Ladedruck beim DV

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Ladedruck beim DV

Beitragvon Tomturbo1958 » Mittwoch 20. September 2017, 13:23

Servus!

Mein DV hat bereits eine neue Bosch ESP und einen neuen Garrett Turbo. Die Kühlung habe ich mit einem Viscolüfter und einem Luft/Ölkühler optimiert. Ich glaube gehört zu haben, daß die LDA ohne Modifikationen 0,9 Bar Ladedruck bedienen kann. Meine Idee wäre jetzt, den Ladedruck von 0,7 auf 0,9 (max 1,0) bar anzuheben, indem ich die Druckdose vom Wastegate tausche.

Im nächsten Schritt kommt dann ein Ladeluftkühler. Dazu baue ich eine Saugbrücke um. Ich verschließe die originale Öffnung und baue einen Stutzen oberhalb vom Ventildeckel ein, daß die Luft von der linken Motorseite her kommt. Zuvor möchte ich aber das Thema Ladedruck angehen.
Der Prüfer wird nichts gegen einen Ladeluftkühler haben, nur sollten keine Maßnahmen zu einer erheblichen Leistungssteigerung zu sehen sein.

Ich würde gerne, vorzugsweise bei Turbozentrum Berlin, eine Wastegatedruckdose bestellen, finde aber kein passendes Teil. Wer kann mir helfen die passende Druckdose zu identifizieren? Kann das funktionieren ohne die originale ESP zu adaptieren? (beim LLK muß man natürlich die LDA anpassen)

Grüße
Thomas
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Re: Ladedruck beim DV

Beitragvon MaBu-Liner » Mittwoch 20. September 2017, 15:03

Hallo

Warum willst Du denn die Dose tauschen?
Das geht viel einfacher ohne tausch. Du kannst Entweder das "gestänge" an der Stange der Druckdose einstellen, so dass die Klappe im Abgasstrahl weniger weit auf geht. Oder Du benutzt ein Dampfrad, welches in den Schlauch, der vom Turbo zur Dose führt. eingesetzt wird. Schon hast Du den Druck regelbar. Und wenn dann der LLK reinkommt, kannst du einfach nachjustieren.

Die LDA kann schon 0,9 bar regeln. möglicherweise ist der Kunsstoffring vom Kegel aber im Weg. Ich würde die LDA mal öffnen und schauen wie weit der Kegel abgetastet wird. Stellung des Kegels unbedingt markieren bevor du ihn rausziehst.
Die LDA ist Serie so konservativ eingestellt, dass genügend Weg übrig sein sollte für mehr Druck.

Thema Druck, alles was über 0,8 bar geht, bläst das Sicherheitsventil ab. Das muss vorher neu eingestellt werden um 0,9 bar auch zu halten. Stellst Du es nicht ein, dann löst es bei 0,8 bar aus und du hast max 0,4 bar übrig.

Für mehr Details oder Teile für die LDA, Turbo etc. kannst Du Dich gerne melden. Hab alles da.
mehr Leistung, mehr Drehmoment? Wilfrieds-Tuning!
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Re: Ladedruck beim DV

Beitragvon Tomturbo1958 » Freitag 22. September 2017, 22:24

Servus!
Danke für die Rückantwort!
Wir hatten schon eimal im Forum diskutiert, das sich so der Druck nicht einstellen lässt, nur die Öffnungsweite der Klappe!? Bei meiner Dose kommt man nicht zum Gestänge dazu, ich weiß nicht ob man das einstellen kann? Das mit dem Dampfrad habe ich schon gehört, es wird der Dose ein niedriger Druck vorgegaukelt. Ich wollte eine Dose mit anderer Federvorspannung geben, welche erst später öffnet. Das Dampfrad kostet wenig und wäre ein Versuch wert?
Mein Ziel ist, möglichst wenige sichtbare Veränderung!
Das Abblasventil wird eingestellt oder mit Kaugummi verklebt....... Ich habe jedenfalls eine Ladedruckanzeige, mit der werde ich mich heran tasten.
Wenn ich Dich richtig verstehe, sollte die LDA das regeln können, aber etwas mehr Futter kann nicht schaden. Ich beurteile das im Rückspiegel, wenn der Motor frei dreht und nicht würgt soll fast nichts zu sehen sein.
Lange Rede kurzer Sinn, ein Dampfrad muß her? Vermutlich 0,9, das tut dem Motor nicht weh und benötigt sonst keine Veränderung, außer eventuell den Hub vom Kegel erhöhen.
Mit dem LLK verbessert sich die Füllung, dann verträgt er noch etwas mehr Futter. Dann werde ich mich nach einem 110 Liter Tank umsehen müssen!?
Grüße
Thomas
PS Das heißt, das Abblasventil hat eine Hysterese von 0,4 bar? Da muß man das sowieso 0,2 über den maximalen Ladedruck einstellen?!
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Re: Ladedruck beim DV

Beitragvon tiemo » Freitag 22. September 2017, 23:34

Hallo Tom!

Tomturbo1958 hat geschrieben:Bei meiner Dose kommt man nicht zum Gestänge dazu, ich weiß nicht ob man das einstellen kann?


Dann hast du vermutlich den DV- oder 1G-Lader, wo die Dose direkt mit dem Ventil gekoppelt ist. Da gibt es nichts einzustellen, auch die Dose bekommt man nicht zerstörungsfrei ab.
Bei Anwendung eines Dampfrades ist zu berücksichtigen, dass beim DV- bzw. 1G-Lader (sind identisch) die Dose einen Teil der Luft zu Kühlungszwecken Richtung Ventil abströmen lässt. Daher braucht man im Prinzip noch nicht einmal ein Dampfrad, sondern eigentlich nur eine Drossel (Stück Rundmaterial mit definierter Bohrung) im Schlauch, absolut unsichtbar von außen, aber halt auch nicht justierbar.

Tomturbo1958 hat geschrieben:Das Abblasventil wird eingestellt oder mit Kaugummi verklebt....... Ich habe jedenfalls eine Ladedruckanzeige, mit der werde ich mich heran tasten.


Das Abblasventil hat im Innern zwei Federn, deren Vorspannung den Öffnungsdruck einstellt. Leider ist nur die kleinere, schwächere mit der Einstellschraube gekoppelt, sodass man den Abblasdruck nur in relativ geringen Grenzen durch Verdrehen verändern kann. Man kann aber eine steifere Feder einbauen, Mabuliner hat da eine passende herausgesucht, die man bei ihm beziehen kann.

Tomturbo1958 hat geschrieben:Wenn ich Dich richtig verstehe, sollte die LDA das regeln können, aber etwas mehr Futter kann nicht schaden. Ich beurteile das im Rückspiegel, wenn der Motor frei dreht und nicht würgt soll fast nichts zu sehen sein.


Die LDA besorgt die ladedruckabhängige Anreicherung, auch etwas über die Grenzen des Serienmotors hinaus. "Mehr Futter" darf es nur geben, wenn auch mehr Luft bei gleichem Ladedruck da ist, also bei Verwendung eines Ladeluftkühlers, der die Luftdichte anhebt, indem er die Luft abkühlt. Dadurch ändert sich der Druck nicht, weswegen die serienmäßige LDA das ohne Neujustage, evt. mit anderem Kegel, nicht berücksichtigt.

Tomturbo1958 hat geschrieben:Lange Rede kurzer Sinn, ein Dampfrad muß her? Vermutlich 0,9, das tut dem Motor nicht weh und benötigt sonst keine Veränderung, außer eventuell den Hub vom Kegel erhöhen.
Mit dem LLK verbessert sich die Füllung, dann verträgt er noch etwas mehr Futter. Dann werde ich mich nach einem 110 Liter Tank umsehen müssen!?


Tja, Kraft kommt von Kraftstoff, insofern wird der Verbrauch bei veränderter Fahrweise (schneller, schneller schnell (höhere Beschleunigung)) sich erhöhen. Bei Beibehaltung der bisherigen Fahrweise könnte er aber auch sogar geringer werden, weil die Restenergie des Abgases, besonders im Teillastbereich, besser ausgenutzt wird. Der Hub des Serienkegels dürfte bei 0.9bar gerade noch ausreichen.

Tomturbo1958 hat geschrieben:PS Das heißt, das Abblasventil hat eine Hysterese von 0,4 bar? Da muß man das sowieso 0,2 über den maximalen Ladedruck einstellen?!


Nein, heißt das nicht. Das Abblasventil öffnet beim Nenndruck. Die Hysterese geht dann ziemlich weit herunter, wenn das Ventil erst mal geöffnet hat. Aufgrund der Querschnitte im Ventil und der Verschlauchung schafft der Turbolader trotz vollständig geöffnetem Ventil dennoch 0.4bar Überdruck. Das Ventil schließt aber erst wieder, wenn man ganz vom Gas geht. Das arbeitet halt nicht proportional, sondern schaltet eher. So soll erreicht werden, dass man den Fehler im Gaspedal spüren kann und nicht einfach so weiter fährt.

Gruß,
Tiemo
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Re: Ladedruck beim DV

Beitragvon MaBu-Liner » Samstag 23. September 2017, 00:35

Hallo

Also zum Thema Druck verändern.
Die einfachste, günstigste und genaueste Variante ist das Dampfrad. Du kannst, wenn es nahezu unsichtbar sein soll, ein "Feder-Kugel Prinzip" Dampfrad nehmen. Die sind sehr klein, also nahezu unsichtbar aber fummelig in der einstellung.
Auch ist beim DV der Schlauch vom Lader zur Dose mit recht großem Innendurchmesser. da muss man schon ein passendes Dampfrad verwenden. Ich rüste da immer alles auf Silikonschläuche um, statt den "Gummidingern" die original drin sind.

Thema LDA.
Das einstellen ist eher nicht "mal eben". Also wenn Du den DV Motor hast, wird der Kegel relativ kurz sein und einen kleineren Durchmesser haben als die Standart-Bosch Kegel. Dort den Hub und damit den Abtastweg des Kegels zu ändern ist aber möglich. Da die Herrn bei VW hier höchstens 1/3 des Kegels abtasten. die anderen 2/3 können wir uns zu nutze machen. Mit der LDA und dem Kegel des DV kannst Du auch bis 1,1 bar Regeln, wenn sie richtig umgebaut wird. Hier zu erklären wie das geht, würde aber den Rahmen sprengen und ich hab auch keine große Lust einen Roman darüber zu verfassen.
Ich empfehle aber immer eine passende Feder zum Ladedruck. Ich habe von 0,5 bis 1,4 bar Federn am Lager


Das Du 0,9 bar fahren willst erschließt sich mir nicht. Nur 0,9 bar ohne Änderungen an der LDA bringt nichts. Die LDA regelt da nix automatisch nach. Warscheinlich wird sie bei 0,9 schon auf dem Kunststoffring aufliegen und nichts nachregeln.
Ich würde Dir am DV einen "Überschwinger" auf 1,1 bar empfehlen, der sich dann auf knapp über 1 Bar Ladedruck einregelt.
Warum? Ganz einfach: Wir wollen nicht ständig den max. Ladedruck abrufen, ABER. je mehr wir der DruckDose am Turbo vorgaukeln, dass zu wenig Druck da ist, desto später beginnt sie die Klappe im Abgasstrahl zu schließen.
Das wiederum hat genau die Wirkung die am DV entscheidend ist, die verkleinerung des Turbolochs. bei 0,9 bar geht der untenrum kaum besser als vorher. Mit 1,1 bar ist der unterschied schon sehr deutlich. Also wir nutzen nicht unbedingt den höheren Druck um dem DV untenrum beine zu machen, sondern die Tatsache das die Regelung dadurch viel träger wird.
Ich baue die Motoren eigentlich bei jedem Kunden aus dem gleichen Grund um. Zu wenig Leistung im unteren Drehzahlbereich. Der einzige Weg das merklich zu ändern sind Spitzendrücke über 1 bar.

Wichtig hierbei ist auch, am besten im 5ten Gang leicht bergauf den Druck prüfen. Erst dann macht der Lader volle Drehzahl und vollen Druck-


Das Ventil an der Ansaugbrücke:

Da sitzt eine Schlitzschraube am Ventil, sprüh ordentlich WD40 drauf. Dann dreh sie rein bis sie kaum mehr zu drehen ist. Das reicht bis 1 bar aus. Wenn nicht, hilft nur öffnen. Oder Du sagst bescheid, ich habe umgebaute da,die kann ich Dir im Austausch anbieten.

LLk am DV bringt fast gar keine zusätzliche Leistung, um mal eine Zahl zu nennen vielleicht 5-7 PS. ABER er ist sehr wichtig wenn der Druck erhöht wird. Mit mehr Druck steigt auch die Temperatur ordentlich. Auf Dauer ist das ohne LLk nicht förderlich für die Lebensdauer.
Einen zusätzlichen Ölkühler lege ich Dir auch ans Herz, ich jedenfalls mache keinen Umbau ohne !


Spritverbrauch:

Also so wie Du beschreibst, dass Du bei frei drehenden Motor fast nichts sehen willst, kannst Du schonmal vergessen. Der Kegel und auch alle Tuningkegel machen es nahezu unmöglich Rußfrei zu fahren und trotzdem obenrum genug Sprit zur verfügung zu stellen.
ich habe schon einige Experimente dazu gemacht und Kegel umgeschliffen. Da hat aber der Abtaststift in der LDA keine Lust drauf und verklemmt sich gerne.
Mehr Leistung geht nur mit Ruß untenrum, damit ihm obenrum nicht der Sprit ausgeht.
In der Regel berichten alle die bei mir zum Umbau waren, dass sie 1-2 Liter weniger verbrauchen als vorher.
Das ist aber abhängig von den einstellungen an der Pumpe und der LDA. Machst Du da was nicht richtig kann es Dir passieren, dass er 4 Liter mehr braucht oder er geht überhaupt nicht mehr.
Je penibler die LDA eingestellt wird, desto sauberer und besser läuft der Motor. Und genau dort gibt es viele viele Kleinigkeiten zu beachten um den ganzen Weg des Kegels zu nutzen und so die Reglung so sauber und gleichmäßig wie möglich einzustellen.

Für mehr Details oder Teile wie Dampfrad, Federn, Kegel, Ventile, Ölkühler kannst Du dich gern melden ich geb Dir gern meine Nummer.

Gruß
Oliver
mehr Leistung, mehr Drehmoment? Wilfrieds-Tuning!
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Re: Ladedruck beim DV

Beitragvon Tomturbo1958 » Montag 25. September 2017, 23:22

Servus!
Ich bedanke mich für Euer Interesse an meinem Thema und Euren Input! Danke für Eure "Nachtarbeit"!

Ich muß jetzt meine Gedanken ordnen!

Ziel:
Drehzahl senken bis das maximale Drehmoment bei der Reisegeschwindigkeit liegt. (erledigt)
Etwas mehr Schmalz von unten heraus.
Etwas mehr Kraft am Berg.
Leiser machen. (Großteils erledigt)
Weniger Spritverbrauch. (teilweise erledigt)

Weg:
Viscolüfter erledigt.
Vorstrahldüsen erledigt.
Ölkühler erledigt.
Ladedruck geringfügig auf 0,9 bar anheben (vielleicht auch etwas mehr) mit möglichst minimalen Eingriffen an der LDA
Ladeluftkühler mit weiteren Anpassungen der LDA.

Voraussichtlich möchte ich das mit dem Dampfrad versuchen, klingt vernünftig. Provisorisch, zum Herantasten möchte ich den Schlauch von der Druckdose bis zur Luke vom Motordeckel führen!?

Grüße
Thomas
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