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Ölleck lokalisieren

BeitragVerfasst: Sonntag 28. Mai 2017, 14:37
von LarsK
Moin,

nachdem ich bei den letzten beiden Öl-Reparaturen"unbekannter Ölverlust" und "meiner Ölwanne" schon auf eure Hilfe zählen konnte, wende ich mich heute nochmal an euch.

Nach dem Wechsel der Ölwannendichtung und dem Reinigen des Motors in dieser Region sind wir am langen Wochenende 2x jeweils 200km gefahren. Danach habe ich heute mal inspiziert wie trocken der Motor noch ist......
Dabei musste ich festetllen, dass wieder etwas Öl unten in der Wanne steht.
Daraufhin habe ich die in Fahrtrichtung rechte Abdeckung der Schwungscheibe mal abgenommen und musste festellen, dass dahinter wieder ein Ölfilm zum vorschein kam.

Schwungscheibe_klein.jpg
Schwungscheibe_klein.jpg (407.3 KiB) 2845-mal betrachtet


Bei Pfeil Nr. 1 kann man am Motorblock nach oben schauen, dort ist es schwarz. Ich habe mit einem langen Q-Tip (so'n Ding zum Ohren putzen) mal drin langgewischt, der auch schwarz-feucht wieder raus kam.
Bei Pfeil Nr. 2 ähnlich.

Meine Vermutung geht leider irgendwie in Richtung Kurbelwellendichtring.
Mit einem Papierlappen abgewischt und dran geschnuppert riecht die Flüssigkeit so irgendwie nicht wirklich.
In der Sonne getrocknet werden die Flecken ordentlich heller.....was auch immer das jetzt heißen mag.


Die Ölwanne mit der neuen Dichtung hatte ich ringsrum ähnlich einer Zylinderkopfdichtung mit ca. 9Nm angezogen.
Heute habe ich nochmal an einer gut zugänglichen Schraube mit 10Nm angesetzt und musste feststellen, dass sich diese erstaunlich leicht nachziehen lässt.

Sollte ich da alle Schrauben nun nochmal mit größerem Moment nachziehen? VW sagt 20Nm die LT-Wiki 8Nm. Was ist nun der Stein der Weisen bei einer Papierdichtung?


Dazu kommt noch das ganz hinten am Getriebe ein Tropfen Getriebeöl hängt, da scheint der Simmering wohl auch durch zu sein.
Ebenso macht mein Schalldämpfer lustige Nebengeräusche. Der ist Eingangsseitig durchgerostet. Wer bietet da guten Ersatz an ?
Oder ist das bei allen Teilehändlern mal wieder Glückssache was man da bekommt?

Gruß
Lars

Re: Ölleck lokalisieren

BeitragVerfasst: Sonntag 28. Mai 2017, 17:37
von masmat21
Kurbelwellen Simmerring oder die Papierdichtung von ihm also 9nm ist viel zu wenig für die Ölwanne! Schau mal auf das Bild!

Re: Ölleck lokalisieren

BeitragVerfasst: Sonntag 28. Mai 2017, 20:33
von LarsK
Moin,

wenn man den Daten hier bei Anzugsdrehmomente aus der LT-Wiki glauben darf, sind 20Nm viel zu viel.

Ich habe mir nochmal die Lappen mit denen ich die "Flüssigkeit" auf-/abgewischt habe nochmal angesehen.
Die sind so hellgrau irgendwie, dass ich langsam nicht mehr glaube, dass das Motoröl ist.
Anbei mal ein Bild davon.

Lappen_klein.jpg
Lappen_klein.jpg (489.09 KiB) 2808-mal betrachtet


Die durchtränkten Bereiche sehen irgendwie so hell aus und riechen so, naja, nicht wie Motoröl.
Wenn ich nen Lappen beim Ölmessen sehe,ist der deutlich schwärzer. Ich mach da mal nen Vergleich.

Gruß
Lars

Re: Ölleck lokalisieren

BeitragVerfasst: Sonntag 28. Mai 2017, 22:37
von tiemo
Hallo Lars!

Wenn das Öl in Bereichen oberhalb der Ölwannendichtung auftaucht, dann kommt es auch nicht aus ihr, sondern höchstens aus der Ventildeckeldichtung, durch Verschütten von Neuöl (das ist dann nicht tiefschwarz) oder Dieselkraftstoff aus dem Umfeld der Einspritzpumpe, wobei Letzterer dann allerdings bevorzugt auf der linken Motorseite auftritt. Aber durch die Motorneigung kann er schon auf die andere Seite gelangen.

Auch die Tatsache, dass das Öl zu "verdunsten" scheint, spricht für Dieselkraftstoff und gegen Motor- oder Getriebeöl. Diese sind auch nach Jahren noch vollständig vorhanden.

Du solltest mal kontrollieren, ob nicht vielleicht eine Einspritzleitung einen Haarriss hat und im Motorraum herumnebelt oder Einspritzdüsen oder Leckölleitungen vor sich hin siffen.
Dazu macht man am besten erst mal alles mit Bremsenreiniger trocken (Satt einsprühen und mit der Druckluftpistole trocknen, dann ist das alles "furztrocken" und man sieht, von wo aus es "nachblutet").

Gruß,
Tiemo