nach rechts zieht) ist ein konstantes Rubbeln da), sowohl unter Last als auch ausgekuppelt. Wenn ich leicht nach rechts einschlage (Kurven oder weil eine Seitenwindkorrektur es erfordert) oder Bremse verschwindet das Geräusch. Da die Radlager vor 3000km erneurt wurden die Frage: leidet das Radlager durch verstellte Spur so, dass es irgendwann anfängt zu lärmen?

Desweiteren...
Ich hab alles mit den Anleitungen des WIKI gemacht. Bei den Zugstreben verstehe ich nicht ganz: messe ich unter Belastung oder wenn die Räder ab sind und messe ich genau? An der inneren Kante der Zugstrebe oder außen oder mittig? Fotos und Text differieren da meiner Meinung nach und meine Meßungen haben je nach Meßpunkt 10mm Differenz.
Habe jetz auf beiden Seiten 530mm mittig gemessen (Mitte Zugstrebe am unteren Querlenker zu Träger vorne außen.
Dann die hintere Schraube angezogen und zum Schluss "Wagnis" abgelassen...
Ist das richtig?

Dann müsste ich als nächstes die Spur einstellen und eventuell später zur Achsvermessung und Sturz regulieren- korrekt?
Wenn dann alles passt Radlager eventuell nachjustieren und hoffen, dass Geradeauslauf da ist und Geräusche weg.

Und noch eine Frage: wenn man neue Federn vorne einbaut- machen die bei den ersten Schlaglöchern Klong, weil die sich erst in eine gemütliche Position grooven müssen?

Zu den Hinterachsfedern: wann sind die wirklich fertig? Mein Womo-Ausbau bedingt na klar, dass die auf Dauerlast sind. Allerdings habe ich noch locker 10 cm zum Anschlagpuffer frei. Sollte ich da einfach 3er-Pakete einbauen oder mal kucken, ob ich Zusatzfedern finde: Aircells oder das omniös-verbotene Corsa-Kraftpaket? Habe gemerkt, dass die Seitenwindempfindlichkeit nach den Maßnahmen an der Vorderachse zugenommen hat. Das hängt vermutlich von dem ungewohnten weicheren Fahr-/Lenkgefühl von vorne, gell?

Vielen Dank für weitere Erhellung und viele Grüße aus Köln,

SchnelL-T aka roob
... auch das geht vorbei.
Vielleicht fährt's auch.
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon tiemo » Mittwoch 19. Dezember 2012, 00:03

Hi Robert!

Robert Sommer hat geschrieben:Seit heute die neuen Reifen drauf sind und das Geräusch nicht verschwunden ist tippe ich eher auf das Radlager links. Beim Geradeausfahren (mit minimalem Gegenhalten, da der LT nach wie vor meistens leicht nach rechts zieht) ist ein konstantes Rubbeln da), sowohl unter Last als auch ausgekuppelt. Wenn ich leicht nach rechts einschlage (Kurven oder weil eine Seitenwindkorrektur es erfordert) oder Bremse verschwindet das Geräusch. Da die Radlager vor 3000km erneurt wurden die Frage: leidet das Radlager durch verstellte Spur so, dass es irgendwann anfängt zu lärmen?


Das kann ich mir nicht vorstellen, vor allem nicht nach der kurzen Laufleistung. Dennoch solltest du evt. mal das Radlagerspiel prüfen, das ja an der Vorderachse einstellbar ist: Ist es fühlbar, so ist es zu viel. Kann man die Scheibe unter der Kronenmutter der Lagereinstellung nicht mit einem Schraubendreher verschieben, ist es zu gering und das Lager klemmt. An die Teile kommt man, indem man den Lagerdeckel abzieht/abhebelt, er ist nur gesteckt.

Robert Sommer hat geschrieben:Ich hab alles mit den Anleitungen des WIKI gemacht. Bei den Zugstreben verstehe ich nicht ganz: messe ich unter Belastung oder wenn die Räder ab sind und messe ich genau? An der inneren Kante der Zugstrebe oder außen oder mittig? Fotos und Text differieren da meiner Meinung nach und meine Meßungen haben je nach Meßpunkt 10mm Differenz.
Habe jetz auf beiden Seiten 530mm mittig gemessen (Mitte Zugstrebe am unteren Querlenker zu Träger vorne außen.
Dann die hintere Schraube angezogen und zum Schluss "Wagnis" abgelassen...
Ist das richtig?


Hier ist die Hauptsache, dass beide Seiten gleich eingestellt sind. Bei grob verstelltem Nachlauf beginnt das Lenkrad zu flattern, das tut es ja bei dir nicht.
Ich weiß nicht, welche Version der Wiki-Seite du benutzt hast, meiner Ansicht nach ist die aktuelle Seite sehr eindeutig, was die Messung angeht. Ich glaube aber, dass da vor kurzem Änderungen durchgeführt wurden. Vielleicht schaust du noch mal auf die aktuelle Seite http://www.lt1-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:zugstrebengummis_tauschen

Robert Sommer hat geschrieben:Dann müsste ich als nächstes die Spur einstellen und eventuell später zur Achsvermessung und Sturz regulieren- korrekt?
Wenn dann alles passt Radlager eventuell nachjustieren und hoffen, dass Geradeauslauf da ist und Geräusche weg.


Erst den Sturz, dann die Spur: Diese verstellt sich bei Sturzänderung nochmals. Wenn dein LT mit neuen Reifen zur Seite zieht, dann stimmt da vermutlich noch was mit dem Sturz nicht. Die Verspannung durch die Fehlstellung der Spur könnte die Geräusche erklären. Mach das alles recht bald, damit die schönen neuen Reifen nicht leiden!

Robert Sommer hat geschrieben:Und noch eine Frage: wenn man neue Federn vorne einbaut- machen die bei den ersten Schlaglöchern Klong, weil die sich erst in eine gemütliche Position grooven müssen?


Ja, das kann sein, dass die sich erst bei der ersten wirklichen Beanspruchung geräuschvoll "setzen".

Robert Sommer hat geschrieben:Zu den Hinterachsfedern: wann sind die wirklich fertig? Mein Womo-Ausbau bedingt na klar, dass die auf Dauerlast sind. Allerdings habe ich noch locker 10 cm zum Anschlagpuffer frei. Sollte ich da einfach 3er-Pakete einbauen oder mal kucken, ob ich Zusatzfedern finde: Aircells oder das omniös-verbotene Corsa-Kraftpaket?


10cm mit Wohnaufbau klingt für mich nicht schlecht. Wie steht denn dein LT nun da mit seinen neuen Vorderfedern? Er sollte wenigstens waagrecht stehen und nicht "sportbooten", dh. achtern unten und der Bug hoch oben ;-)
Ganz schick ist natürlich ein leichter Keil (hinten etwas höher als vorne).

Robert Sommer hat geschrieben:Habe gemerkt, dass die Seitenwindempfindlichkeit nach den Maßnahmen an der Vorderachse zugenommen hat. Das hängt vermutlich von dem ungewohnten weicheren Fahr-/Lenkgefühl von vorne, gell?


Das würde ich eher auf die neuen Reifen zurück führen: Die können elastisch in den höheren Profilstollen mehr nachgeben, auch zur Seite hin. Dadurch haben die neuen Reifen gefühlt weniger Seitenführung, sie wirken nicht so direkt wie die ollen, verhärteten und abgefahrenen "Slicks". Das Ganze ist aber sehr kontrolliert, der Wagen bricht deswegen in Grenzsituationen nicht etwa früher aus. Wenn dich das Verhalten stört (deswegen fahren die Motorsprot-Freaks so gerne Niederquerschnittsreifen), dann fülle den Reifen bis zu seinem Maximaldruck (dürften so 4.5bar sein), auch dadurch wird er weniger nachgiebig und spart auch noch etwas Kraftstoff.

Gruß zurück nach Köln!
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Robert Sommer » Mittwoch 19. Dezember 2012, 18:46

Moin Dr. Tiemo,

und wie immer erstmal vielen Dank :-)

tiemo hat geschrieben:Ich weiß nicht, welche Version der Wiki-Seite du benutzt hast, meiner Ansicht nach ist die aktuelle Seite sehr eindeutig, was die Messung angeht. Ich glaube aber, dass da vor kurzem Änderungen durchgeführt wurden. Vielleicht schaust du noch mal auf die aktuelle Seite http://www.lt1-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:zugstrebengummis_tauschen

Ja, die hab ich schon genutzt, nur waren die Bilder in meiner Werkstatt-Print-Version s/w und etwas kleiner. Nichts desto trotz. Der Harry schreibt erst "Mein erster Versuch:
-für die Arbeit stand der LT auf Auffahrrampen auf eigenen Füssen, ca.50cm hoch."

Auf den Bildern sieht man aber, dass die Mühle aufgebockt ist. Da frage ich mich nur: ist das egal ob belastet oder nicht belastet, gilt das nur für den Aus-/Einbau, wann messe ich (belastet/unbelastet) und wenn ja wieso überhaupt was oder wie? Kann ja sein, dass das gemessene Maß im Schwebezustand falsch ist, genauso wie man z.B. die Achslenkerschraube durch die Querlenker-Buchsen erst anziehen soll, wenn der LT wieder auf allen Vieren steht, weil die sich sonst ungünstig verdrehen könnten. Dazu kommt, dass ich nicht verstanden hab, was Kontrollmaß und Einstellmaß unterscheidet- hatte ich in meinem Supi-Schrotte-Vorderachse-Thread mal nach gefragt :guguck:
Unklar war auch- selbst auf dem Bild in groß und Farbe- ist das jetzt die Mitte der Zugstrebe wo sie auseinandergeht oder die gedachte Verlängerung der Aussenseite des runden Strebenteils (ist das gar das selbe)? Oder ist die mm-Schubserei an der Stelle sogar völlig egal, Hauptsache man misst auf beiden Seiten gleich...
Aber hast schon recht, da sowas bei mir nicht Auftritt und ich das jetzt ungefähr eingestellt hab, sollte das passen. Nur Interessehalber die o.g. Fragen.

tiemo hat geschrieben:10cm mit Wohnaufbau klingt für mich nicht schlecht. Wie steht denn dein LT nun da mit seinen neuen Vorderfedern? Er sollte wenigstens waagrecht stehen und nicht "sportbooten", dh. achtern unten und der Bug hoch oben ;-)
Ganz schick ist natürlich ein leichter Keil (hinten etwas höher als vorne).

Hab heute mal alles Relevante empirisch ermittelt. In den ersten Tagen dachte ich Sportboot (vor allem beim Fahren, Stichwort: Leuchtweitenregulierung), mittlerweile denke ich doch eher waagerecht.
Platz zu den Anschlagpuffern ist rundherum leider nur 4cm (auch vorne mit dem ganzen neuen Zeug- verstärkte Federn inklu). Karosserieunterseite am Blech vor den Türen 40cm. Karosserieblech direkt vor dem Ende der Stoßstangenanfänge 38-39cm, Anhängerkupplung oberes Kugelkopfende 40cm. Rein optisch (also gemessen an den horizontalen Blechlinien und dem Dach) liegt eine sehr leichte Keilform vor. Mein tiefergelegter "Emil" hat mir aber immer noch irgendwie besser gefallen. :drive
Vielleicht probier ich's wie ein Forenmember einfach erstmal mit Eishockey-Pucks zwischen den Lagen um sie etwas auseinander zu drücken. Meine Lagen-Trenn-Gummis sind nämlich nur noch an einem Platz vorhanden.


tiemo hat geschrieben:Das würde ich eher auf die neuen Reifen zurück führen: Die können elastisch in den höheren Profilstollen mehr nachgeben, auch zur Seite hin. Dadurch haben die neuen Reifen gefühlt weniger Seitenführung, sie wirken nicht so direkt wie die ollen, verhärteten und abgefahrenen "Slicks". Das Ganze ist aber sehr kontrolliert, der Wagen bricht deswegen in Grenzsituationen nicht etwa früher aus. Wenn dich das Verhalten stört (deswegen fahren die Motorsprot-Freaks so gerne Niederquerschnittsreifen), dann fülle den Reifen bis zu seinem Maximaldruck (dürften so 4.5bar sein), auch dadurch wird er weniger nachgiebig und spart auch noch etwas Kraftstoff.

Das mit dem Reifendruck ist schon eingetütet, allerdings hatte ich dieses Fahrgefühl auch noch mit den alten Reifen und sanierter Front (bis auf eine Seite Zugstrebengummis und andere Seite Stabigummis).
Nach allem fertig mit neuen Reifen ist der Zug nach rechts nicht mehr so ausgeprägt. Ich kümmer mich mal um Lenkungs- und diverse andere Einstellungen soweit ich das mit Anleitung selbst machen kann und kuck mal wie sich das nach Achsvermessung alles so anfühlt.

Wie ist'n das mit dem ganzen Spurstangengerümpel? So ganz den Durchblick hab ich da noch nicht, aber da gibt's ja nur die Manschetten an den Köpfen, sonst ist da nix mit irgendwelchen Gummileierlagern, die Einstellungen bezüglich Lenk-/Fahrverhalten sabotieren würden sobald sie fritte sind, oder muss ich auch noch aufräumen?

:kaffeetasse: - Pause
... auch das geht vorbei.
Vielleicht fährt's auch.
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon tiemo » Mittwoch 19. Dezember 2012, 23:25

Hallo Robert!

Robert Sommer hat geschrieben:Der Harry schreibt erst "Mein erster Versuch:
-für die Arbeit stand der LT auf Auffahrrampen auf eigenen Füssen, ca.50cm hoch."


Das liegt daran, dass an dem Artikel verschiedene Leute gearbeitet haben. Ursprünglich war er glaub ich von Volker/WND, und dessen erster Versuch war das.

Robert Sommer hat geschrieben:Auf den Bildern sieht man aber, dass die Mühle aufgebockt ist. Da frage ich mich nur: ist das egal ob belastet oder nicht belastet, gilt das nur für den Aus-/Einbau, wann messe ich (belastet/unbelastet) und wenn ja wieso überhaupt was oder wie? Kann ja sein, dass das gemessene Maß im Schwebezustand falsch ist, genauso wie man z.B. die Achslenkerschraube durch die Querlenker-Buchsen erst anziehen soll, wenn der LT wieder auf allen Vieren steht, weil die sich sonst ungünstig verdrehen könnten.


Die Zugstrebe ist sehr steif gegenüber der Zugkraft, auch das vordere Gummilager. Daher wird sich das Maß durch Anheben nicht groß verändern. Normal wird aber unter Last gemessen (auch Sturz und solche Geschichten). Ich könnte mir vorstellen, dass Harry die Messung einfach am angehobenen Objekt demonstriert, weil man da besser fotografieren kann.


Robert Sommer hat geschrieben:Dazu kommt, dass ich nicht verstanden hab, was Kontrollmaß und Einstellmaß unterscheidet- hatte ich in meinem Supi-Schrotte-Vorderachse-Thread mal nach gefragt :guguck:


Damit verhält es sich so: Es gibt ein ideales Maß, mit dem das Fahrwerk am besten funktioniert. Das ist aber rein theoretisch, weil man es nicht beliebig genau einstellen kann. Daher gibt es einen Bereich um dieses Idealmaß, ein Toleranzintervall. Das nennt man Einstellmaß. Man stellt das tatsächliche Maß so lange ein, bis es endlich innerhalb des Toleranzintervalls liegt, meinetwegen auch genau auf dessen Rand. Dann schmeißt man den Schlüssel in die Ecke, klopft sich auf die Schulter und geht erst mal ein Bier trinken.
Ist der Wagen dann 100m gerollt, verschiebt sich das Maß durch Verschleiß und Setzeffekte und liegt nun evt. etwas außerhalb des Einstellmaßes. Wenn man es jetzt kontrolliert, muss man nun nicht sofort wieder den Schlüssel in der Ecke suchen und erneut einstellen und Bier trinken, sondern es genügt, dass das tatsächliche Maß nun innerhalb des noch etwas größeren Intervalls des Kontrollmaßes liegt. Erst, wenn das Kontrollmaß über- oder unterschritten wird, muss man wieder eingreifen und das enger tolerierte Einstellmaß erreichen.

Robert Sommer hat geschrieben:Unklar war auch- selbst auf dem Bild in groß und Farbe- ist das jetzt die Mitte der Zugstrebe wo sie auseinandergeht oder die gedachte Verlängerung der Aussenseite des runden Strebenteils (ist das gar das selbe)? Oder ist die mm-Schubserei an der Stelle sogar völlig egal, Hauptsache man misst auf beiden Seiten gleich...


Ich interpretiere die Anleitung so, dass man den Zollstock am Querlenker anstößt und dann bis zur vorderen Blechkante der Gummilagerbefestigung misst.

Robert Sommer hat geschrieben:Wie ist'n das mit dem ganzen Spurstangengerümpel? So ganz den Durchblick hab ich da noch nicht, aber da gibt's ja nur die Manschetten an den Köpfen, sonst ist da nix mit irgendwelchen Gummileierlagern, die Einstellungen bezüglich Lenk-/Fahrverhalten sabotieren würden sobald sie fritte sind, oder muss ich auch noch aufräumen?


Tja, das Spurstangengerümpel im LT, das hat´s schon in sich...
Das funktioniert so:
Es gibt eine mittlere Spurstange mit 4 (!) Gelenken, die ähnlich aussehen wie fest eingebaute Traggelenke mit Kegelverbindung. Mit Hilfe der beiden inneren Gelenke ist die mittlere Spurstange, wie die Seiten eines Trapezes, zwischen Lenkhebel auf der Lenkerseite und Lenkhilfshebel auf der gegenüberliegenden Seite gelagert. Lenkhebel und Lenkhilfshebel sind am Chassis angeschraubt und haben eine Drehachse, sind also nicht 3D-beweglich (sonst würden sie unter dem Gewicht der Spurstangen nach unten klappen). An den beiden äußeren der 4 Gelenke der mittleren Spurstange sind die beiden Spurstangen zu den Achsschenkeln befestigt.

Die Spurstange zum Achschenkel auf der Lenkerseite ist einstellbar, mit ihr wird die Spur eingestellt. Auf der anderen Seite ist die Spurstange starr. Dadurch kommt beim Einstellen der Spur eine Asymmetrie in die Lenkung, so dass der Lenker nicht mehr gerade steht bei Geradeausfahrt.

Am Lenkhebel ist nicht nur ein Arm zur Lagerung der mittleren Spurstange vorhanden, sondern, um ca. 90° versetzt, ein zweiter Arm, über den die Lenkkräfte eingeleitet werden. Diese stammen über die Lenkschubstange vom Ausschlag des Lenkrollenwellenhebels am Lenkgetriebe. Damit man das Lenkgetriebe (und damit indirekt auch den Lenker) nach dem Einstellen der Spur auf "Geradeaus" stellen kann, wenn auch die Räder geradeaus stehen, ist die Lenkschubstange, die Lenkrollenwellenhebel und den Arm des Lenkhebels miteinander verbindet, einstellbar.

Und überall, wo was verbunden ist, kann das verbindende Gelenk defekt sein, Spiel haben und poltern, oder schwergängig sein und knarren. Das sind, wenn ich richtig mitgezählt habe, 10 Stellen bis zum Lenkgetriebe. Meist fallen aber die Gelenke der äußeren Spurstangen aus und das innere Gelenk der mittleren Spurstange auf der Lenkerseite, weil da die größten Spannungen auftreten. Aber auch die Lenkschubstange geht manchmal kaputt und es gab sogar schon Fälle, wo sich der Lenkrollenwellenhebel (faszinierende Wortschöpfung...) gelockert hat.

Dazu kommt noch, dass das Lenkgetriebe bauartbedingt nur in "seiner" Geradeausstellung spielfrei ist. Daher ist es wichtig, zunächst die Spur an der lenkerseitigen Spurstange zum Achsschenkel einzustellen. Dann die Räder in Geradeausstellung bringen und mit Hilfe der Verstellung an der Lenkschubstange das Lenkgetriebe in Geradeausstellung bringen (erkennbar an einer Markierung oben an seiner Eingangswelle, grob durch Zählen der Lenkumdrehungen in beiden Richtungen oder am Spiel zu erfühlen). Erst am Schluss, wenn das alles richtig steht, den Lenker lösen und in gerader Stellung wieder befestigen.

Alles klar so weit? ;-)

Gruß,
Tiemo
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Robert Sommer » Donnerstag 20. Dezember 2012, 08:32

Moinsen Tiemo

Robert Sommer hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, dass Harry die Messung einfach am angehobenen Objekt demonstriert, weil man da besser fotografieren kann.

... so ähnlich hatte ich das vermutet. Aber lieber eine Frage zuviel ;-)

tiemo hat geschrieben:Damit verhält es sich so: Es gibt ein ideales Maß, mit dem das Fahrwerk am besten funktioniert. Das ist aber rein theoretisch, weil man es nicht beliebig genau einstellen kann. Daher gibt es einen Bereich um dieses Idealmaß, ein Toleranzintervall. Das nennt man Einstellmaß. Man stellt das tatsächliche Maß so lange ein, bis es endlich innerhalb des Toleranzintervalls liegt, meinetwegen auch genau auf dessen Rand. Dann schmeißt man den Schlüssel in die Ecke, klopft sich auf die Schulter und geht erst mal ein Bier trinken.
Ist der Wagen dann 100m gerollt, verschiebt sich das Maß durch Verschleiß und Setzeffekte und liegt nun evt. etwas außerhalb des Einstellmaßes. Wenn man es jetzt kontrolliert, muss man nun nicht sofort wieder den Schlüssel in der Ecke suchen und erneut einstellen und Bier trinken, sondern es genügt, dass das tatsächliche Maß nun innerhalb des noch etwas größeren Intervalls des Kontrollmaßes liegt. Erst, wenn das Kontrollmaß über- oder unterschritten wird, muss man wieder eingreifen und das enger tolerierte Einstellmaß erreichen.

*Bullshit an* Ich versteh nur Biertrinken, aber mein Toleranzmaß ist da auch ausreichend (r)eingestellt. Kommt mir im Grunde vor wie Mengenlehre. Oder war's Mengenleere- nee, das war wohl eher alles auf'm Oktoberfest :mrgreen: *Bullshit aus*

tiemo hat geschrieben:Ich interpretiere die Anleitung so, dass man den Zollstock am Querlenker anstößt und dann bis zur vorderen Blechkante der Gummilagerbefestigung misst.

Ich auch- Frage war nur: wo am Querlenker, aber is auch gut jetzt, ich hab das schon richtig gemacht *Schulterklopf/Biertrink*

tiemo hat geschrieben:Tja, das Spurstangengerümpel im LT, das hat´s schon in sich...
Das funktioniert so:
[...]

Alles klar so weit? ;-)

Wie gesagt: BIERTRINKEN!
:STOP:
... erstmal 'n bißchen arbeiten.

DANKE TIEMO!
ich eröffne jetzt erstmal wieder andere Threads ;-)
... auch das geht vorbei.
Vielleicht fährt's auch.
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Robert Sommer » Donnerstag 20. Dezember 2012, 15:09

Robert Sommer hat geschrieben:
tiemo hat geschrieben:Ich interpretiere die Anleitung so, dass man den Zollstock am Querlenker anstößt und dann bis zur vorderen Blechkante der Gummilagerbefestigung misst.

Ich auch- Frage war nur: wo am Querlenker, aber is auch gut jetzt, ich hab das schon richtig gemacht *Schulterklopf/Biertrink*

Habe gerade noch was gefunden. Die Rep-Anleitung sagt wohl: "Länge a von Innenkante des Ausschnittes am Achslenker bis zur vorderen abgewinkelten Kante des Lagerblockes für Zugstrebe."

... ich lass das mit dem Biertrinken erstmal und üb' noch'n bisschen.
Und dann probier ich mal erazer's Methode http://lt-freunde.de/forum/viewtopic.php?f=99&t=5577&p=48063&hilit=sturz#p48063 ;-)
... auch das geht vorbei.
Vielleicht fährt's auch.
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Re: Achsvermessung...

Beitragvon Holstenbuddel » Donnerstag 20. Dezember 2012, 18:52

Moin!
Hast du dir eigentlich mal die Querlenkerbuchsen angeschaut?? Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, aber wenn die lange Schraube nicht mittig sitzt, müssen die auch raus und neu.Das kann nämlich auch dein Geräusch sein. Weil sonst kannst du dir das einstellen sparen.

Gru Andreas
-wenn es Brüste oder Räder hat - wird es irgendwann Schwierigkeiten machen-
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