Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Hier sollte alles rein was irgendwie direkt mit LT-Technik zu tun hat.
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Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon fabs0 » Donnerstag 10. August 2017, 20:07

Hallo,

mein Distance Wide mit 1G Motor wurde vom Vorbesitzer mit einem LLK und ÖK versehen.

Nachdem mir obenrum etwas Leistung fehlt, habe ich mir das heute das Erste mal angesehen und werde nicht ganz schlau daraus.
Anbei ein paar Fotos.

IMG_20170810_183016.jpg
IMG_20170810_183016.jpg (59.64 KiB) 14115-mal betrachtet

IMG_20170810_182045.jpg
IMG_20170810_182045.jpg (77.47 KiB) 14115-mal betrachtet

IMG_20170810_182025.jpg
IMG_20170810_182025.jpg (73.69 KiB) 14115-mal betrachtet


Kenne mich leider mit Turboladern nicht wirklich aus. Habe das Wiki und das Forum gewälzt aber ich denke hier ist ein Profi gefragt.
Original sieht diese Konstruktion zumindest nicht aus. Ich denke der Vorbesitzer wollte nach LLK-Einbau etwas Leistung rauskitzeln...

Habe eine Ladedruckanzeige, mit T-Stück vor der ESP abgegriffen.
Ladedruck ist vorhanden, ab ca 1800upm bis 0,7 - 0,8 bar.
Gerade bei höheren Drehzahlen fällt der Ladedruck aber oft auf 0,4 und bleibt dort, ab 90kmh oder bergauf ist dann Schluss.
Außerdem ist der Lader relativ laut (gefühlt), ich habe hier aber keine Vergleichswerte.

Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen.
Idealerweise würde ich gerne den Originalzustand wieder herstellen.

Ich hoffe der Kollege hat nicht auch an der ESP (LDA) gedreht, zumindest die Mengenschraube ist noch verplombt.

Viele Grüße,
Fabian
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon tiemo » Donnerstag 10. August 2017, 21:55

Hallo Fabian!

Was du da siehst, ist die Druckdose vom Wastegate, also dem Bypass-Ventil, dass bei zu hohem Ladedruck Abgas am Lader vorbei in den Auspuff leitet.
Die Druckdose ist normalerweise über einen ganz kurzen Schlauchbogen direkt am Luftauslass des Laders angeschlossen. Bei dir wurde sie stattdessen mit der Ansaugbrücke verbunden.
Diese Modifikation macht man oft, um den Druckverlust und die Verzögerung durch den LLK und die Luftführungen dorthin aus dem Regelkreis zu eliminieren, da sonst das Wastegate einfach zu oft und zu früh abregelt. Also nichts Schlimmes, würde ich so lassen. EDIT: Zusätzlich ist noch eine Feder verbaut, die der Druckdose zusätzlich zu ihrer internen Feder entgegenwirkt, um den Abregeldruck einstellen zu können. Auch in Ordnung, du hast ja ca. 0.8bar, das ist voll in Ordnung. /EDIT
Wenn man einen LLK einbaut, macht man normalerweise auch was, damit mehr eingespritzt wird, weil man ja auch eine größere Luftmasse im Brennraum hat (kühlere Luft bei gleichem Druck und Volumen -> höhere Luftmasse, da höhere Dichte). Dazu wird meist kombiniert an Mengenschraube und an der LDA neu eingestellt.
Die Einstellung der Mengenschraube hat empfindlichen Einfluss auf das Einsetzen des Turboladers, die Einstellung an der LDA mit dem Leistungsverlauf bei höheren Lasten und Drehzahlen, sprich, bei mehr Turboluft. Das ist also eigentlich alles schon ganz richtig gemacht.

Der Effekt, dass der Turbodruck bei hoher Last plötzlich abfällt, spricht für ein defektes oder zu lasch eingestelltes Abblasventil an der Ansaugbrücke vorne: Dort ist ein schwarzes Plastikteil mit einem Schlauch dran, der am schwarzen Plastikrohr der Luftführung zum Ansaug des Laders zurückführt. Das soll eigentlich nur ein Sicherheitsventil sein, falls der Lader defekt ist und großen Überdruck bringt, der den Motor beschädigen könnte. Oft arbeitet das aber nicht mehr richtig.
Wenn du das Verhalten immer hervorrufen kannst, indem du eine Steigung schnell rauffährst, versuche mal folgendes: Klemme den kleinen Schlauch zwischen dem Ventil und dem Plastikrohr einfach mal mit einer Schraubzwinge und zwei Holzstückchen ab und schau dann, ob das Problem behoben ist.

EDIT2: Hier hab ich noch ein Bildchen davon gefunden:

Bild

/EDIT2. So, nun habe ich die EDIT aber genug genervt...

Gruß,
Tiemo
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon fabs0 » Donnerstag 10. August 2017, 22:21

Hi Tiemo,

danke mal wieder für deine klasse Antwort, ich bin begeistert! (Kann man dir irgendwie ein Bier ausgeben? :grin: )

Du hast mich auf jedem Fall schon mal beruhigt, was den Umbau angeht, ich habe schon mit Pfusch gerechnet..
Ich werde morgen das Abblasventil mit deiner Methode prüfen.
Du schreibst das Ventil kann zu lasch eingestellt sein, ist es dann möglich das neu einzustellen, oder müsste man es bei Defekt komplett tauschen?
Wäre zu wenig Leistung am Berg und max 90kmh damit zu erklären?

Wie gesagt, wurde glaube ich nichts an der ESP verstellt, Mengenschraube ist verplombt und auf der LDA Einstellschraube ist noch dieser gelbe Lack..
Ich denke es wäre dann doch noch sinnvoll an diesen Stellen etwas zu drehen um die Vorteile des LLKs auch auszunutzen (Temp kommt bei Volllast kaum aus dem Kaltbereich)
Da werde ich mich einlesen, damit du die selben Fragen nicht 100mal beantworten musst ;)

Vielen Grüße,
Fabian
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon MaBu-Liner » Donnerstag 10. August 2017, 23:03

Moin...

Wenn Du beim dem 1G bei 1800 U/min schon 0,8 bar hast, dann geht das ganz schnell viel zu hoch mit dem Druck bei mehr Drehzahl.
ich hab mal in meinen Unterlagen geschaut, alle von mir umgebauten 1G haben, wenn sie bei 1800-1900 U/ min schon 0,8 bar haben ca 1,2- 1,3 bar bei 2800 Umdrehungen.
Das ist definitiv zuviel ohne die LDA und ESP anders einzustellen, da hat dann eher negative als positive Auswirkungen.
Also sei ganz vorsichtig mit dem Ventil. Das löst Serie in der Regel bei 0,8 bar schon aus. Um 1 bar Druck mit dem Ventil zu fahren, musst Du es schon sehr weit reindrehen. Aber ich denke, es wird nicht mit dem Einstellen getan sein. Meiner Meinung nach ist der Druck untenrum schon so hoch, das Du bei mehr Drehzahl schon sehr hohe Drücke hast.
Wenn das Ventil auslöst, ist der maximale Druck immer 0,4 Bar. Das Ventil ist bis max. 1,1-1,2 bar einstellbar, alles was drüber ist kann nur mit dem stillegen des Ventils erreicht werden.

Wenn Du eine saubere Lösung suchst, die einfach einzustellen und sehr wirksam ist, meld Dich einfach. Ich kann Dir da verschiedene Dinge anbieten, um das zum einen ordentlich zu machen und zum anderen mit mehr Leistung auszustatten.

Gruß, Oliver
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon tiemo » Donnerstag 10. August 2017, 23:06

Hallo Fabian!

fabs0 hat geschrieben:Du schreibst das Ventil kann zu lasch eingestellt sein, ist es dann möglich das neu einzustellen, oder müsste man es bei Defekt komplett tauschen?
Wäre zu wenig Leistung am Berg und max 90kmh damit zu erklären?


Auf dem Bild erkennt man ja eine Einstellschraube. Damit ist es in relativ engen Grenzen möglich, das Ventil stärker vorzuspannen, sodass es erst bei höherem Druck aufgeht.
Leider betätigt die Schraube nur die kleinere von 2 Federn, die die Vorspannung bewirken. Man kann da noch mit anderen Federhärten arbeiten. Manche legen das Ventil auch einfach tot, indem statt der Feder ein kleines Stück Rundmaterial eingesetzt wird (wovon ich nicht begeistert bin, wenn da ein Ventil ist, dann soll das auch funktionieren).
Wenn das Ventil defekt ist, sollte man es auf jeden Fall tauschen, oft schließt es dann auch nicht völlig dicht und man hat immer etwas Druckverlust.
Da die maximale Leistung des Motors direkt vom Ladedruck abhängig ist, erklärt das die 90km/h vollständig.

fabs0 hat geschrieben:Wie gesagt, wurde glaube ich nichts an der ESP verstellt, Mengenschraube ist verplombt und auf der LDA Einstellschraube ist noch dieser gelbe Lack..
Ich denke es wäre dann doch noch sinnvoll an diesen Stellen etwas zu drehen um die Vorteile des LLKs auch auszunutzen (Temp kommt bei Volllast kaum aus dem Kaltbereich)
Da werde ich mich einlesen, damit du die selben Fragen nicht 100mal beantworten musst ;)


Naja, den Lack gibt es bei "dm" in der Abteilung Nagellack in fast jeder gewünschten Farbe ;-)
Die Plombe an der Mengenschraube lässt oft noch eine halbe oder dreiviertel Umdrehung zu, und die Einstellung ist so feinfühlig, dass das meistens auch völlig ausreicht. Man will ja keine Rußschleuder bauen.
Die Schraube oben auf der LDA ist nur für die Nullstellung der LDA relevant. Die wirklich wichtigen Schrauben (und ggf. Federn) liegen unterhalb der Membran im Gehäuse versteckt ;-)
Wenn der Motor schlecht auf Betriebstemperatur kommt, ist allerdings die Frage, ob vielleicht der Thermostat nicht richtig schließt und mal ausgetauscht gehört. Und natürlich, ob das Instrument richtig anzeigt...
Hat der Ölkühler auch einen Thermostaten? Absolut sinnvoll.

Zum Einlesen vielleicht den Thread "ACL Leistungssteigerung auf 135PS" durchackern ;-)

Gruß,
Tiemo
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon tiemo » Donnerstag 10. August 2017, 23:10

hi Oliver!

MaBu-Liner hat geschrieben:Wenn Du beim dem 1G bei 1800 U/min schon 0,8 bar hast, ...


Dann kaufe ich ihm den Lader ab ;-)

Gruß,
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon MaBu-Liner » Donnerstag 10. August 2017, 23:15

tiemo hat geschrieben:hi Oliver!

MaBu-Liner hat geschrieben:Wenn Du beim dem 1G bei 1800 U/min schon 0,8 bar hast, ...


Dann kaufe ich ihm den Lader ab ;-)

Gruß,
Tiemo


Die ACL Lader machen das ganz locker, nach meinem Umbau. Alle meine "Kunden" fahren bei 2000-2200 U/min schon mit 1 bar. ich weiß aber nicht ob der 1G einen größeren oder kleineren Lader drauf hat.

Seine Anzeige scheint auch richtig zu gehen, denn die 0,4 Bar sind tatsächlich die max. Ausbeute, wenn das Ventil ausgelöst hat.
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon tiemo » Donnerstag 10. August 2017, 23:39

Hi Oliver!

MaBu-Liner hat geschrieben:Die ACL Lader machen das ganz locker, nach meinem Umbau.


Weiß ich ja, nur passen die so schlecht an den Krümmer vom 1G. War etwas scherzahft gemeint, denn der Lader des 1G schafft das bei 1800 Umdrehungen nicht, auch, wenns schön wäre.

MaBu-Liner hat geschrieben:Alle meine "Kunden" fahren bei 2000-2200 U/min schon mit 1 bar. ich weiß aber nicht ob der 1G einen größeren oder kleineren Lader drauf hat.


Der 1G hat normalerweise den gleichen Lader wie der DV, also größer. Hier ist offensichtlich aber ein anderer Lader eingebaut, aber auch nicht der vom ACL...

Gruß,
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon runner1603 » Donnerstag 10. August 2017, 23:42

Wenn ihr euch die Fotos mal genauer angeschaut dann hättet ihr erkannt das es gar kein Original LT Turbolader sein kann, sondern sehr wahrscheinlich ein VTG Turbolader!

Übrigens meine ACL Umbauten laufen auch mit 1Bar bei etwa 2000U/min :grin:
Ps. der 1G hat im Normalfall den gleiche Lader drauf wie der DV!
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon tiemo » Freitag 11. August 2017, 00:37

Moin Eric!

Soweit ich weiß, haben die VTG-Lader Unterdruckdosen, oder?

Gruß,
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon MaBu-Liner » Freitag 11. August 2017, 00:47

Am Handy
runner1603 hat geschrieben:Wenn ihr euch die Fotos mal genauer angeschaut dann hättet ihr erkannt das es gar kein Original LT Turbolader sein kann, sondern sehr wahrscheinlich ein VTG Turbolader!

Übrigens meine ACL Umbauten laufen auch mit 1Bar bei etwa 2000U/min :grin:
Ps. der 1G hat im Normalfall den gleiche Lader drauf wie der DV!



Am Handy waren die Bilder nicht so gut erkennbar. Hate auch nur wegen des Sicherheitsventil geschaut.
Der VTG Lader kann natürlich "unten" 0,8 haben und "oben" auch nur 1,0bar.
Die Dose wird auch über den Ladedruck geregelt in diesem Fall. Es gäbe auch die Möglichkeit die über ein ventil anzutacken, ist beim LT und der rein mechanischen Steuereung aber viel zu aufwendig.

Ich hab anfang des Jahres einen VTG lader im LT eingestellt. Der Besitzer hatte hier auch mal kurz Bilder vom Lader eingestellt. Das läuft nach einigen Probefahrten und einstellungen extrem gut. Allerdings fährt der mit 07er Kennzeichen, da der TüV sicher überhaupt nicht begeistert ist über einen solchen Umbau.

Beim Umbau auf VTG muss natürlich das ganze Programm Pumpe, LDA, Ölkühler ran, damit der Motor auch die nächsten Kilometer ohne Ausfall vernünftig läuft.
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon fabs0 » Freitag 11. August 2017, 07:49

Hallo zusammen,

nur kurz eine Aufklärung:
Der Ladedruck von 0,8 ist natürlich maximal, der liegt noch nicht bei 1800upm an.
Da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt.

Der Rest hört sich für mich nicht so gut an..
Der Vorbesitzer fuhr wohl seit Jahren so, beim TÜV gab es wohl kein Problem (Ist neu gemacht worden vor Verkauf)
Man weiß aber natürlich nie, was das für ein "TÜV" war ;)

Ich denke er hat einen anderen Lader verbaut um den LLK besser anschließen zu können?

Was meint ihr soll ich tun?
Das Ganze so lassen und evtl korrekt einstellen zu lassen, oder zurückrüsten auf original Lader? (Dann müsste aber auch der LLK modifiziert/rückgerüstet werden)

Viele Grüße,
Fabian
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon tiemo » Freitag 11. August 2017, 09:28

Moin Fabian!

Dieser Lader funktioniert ja wunderbar, deswegen würde ich die Finger davon lassen.
Du hast schon ganz richtig bemerkt, dass es mit dem Original-1G/DV-Lader nicht ganz einfach ist, die Ladeluftleitungen vernünftig zum Kühler zu führen. Da kommt man auf strömungstechnisch ungünstige Rohrbogenwinkel oder muss den Lader doch etwas modifizieren und Durchbrüche in den Radkasten machen.
Never change a running system!

Ich schätze mal, wenn das Problem mit dem Abblasventil geklärt ist, funktioniert Alles so wie du es dir vorstellst. Also fahren und genießen ;-)

Gruß,
Tiemo
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon MaBu-Liner » Freitag 11. August 2017, 10:52

Moin nochmal,

wenn er neu Tüv hat, würde ich das Risiko eingehen und den Lader drin lassen. Funktionieren tut es ja.
Wie schon geschrieben hab ich auch LT´s mit VTG eingestellt, wenn Du da Hilfe brauchst kein Problem. Ich habe auch Kegel und Federn und alles mögliche am Lager um die Pumpe passend zum Druck einzustellen.
Auch Sicherheitsventile hab ich da, falls Deins einen Schaden hat.
Bei Bedarf einfach melden.

Gruß, Oliver
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon fabs0 » Freitag 11. August 2017, 11:04

Hallo Oliver,

danke für das Angebot!
Ich werde mir das Abblasventil dieses WE mal vornehmen und komme dann gegebenenfalls auf dich zurück :)

Die Frage ist allerdings, ob das wirklich ein VTG Lader ist, wie Tiemo schon geschrieben hat werden die ja per Unterdruck gesteuert.
An der Dose liegt aber Überdruck aus der Ansaugbrücke an.

Vielleicht kriege ich den Lader auch nochmal besser fotografiert, dann kann man evtl. erkennen, was da genau verbaut wurde.

Viele liebe Grüße und schönes WE,
Faban
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon MaBu-Liner » Freitag 11. August 2017, 11:27

fabs0 hat geschrieben:Hallo Oliver,



Die Frage ist allerdings, ob das wirklich ein VTG Lader ist, wie Tiemo schon geschrieben hat werden die ja per Unterdruck gesteuert.
An der Dose liegt aber Überdruck aus der Ansaugbrücke an.



Viele liebe Grüße und schönes WE,
Faban


Das VTG wird über den Ladedruck angesteuert, weil es beim LT gar nicht anders geht. Bei modernen Fahrzeugen werden die getaktet über ein externes Ventil. Hier beim LT anderen TD Motoren müssen die so umgebaut werden, dass der Ladedruck das VTG ansteuert. Die ansteuerung bei dir funktioniert ja auch, so wie du es beschreibst.

gruß, Oliver
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon oz_explorer » Freitag 11. August 2017, 11:33

Moin zusammen,

interessantes Thema. Es ist auch möglich die Unterdruckdose am VTG-ATL mit einer Druckdose auszutauschen um so einen VTG-Lader an den LT Motor zu adaptieren. Dann muss natürlich die Feder / Kegel / evtl. Stellweg des Aktuators etc. angepasst werden. Oder hast du das bei deinem Umbau anders gemacht, Oliver?

Grüße
Simon
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon MaBu-Liner » Freitag 11. August 2017, 11:52

oz_explorer hat geschrieben:Moin zusammen,

interessantes Thema. Es ist auch möglich die Unterdruckdose am VTG-ATL mit einer Druckdose auszutauschen um so einen VTG-Lader an den LT Motor zu adaptieren. Dann muss natürlich die Feder / Kegel / evtl. Stellweg des Aktuators etc. angepasst werden. Oder hast du das bei deinem Umbau anders gemacht, Oliver?

Grüße
Simon


Bei den LT Motoren, bzw eigentlich allen Motoren mit mechanischer Steuerung muss man das mit einer Druckdose machen, deswegen schrieb ich ja, dass die Unterdruckdose flachfällt und der Lader über den Ladedruck gesteuert wird.
Es gibt da keine andere Möglichkeit in diesem Fall.
Die Druckdose oben im Bild sieht auch nach Umbau aus, so würde das keine Hersteller da dran " basteln"

Bei meinem Umbau war es ein Passat 2,5TDI V6 Lader der genutzt wurde. Druckdose kam von einem Golf TD. Passte aber auch alles nicht Plug´n Play. Der Lader musste verdreht werden, die VTG" Stangen" befestigung im Lader etwas modifiziert werden.
Das Ergebniss war aber extrem gut .
1400 U/min 0,7bar
1600 U/min 0,9bar
1800 u/min 1,2bar
ab 2100 dann volle 1,4 bar Ladedruck

Kopfschrauben wurden getauscht, die kamen wenn ich es richtig im Kopf habe vom Golf 3 TDI AFN Motor und wurden mit 70 Prozent mehr Drehmoment als die originalen vom LT festgezogen.

Der LT läuft jetzt besser als ein moderner Crafter mit 2,5TDI drin.
Als nächstes will der Besitzer des LT ein Overdrive vom Volvo einbauen, hat auch schon eine Achse modifiziert. Ich denke das wird dann nochmal richtig was bringen für Lautstärke, Drehzahl und Spritverbrauch.

Gruß
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon oz_explorer » Freitag 11. August 2017, 14:12

Hallo Oliver,

ja hatte das Antwort-Fenster etwas länger offen und konnte so deine Antwort erst nach dem Abschicken des Posts sehen. :grin:

Auf welchen Grundmotor passiert der Umbau mit der VTG? Die Werte sprechen für sich und dazu noch das schnellere Ansprechen des VTG Laders. 8-)

Eine Leistungskur will ich meinen LT auch unterziehen sobald dieser fertig ist. Habe auch schon mit dem Gedanken gespielt eine VTG am ACL Motor zu bauen, anstelle eines aufwendigen Motorumbaus (OM 606 oder ähnlichem :grin: )


Grüße
Simon
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon MaBu-Liner » Freitag 11. August 2017, 15:38

oz_explorer hat geschrieben:Hallo Oliver,

ja hatte das Antwort-Fenster etwas länger offen und konnte so deine Antwort erst nach dem Abschicken des Posts sehen. :grin:

Auf welchen Grundmotor passiert der Umbau mit der VTG? Die Werte sprechen für sich und dazu noch das schnellere Ansprechen des VTG Laders. 8-)

Eine Leistungskur will ich meinen LT auch unterziehen sobald dieser fertig ist. Habe auch schon mit dem Gedanken gespielt eine VTG am ACL Motor zu bauen, anstelle eines aufwendigen Motorumbaus (OM 606 oder ähnlichem :grin: )


Grüße
Simon


Das war ein ACL Motor. Dieser Umbau ist natürlich schon ne eine extreme Sache. Und für solche Drücke gibt es weder Kegel noch Federn von der Stange, mit der Du die LDA umbauen kannst. Aber auch da kann ich Dir helfen. Ich hab Federn und Kegel von 0,8 bis 1,5 bar vorrätig.
Die Pumpe vom ACL macht das mit, da bekommt man genug Diesel für diese Drücke.

Allerdings ist ein Umbau mit dem ACL Lader auch nicht ohne. Also wenn man es richtig anstellt, drückt der bei 2000 U/min schon 0,8 bar. Spürbar geht es da auch schon ab 1600-1700 los mit Leistung. Bis 1,2 bar ist der Lader wirklich brauchbar und erzielt erstaunliche Leistungen, für Motorentechnik aus den 70gern. Mit 1,2 bar und größerem LLK erreichst Du am ACL echte 135 PS und knappe 80NM mehr.
Vielleicht sollte man so einen Umbau mal testen, bevor man mit VTG so richtig in die Tasche greifen muss und vorallem dem Onkel vom Tüv erklären muss, was man da angestellt hat.

Wie schon erwähnt für alle Varianten kann ich Dir Teile liefern, auch einbauen und einstellen wenn Du willst. Einfach mal melden per PN oder telefonisch.

Gruß, Oliver
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon LT 28 Westfalia » Freitag 11. August 2017, 23:03

Hallo zusammen,
Ja - das ist ein VTG Lader.
Man kann den VTG Lader mit der originalen UnterdruckDose fahren oder auf eine Druckdose umbauen.
Die Unterdruckdose ist die elegantere Lösung!
Im LT, auf Grund der Einbauposition, hatte ich mich für die Druckdose entschieden.
Bei der Druckdosenvariante ist die Vorspannung dieser entscheidend. Für den Ladedruck und ob und wie viel er Overboost hat.
Da man beim VTG im LT die Vorspannung nur sehr mühsam verstellen kann, hat sich der gute (und schaue!) Mann in den Bildern mit einer Hilsfeder geholfen.
Gruss
Carsten
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon LT 28 Westfalia » Freitag 11. August 2017, 23:20

Ach ja... der VTG verhilft Dir natürlich zu Ladedruck in allen Lebenslagen. Damit Du diesen aber auch in Leistung umwandeln kannst, brauchst Du Diesel!
Bei deinen 0,8 bar, kommst Du noch mit den Serienteilen (Kegel und Feder) recht weit.
Mit der originalen Feder sogar bis fast 1,2bar. Wie weit Du mit dem Kegel kommst hängt davon ab, welcher drin ist. KegelForm und Hub ist natürlich von einigen Parametern mehr abhängig. Ich bin lange 1,4bar und 1,6bar peak gefahren. Ging schon mächtig vorwärts. Grad unten rum. Ich mochte das!
(Aber mit Boot dahinter mag zuerst die Antriebswelle und dann das Overdrive das nicht mehr!)
Nun fahre ich brave 1,2bar und keinen Overboost.
Tut auch der Öltemperatur gut!
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon tiemo » Freitag 11. August 2017, 23:22

Hallo Carsten!

LT 28 Westfalia hat geschrieben:Ja - das ist ein VTG Lader.
Man kann den VTG Lader mit der originalen UnterdruckDose fahren oder auf eine Druckdose umbauen.


Aha! Beim VTG ist es ja so, dass der erst mit Unterdruck auf der Dose richtig Druck macht. Also mehr Druck (weniger Unterdruck) -> weniger Verdichtung.
Genau wie beim normalen Lader mit Druckdose: mehr Druck -> weniger Verdichtung. Man könnte also auf die originale Unterdruckdose Überdruck geben und diesen mit Hilfe einer vorgespannten Zugfeder wieder kompensieren - wahrscheinlich ist auf Fabians Foto nichts anderes als das zu sehen. Die Druckdose mit Hitzeschutzblech kommt mir nicht gebastelt vor, die ist bei vielen T4-Ladern genau so und in dieser Richtung verbaut (siehe T4-WIKI Turbolader). Nur haben die eine Drei-Schrauben-Verbindung zum Abgasrohr, der Adapter hier scheint auf der Laderseite mehr zu haben.

LT 28 Westfalia hat geschrieben:Die Unterdruckdose ist die elegantere Lösung!
Im LT, auf Grund der Einbauposition, hatte ich mich für die Druckdose entschieden.


Damit braucht man aber ein einfaches Steuergerät mit Drucksensor und ein Magnetventil.

Muss beim Umbau von Unterdruck auf Überdruck die Anbauposition so stark ändern?

Gruß,
Tiemo
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon MaBu-Liner » Samstag 12. August 2017, 13:28

LT 28 Westfalia hat geschrieben:Bei deinen 0,8 bar, kommst Du noch mit den Serienteilen (Kegel und Feder) recht weit.
Mit der originalen Feder sogar bis fast 1,2bar....


Moin

Da würde mich interessieren wie die LDA eingestellt wird, um 1,2 bar mit der originalen Feder zu fahren. Aber bitte sag nicht "man zieht die Feder auseinander"


tiemo hat geschrieben:
Damit braucht man aber ein einfaches Steuergerät mit Drucksensor und ein Magnetventil.

Muss beim Umbau von Unterdruck auf Überdruck die Anbauposition so stark ändern?

Gruß,
Tiemo


Die Steuergeräte gibt es bei Ebay, die kommen aus England und liegen so bei 100-200 Euro.
Wir mussten den Lader aufschrauben und verdrehen, den Flansch der VTG Stange versetzen und die Bohrungen verändern. Sonst hätte bei den Platzverhältnissen im LT die Dose nicht reingepasst.

Mein "gebastelt" bezieht sich auf diese Feder und die Tatsache, das hier bei uns immer der TüV ins Boot kommt. Hast Du Pech, wird das so nix mit der Plakette.

Gruß, Oliver
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Re: Turbo Modifikationen vom Vorbesitzer verstehen...

Beitragvon fabs0 » Samstag 12. August 2017, 17:00

Hallo zusammen,

gibt Neuigkeiten:

Habe heute den Schlauch des Abblasventils abgeklemmt, mit kleiner Verbesserung, vmax ca. 100kmh aber immer noch schwach am Berg (War aber wohl nicht 100% dicht, Schraubzwingen waren nicht auffindbar)

Danach habe ich die Einstellschraube am Ventil auf Anschlag reingedreht. Außerdem habe ich bei der Gelegenheit gleich noch die OUT Schraube gereinigt und mit neuen Dichtungen und 25NM wieder eingesetzt, da kam ganz schön Krümel und Schmock raus. (Vorbesitzer fuhr mit PÖL)

Die anschließende Testfahrt war positiv:
Zieht besser, in der Geraden komme ich mit Anlauf auf 110kmh, am "Berg" werde ich nicht mehr langsamer und habe noch ein bisschen Reserve.
Auch rußt er bei 90 weniger, da ich nicht mehr Vollgas fahren muss.
Ladedruck ca auf 0.9bar gestiegen.
Allerdings macht der Turbo jetzt richtig Krawall, hört sich an als würde er dauernd abblasen, der Ladedruck bleibt aber halbwegs konstant.
Fällt zwischendurch um 0.1 bis 0.2 bar, steigt dann aber wieder. Liegt das am VTG Lader?

Hört man das Abblasventil eigentlich, wenn das aufmacht?
Richtig checken kann ich die Änderungen aber erst bei der nächsten längeren Autobahn Tour.

Viele Grüße,
Fabian
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