Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Hier sollte alles rein was irgendwie direkt mit LT-Technik zu tun hat.
Also in erster Linie technische Fragen und Antworten, aber zum Beispiel auch Tips und Tricks,Technische Umbauten etc.
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Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon black-LT » Dienstag 4. November 2014, 20:44

Hey :roll:

nachdem das Dachfenster Problem gelöst wurde 8-) komme ich nun zu einem größeren Problem: Rost :evil: Nicht überaschend, allerdings ist dafür mom. die falsche Jahreszeit wenn man keine Halle oder ähnliches hat.
Hintergrund ist der Kauf eines Lt 28 vor ein paar Tagen, hat sich leider etwas hingezogen.

Nun ist der Lack in einem echt schlechten Zustand, außerdem noch etliche Roststellen.

Sehen Sie hier:

http://krach.ist-im-netz.at/kacke/lt/lt28lack.html

Schon damit mir die Ordnungshüter den Lt nicht mal rausfischen um ihn sich mal genauer anzugucken ( :-| ) würde ich gerne kurzfristig was tun.

Nun bin ich nat. dabei eine Halle/Scheune etc. zu suchen, frage wie blöd rum, hab 2 Anzeigen aufgegeben (im Netz mom. nur) und einige Loide angeschrieben aber bisher noch kein Erfolg.
Nun weiß ich ja das einige hier Ihren Lt auch schon draußen lackiert haben, aber sicher nicht im Winter.

Sollte ich eine Halle finden ist der Fall klar, dann werd ich ihn komplett lackieren.
Sieht aber gerade nicht danach aus.

Was kann ich bei diesen Witterungsverhältnissen denn überhaupt machen ?

Meine Idee bisher:

Wenn es trocken ist und über 10°, am besten noch 15°, aber das wird ja eher schwierig, dann nehme ich mir einfach "Stückweise" die Roststellen vor.
Morgens schleifen, mit z.b. Pelox entrosten (einwirkzeit 1-4 std.) grundieren (2std. wirken lassen) nochma schleifen und lackieren.

Das ist doch besser als nix oder ?
Hab allerdings 0 lackier erfahrung.....( sowieso fängt meine schrauber karriere mit dem LT an ;-) hab aber richtg Lust drauf !!!! )

Wäre dankbar für Tipps, Erfahrungen und so weiter...
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon tiemo » Dienstag 4. November 2014, 21:13

Hallo Black! (dein richtiger Name?)

Was man da auf deinem Foto sieht, ist kein Lackproblem, sondern Falzrost. Der kommt im Allgemeinen von innen. Es hat daher wenig Sinn, von außen alles hübsch zu machen, denn innerhalb von Wochen/Monaten wird sich der Rost zurückmelden, indem der neue Lack gnadenlos wieder aufplatzt und du stehst wieder vor der Ausgangssituation, nur mit etwas weiter entwickeltem Rost. So, wie dein LT aussieht, ist das bereits der Fall: Der abgebildete Bereich scheint schon mal mit der Rolle, aber recht sauber nachlackiert worden zu sein - aber von unten und innen bestimmt Fehlanzeige.
Jetzt ist tatsächlich nicht die günstigste Jahreszeit für eine Sanierung, aber du kannst ja immer den Rost temporär stoppen. Ich würde an den entsprechenden Falzen erst mal mit einem flüssigen Mittel, etwa Fluidfilm, die Fuge von innen tränken. An der Fuge da vorne kommt man ja sogar noch relativ gut dran.
Wenn du von außen schleifst, kann und wird es dir passieren, dass du in den Blechecken Löcher frei legst, wo geschweißt werden sollte. Auch das macht man besser im Frühjahr, dann ist bis zum Sommer alles lackierfertig. Im Sommer ist es dann tatsächlich manchmal zu heiß zum Lackieren und die Insekten können nerven, je nach Farbton (habe meinen LT mal draußen auf einem öffentlichen Parkplatz lindgrün lackiert, das fanden Fliegen und Käfer sehr toll, sie flogen förmlich auf den LT...).
Es ist leider Mehraufwand, nächstes Jahr das Fett, was du jetzt in den Falz bringst, wieder zu entfernen. Ich meine, es lohnt sich dennoch, weil, wo Fett ist, keine Salzlauge reingesaugt wird (Kapillarwirkung).

Kennst du schon "unser" WIKI? Da steht zu Falzrost, wie man ihn professionell entfernt, unter http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:fugenrost. Dort kannst du auch mal nach "Rost" und "Sanierung" suchen. Aber lass dich von den teilweise brutalen Bildern nicht entmutigen ;-).

Letztens schrieb im "anderen" Forum jemand sinngemäß: Es ist auf jeden Fall besser, irgendwas zu tun als den LT einfach dem Rost zu überlassen - ich finde, da ist was dran.

Hier bei "uns" sind es heute 14°C, da könnte man alles machen - wenn es nicht dauernd tröpfeln würde...
Also bis 10°C runter kann man das meiste machen, es dauert nur alles entsprechend länger.

Gruß,
Tiemo
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon syncromat » Dienstag 4. November 2014, 21:14

Nichts gegen deinen LT,aber so wie der "Blüht",würde ich auf eine Halle warten.Denn es ist ziemlich offensichtlich,das einige Stellen nach dem entrosten geschweißt werden müssen.Wenn Du ihn nicht durch den Winter fährst,wird da auch nicht viel passieren.Mein Ducato steht bei mir seit 3 Jahren im Winter draußen,wird aber nicht gefahren,die Durchrostungen die er hat,hatte er vorher schon.
LG Frank

Ich bin nicht wie die anderen,ich bin SCHLIMMER!
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon black-LT » Dienstag 4. November 2014, 21:44

hey, das ist ja schonmal eher entmutigend :-(

Also erstmal, wir wollen/müssen den LT auch im Winter nutzen.
Also nicht groß Schleifen, da es löcher freilegen könnte, die geschweist werden müssen. Wenn das jetzt möglich wäre in einer Werkstatt ?

Wär es denn ne möglichkeit wen. oberflächlich leicht ren rost wegmachen (ohne löcher) und entroster drauf, und vor weiteren Rost schützen ?

mist :cry:
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon tiemo » Dienstag 4. November 2014, 22:01

Hi Black!

black-LT hat geschrieben:oberflächlich


Nein! Wie schon gesagt, bringt nix. Du musst von innen ran.
Die optischen Mängel werden bestimmt nicht dazu führen, dass dein LT aus dem Verkehr gezogen wird.

Gruß,
Tiemo
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon erazer13 » Dienstag 4. November 2014, 23:07

Einfache Lösung wenn du fahren möchtest:

WD 40 in die Fugen spritzen und trocknen lassen dann Unterbodenschutz sachte drüberpinseln.

Das ganze muß aber dann wieder raus wenn du richtig drangehst.
Durch das WD40 hält der Unterbodenschutz sowieso nicht gut und du mußt die Fugen sowiweso auskratzen.

Schau auch unten obs halbwegs okay ist ansonsten halt auch mal einfach ein wenig nachpinseln.
Unten nehme ich einen Mix aus Seilbahnfett - Unterbodenschutz und Steinschlagschutz - je 1/3.
Damit habe ich bis jetzt die besten Langzeit-Erfahrungen gemacht.
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon erazer13 » Dienstag 4. November 2014, 23:08

tiemo hat geschrieben:Hi Black!

black-LT hat geschrieben:oberflächlich


Nein! Wie schon gesagt, bringt nix. Du musst von innen ran.
Die optischen Mängel werden bestimmt nicht dazu führen, dass dein LT aus dem Verkehr gezogen wird.

Gruß,
Tiemo


Bei uns im Ösi-Land schon ... Anrostungen aussen sichtbar und du mußt zur Landesprüfstelle und die legen alles daran alte "umweltschädliche" Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen.
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon black-LT » Dienstag 4. November 2014, 23:50

hey, okay, ich muss mich da also doch noch weiter einlesen.

Verstanden habe ich allerdings: kein kurzfristgies abschleifen der Roststellen...sondern z.b. WD 40/ Fluidfilm in die Fugen spritzen (von Außen und Innen) trocknen lassen dann Unterbodenschutz sachte drüberpinseln (von Außen und Innen). Ich möchte das es irgendwie nichtmehr so schlimm ausschaut, weil auch mein Schrauber meinte es kann passieren das der LT dann rausgefischt wird..... :roll: Und nat. den Rost wenigstens stoppen.

Wegen den Löchern und Schweißen: Mein Bruder hat bei seinem T4 "übergangsweise" mit Glasfaser löcher gekittet. Ich spreche hier als Laie ;-) Das geht hier nicht oder ?

Hier die restlichen Bilder:

http://krach.ist-im-netz.at/kacke/lt/lt28alle.html

einiges muss da eh schon geschweißt werden.
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon tiemo » Mittwoch 5. November 2014, 00:59

Hallo Black!

black-LT hat geschrieben:sondern z.b. WD 40/ Fluidfilm in die Fugen spritzen (von Außen und Innen) trocknen lassen dann Unterbodenschutz sachte drüberpinseln (von Außen und Innen). Ich möchte das es irgendwie nichtmehr so schlimm ausschaut, weil auch mein Schrauber meinte es kann passieren das der LT dann rausgefischt wird..... :roll: Und nat. den Rost wenigstens stoppen.


WD40 ist grob ungeeignet, es bildet mit Wasser eine Emulsion und wird einfach weggewaschen, hilft 0. MikeSanders Fett oder Fluidfilm helfen. Für MikeSanders ist es aber wirklich momentan zu kalt, das verarbeitet man am besten bei sommerlicher Hitze. Behandlung am besten von der Innenseite der Bleche. Leg dich mal unter deinen LT, dann siehst du, was ich meine: Im unteren Bereich ist das Blech von innen zugänglich, in gewissen Abständen sind "Stehbleche" von innen dagegen gesetzt (vor allem im Bereich der Falze), aber durch deren Wasserablauföffnungen kommt man da rein, um was zu machen. Meist kleben da Kiloweise Lehm und Humus in den Ritzen unten drin, so dass Wasser gehalten wird und es in Ruhe von innen her rosten kann.
Wenn du mit Unterbodenschutz arbeitest: Nimm keinen auf Bitumenbasis - der wird schnell unterrostet und man sieht es erst mal lange nicht. Dann fallen irgendwann große Fladen ab, außen Unterbodenschutz, innen klebt der Rost. Im Unterbodenbereich kann man zB. Brantho Korrux 3-in-1 pinseln, das ist sehr fest und hat eine gute Rostschutzwirkung. Ich nehme immer die Farbe "weiß", das sieht man sofort, wenn was nicht stimmt. Du könntest matt schwarz für die Außenteile nehmen und das mit dem Pinsel auf die Fehlerstellen auftragen. Das geht auch jetzt noch.

black-LT hat geschrieben:Wegen den Löchern und Schweißen: Mein Bruder hat bei seinem T4 "übergangsweise" mit Glasfaser löcher gekittet. Ich spreche hier als Laie ;-) Das geht hier nicht oder ?


Übergangsweise geht das schon, Haltbarkeit vielleicht 2 Jahre, also Schade um die viele Arbeit. Auch hier wird das Material dann rissig, weil von innen wieder der Rost dagegen drückt. Ich würde an deinem LT die Abplatzer nur ausbessern, nicht groß erst was wegschleifen. Und von innen, wie gesagt, was dauerflüssiges. Wenn du gleichzeitig von außen was machen willst, ist die Reihenfolge natürlich erst außen mit Farbe, dann von innen mit Fett - das Fett dringt durch Durchrostungen nämlich nach außen und darauf haftet natürlich keine Farbe. Hier bei uns in DE ist es erlaubt, nichttragende Teile der Außenhaut mit Glasfaserspachtel zu reparieren. Die Prüfer schauen vor allem, ob durch Löcher Abgase ins Innere dringen können, ob scharfe Kanten vorhanden sind und ob die Schürze durch den Rost in der Festigkeit geschwächt ist. Wenn der Prüfer dann mit dem Schraubendreher durch das dünn gerostete Blech kracht, geht ein Lächeln über sein Gesicht...
Polyesterspachtel muss immer rundherum trocken eingepackt sein (innen Blech, außen makelloser Lack), weil er Zuschlagstoffe in Form von Körnchen enthält, die die Festigkeit verbessern sollen und natürlich das teure Grundmaterial strecken. Diese Körnchen quellen unter Feuchtigkeitseinwirkung und sprengen den Polyester. Dadurch entstehen Risse, in die noch mehr Wasser eindringt usw. Trifft Wasser dann auf Blech oder hat das Blech "Pinholes", also mikrokopische Durchrostungen nach innen, durch die Wasser an die "Baustelle" gelangen kann, so rostet es. Weil Rost ein größeres spezifisches Volumen hat als Stahl, quillt die Stelle ebenfalls und sprengt Farben und Spachtelmassen ab.

black-LT hat geschrieben:Hier die restlichen Bilder:


Der Einstieg bei der Schiebetür sieht wahrscheinlich schlimmer aus als er ist. Da sind Bleche überlappend durch Punktschweißung miteinander verbunden, so kann Salzwasser natürlich in den Spalt laufen, außer, wenn dort wasserabstoßendes Fett ist. Empfindlich, und vermutlich ist dort auch ein kleines Loch, ist der Übergang nach vorne in die B-Säule. Von der B-Säule in den Radkasten noch mal das gleiche Spielchen. Die B-Säule trägt, da hilft auch kein Spachtel, da muss geschweißt werden (irgendwann). Zum Glück hat der LT schon große Reserven, das bekommt man schon wieder hin.
Dein Foto ist natürlich wieder von oben aufgenommen. Die eigentliche Gammelstelle sitzt aber wieder unter diesen Blechen, in dem Spalt, in dem die Türrolle läuft. Die muss vor Fett strotzen, dann geht einerseits die Türe relativ leise und leicht und andererseits ist das ein guter Korrosionsschutz. Oben auf die Bleche gehört eine Gummimatte, die man wahrscheinlich aber nicht mehr kaufen kann. Aber man kann aus einer Universal-Gummi-Automatte das passende Teil schneiden und nach dem Lackieren in den Einstieg einkleben. Oder ein Riffelblech aus Alu, das aber optimalerweise nicht direkt aufs Stahlblech kleben (Elektrokorrosion zweier unterschiedlicher Metalle!), sondern mit isolierender Zwischenlage. Und Fett, Fett, Fett...
Insbesondere die Schienen der Schiebetüre müssen alle drei immer gut gefettet sein. Am besten mit Fluidfilm aussprühen, dann mit einem Lappen das Fett nach kurzer Einwirkzeit wieder sauber mit Küchenkrepp rauswischen samt der Rostklumpen und Sandkörnchen, dann noch mal satt mit Haftfett einsprühen. An die hintere Schiene kommt man nur richtig ran, wenn man das Abdeckblech abnimmt, das ist mit dem Gummikeder von oben her aufgesteckt und im WIKI ist genau beschrieben, wie man es ab bekommt.

Vorne der Einstieg sieht wieder eher übel aus, das ganze Ausmaß erkennt man sicher erst, wenn man von innen in die Radkästen schaut, die Wannen unter dem Fahrzeug abmontiert und von unten schaut. Da dürfte auch das eine oder andere Blechflickerl aufzuschweißen sein. Es scheint da ja schon fleißig von außen mit Bitumen oder Spachtel gepfuscht worden zu sein.

Auf einem Bild erkennt man die total verstaubte Zentralelektrik (mit den Sicherungen und Relais) deines LT. Ich bin nun wirklich kein Sauberkeitsfanatiker, aber dieser Verdreckungsgrad ist geeignet, elektrische Funktionsstörungen zu erzeugen. Kondenswasser trocknet in dem Staub kaum ab, Kriechströme und Korrosion sind die Folge und dadurch werden Kontaktprobleme (schlechtes Licht) bis hin zu Schmorbränden herauf beschworen. Bestimmt kannst du deinen LT noch ein halbes Kilo leichter machen, indem du einfach mal die Mechanik des Gaspedals von Dreck befreist und anschließend im Innern gut fettest. Das Gaspedal rostet sich übrigens liebend gerne los und kippt dann irgendwann einfach seitlich weg, dann stehst du da...

Alle Türunterkanten entrostet man von außen, dann Farbe drauf und die Türe von innen mit - na was wohl... - Fett - schützen. Dazu die Wärmedämmung rausnehmen, wo welche ist (hinten, vorne nicht wegen der Kurbelfenster). Die wird vermutlich aus Rockwool bestehen, die da einfach reingestopft wurde und sich mit salziger Feuchtigkeit vollgesaugt hat. Viele schwören hier dann auf Hitech-Zeugs wie die selbstklebenden Armaflex-Dämmschäume (die auf Fett aber natürlich nicht halten). Ich packe Rockwool in solide Müllsäcke, falte die so, dass kein Wasser hereinlaufen kann und stopfe damit die Hohlräume aus, nachdem sie mit Fett eingesprüht sind.
Die Kante hinten bei den Schwenktüren bekommt man mit Entrosten und neu Lackieren wieder gut hin, da erwarte ich keine Überraschungen. Schiebetüren habe ich schon schlimmer gesehen, ich vermute, die wurde schon mal ausgewechselt. Am Einstieg scheint Licht herein, da fehlt vermutlich ein Stück Dichtprofil. Hier würde ich mir von einem LT-Schlachtfest eine Dichtung besorgen und die besten Teile anstücken, das funktioniert ganz gut. Es gibt die (mal wieder für den T3) auch in neu, wenn auch nicht in genau passender Länge, aber teuer.

An der Stoßstange hinten scheint die linke äußere Plastikecke gerissen zu sein, die inneren fehlen gleich ganz. Das würde hier bei uns auch bemängelt (scharfe Kanten). Die entsprechenden Ecken vom T3, die man noch kaufen kann, passen nach minimaler Anpassung (siehe wieder im WIKI) und der Fehler ist behoben.

black-LT hat geschrieben:einiges muss da eh schon geschweißt werden.


Öhm, ja. Von unten sind ja keine Bilder da :) Wenn sich auf der Außenseite ein Loch zeigt, dann ist innen meist nicht mehr viel vorhanden. Zum Glück sind aber wenigstens die Rahmenteile des LT zwar nicht unverwundbar, aber doch grundsolide, so dass man ihn meistens wieder hin bekommt.
Eine Ausnahme, die aber auch die Prüfer in 98% der Fälle übersehen, ist das Innenbodenblech neben den hinteren Radkästen. Von unten ist die Stelle durch die Hilfslängsträger abgedeckt und im LT liegt ja meist ein Holzboden darüber. Die Hilfslängsträger haben aber geschlitzte Stellen, durch die man von unten hineinsehen kann, dann erkennt man die Bescherung. Abhilfe: Siehe wieder WIKI, größere Baustelle.

Von deiner Frontscheibe gibt es garkeine Bilder, hier lauert bei vielen LT auch eine Großbaustelle. Spätestens, wenn im Fußraum unter den Matten immer Nässe ist und/oder die Elektrik spinnt (es tropft auf die Zentralelektrik) merken viele LT-Fahrer, dass was nicht stimmt. Horrorbilder siehe wieder WIKI... - Oh, da habe ich erst nicht richtig geschaut! Ein Bild gibt es, das, wo auch die Elektrik drauf zu sehen ist. Oben neben dem Armaturenbrett sieht man sie, direkt unterhalb der Fensterdichtung, die berühmte Roststelle an der unteren Scheibenrahmenecke!

Gruß,
Tiemo
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon rosistromer » Mittwoch 5. November 2014, 19:45

danke tiemo für die hingabe,mit welcher du dich der pflege des forums und der hilfe in sachen lt s widmest.
ganz großes kino!!!!!
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon black-LT » Mittwoch 5. November 2014, 19:54

hey, mein dank geht auch an tiemo und all die anderen 8-) dank euch und dem wiki hab ich jetzt wenigstens schonmal nen basisplan, als (noch!) absoluter Laie (und das mit 30....au ha :FREU: )

Ich hab mia jetzt erstmal

Fluid-Film Liq. A 1 Liter
Mike Sander´s Fett 750g
Brantho-Korrux "nitrofest" schwarz RAL 750ml
Korroflex schwarz 290ml MS-Polymer
pinsel, kleinkram

bestellt und werde am sa. hoffentlich erste Erfahrungen machen, und berichten.
Unterboden hab ich mich ejtzt noch garnich beschäftigt, da is erstmal nur nen großes Fragezeichen was man da alles anpinseln darf und so weiter...einlesen ! ;-)

Außerhalb des Forums gibts nat. loide die sagen: "lass die finger da weg, da kannste nimmer viel retten, raus schneiden und schweißen" bis hin zu "lass das in Polen machen"....

Das Thema altes Auto und Rost entfernen/Sanieren aht echt viel Fasetten :grin: und jede denkweise wohl auch seine Daseinsberechtigung !

Ich schwanke weiter zwischen "bester Idee des Lebens den LT gekqauft zu haben :grin: :-P :TOP:" und "WTF.... :roll: "

Aber spätestens wenn der Motor loift und das Lenkrad gepackt wird..... :doppel_top:
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon rosistromer » Mittwoch 5. November 2014, 20:44

rockwool in müllsäcke?
das wäre ja ne echt preiswerte variante der dämmung und sicher auch super zu verarbeiten und in die hohlräume zu bekommen.
vorteil ist natürlich,das mann vor der dämmung allles gut mit fett behandeln könnte.
wie sind die erfahrungswerte und was ist zu beachten?
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon tiemo » Mittwoch 5. November 2014, 21:38

Hallo Black!

black-LT hat geschrieben:Fluid-Film Liq. A 1 Liter
Mike Sander´s Fett 750g
Brantho-Korrux "nitrofest" schwarz RAL 750ml
Korroflex schwarz 290ml MS-Polymer
pinsel, kleinkram


Das sind schon mal die richtigen Materialien. Bevor du am Samstag damit los legst, empfehle ich dir, schmutzige Sachen anzuziehen und auf einen Autowaschplatz zu gehen, dich mit dem Strahler unter dein Auto zu legen und die ganzen "Kompost"-Nester zu säubern. Danach erst mal trocken fahren...

black-LT hat geschrieben:Unterboden hab ich mich ejtzt noch garnich beschäftigt, da is erstmal nur nen großes Fragezeichen was man da alles anpinseln darf und so weiter...einlesen ! ;-)


Du wirst dort feststellen ,dass an den meisten Kanten Rost ist und dass man an den meisten Stellen nicht gut ran kommt. Berühmt sind beispielsweise hinten hinter und über dem Tank gelegene Trägerteile. Da ist Handarbeit mit Schmirgelleinen angesagt, weil für Maschinen kein Platz ist und einen Sandstrahler wirst du vermutlich nicht haben.

black-LT hat geschrieben:Außerhalb des Forums gibts nat. loide die sagen: "lass die finger da weg, da kannste nimmer viel retten, raus schneiden und schweißen" bis hin zu "lass das in Polen machen"....


All diese Leute haben Recht - es kommt drauf an, was du willst. Du kannst da jetzt mehrere Jahre selbst was dran machen (Siehe den berühmten Thread http://www.lt-freunde.de/forum/viewtopic.php?f=99&t=7146&st=0&sk=t&sd=a, immer noch nicht fertig, aber wenn, wird es ein Schmuckstück sein), es in Polen für relativ kleines Geld von Leuten mit dem nötigen emotionalen Abstand irgendwie zurechtmachen lassen oder hier Tausende EUR in Restaurierungsbetriebe investieren, so dass dein LT am Schluss Oldtimer mit A-Zustand ist.
Beim Selbstmachen kann man einzelne Etappen in Angriff nehmen und dafür sorgen, dass der LT meistens benutzbar bleibt. Man muss nur schneller arbeiten, als der LT rostet, damit die Bilanz positiv ist ;-)

black-LT hat geschrieben:Ich schwanke weiter zwischen "bester Idee des Lebens den LT gekqauft zu haben :grin: :-P :TOP:" und "WTF.... :roll: "

Aber spätestens wenn der Motor loift und das Lenkrad gepackt wird..... :doppel_top:


Ich denke mal, dass du nicht die Welt dafür bezahlt haben wirst - insofern hast du auch keinen allzugroßen Fehler begangen, selbst, wenn du es nicht hinbekommst und der LT den nächsten oder übernächsten Prüftermin nicht mehr schaffen sollte.

Gruß,
Tiemo
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon tiemo » Mittwoch 5. November 2014, 21:50

Hallo Rosistromer!

rosistromer hat geschrieben:rockwool in müllsäcke?
das wäre ja ne echt preiswerte variante der dämmung und sicher auch super zu verarbeiten und in die hohlräume zu bekommen.


Das geht prima und sauber. Ich habe dazu Säcke in verschiedenen Größen, schneide mir entsprechende Kissen aus Rockwool zu und packe die ein, so dass noch genug Rand übrig bleibt. Am Schluss wickle ich den Rand so um das Kissen, dass die Öffnung nach dem Einstecken nach unten weist und kein Wasser eindringen kann. Beim Einstecken ist das eine saubere und faserfreie Geschichte.

rosistromer hat geschrieben:vorteil ist natürlich,das mann vor der dämmung allles gut mit fett behandeln könnte.


Man kann im Reparaturfall, oder wenn noch Sachen nachträglich eingebaut werden sollen, die Kissen genauso einfach auch wieder entfernen und wiederverwenden.

rosistromer hat geschrieben:wie sind die erfahrungswerte und was ist zu beachten?


Tja, Erfahrungswerte...
Ich habe das vor 3 Jahren zum ersten Mal ausprobiert und bisher keine Probleme gehabt, aber 3 Jahre sind ja auch nichts im Vergleich zu den 20 Jahren, die die originale Dämmung mitgemacht hat und immer noch ganz leidlich aussah, außer am Rand, wo Luft und Feuchtigkeit ihre typischen Spuren hinterlassen hatten. Frag vielleicht in 10 oder 20 Jahren noch mal nach ;-)

Gruß,
Tiemo
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon j.b.k » Mittwoch 5. November 2014, 21:54

Hui mein Thread ist schon berühmt :shock:
Naja ich bin ja schon weiter :grin: Konnte das ja leider nicht posten wegen den HACKERS :-(

Spass bei seite. Was man haben muss ist schon ausdauer und ne Halle. Ich hoffe das meiner nun nächstes jahr fertig ist :?: :!:
Gruß Hannes
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon tiemo » Mittwoch 5. November 2014, 23:05

Hallo Hannes!

j.b.k hat geschrieben:Hui mein Thread ist schon berühmt :shock:


Auf jeden Fall! Dein Thread ist der Hammer und ersetzt mit seinen tollen Bildern glatt das Handbuch zur Karosserie des LT - alles vorhanden! Und die typischen Roststellen sind auch gut zu sehen. Bevor ich an meinem LT was mache, schaue ich immer, ob es in deinem Thread dazu aussagekräftige Bilder gibt, und meistens werde ich fündig.

j.b.k hat geschrieben:Spass bei seite. Was man haben muss ist schon ausdauer und ne Halle. Ich hoffe das meiner nun nächstes jahr fertig ist :?: :!:


Das wünsche ich dir wirklich! Es gibt nämlich etwas, das noch mehr Spaß macht, als unter dem LT zu liegen - nämlich, damit herum zu fahren!

Gruß,
Tiemo
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon rosistromer » Mittwoch 5. November 2014, 23:53

letztens schrieb der eicke im busfreaks forum von seinem alten womo,welches nach zig jahren mit styropordämmung wohl auch komplett rostfrei war,obwohl es ja so verteufelt wird.war aber auch ein sehr professioneller ausbau von einem fachmann.
das Busfreaksforum ist im übrigen recht lesenswert und sehr informativ und kurzweilig.
so und jetzt geh ich in die heia.gute nacht.
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon erazer13 » Donnerstag 6. November 2014, 20:06

tiemo hat geschrieben:WD40 ist grob ungeeignet, es bildet mit Wasser eine Emulsion und wird einfach weggewaschen,
Gruß,
Tiemo


...also mit WD 40 habe ich 7 Jahre lang die rostigen Türkanten und Radläufe meines 323er Mazdas erhalten.
Genauso mein LT, den Pinsel ich mit dem Zeug regelrecht ein im Winter, da wir das Zeug in Fässern haben in der Firma ;-)
Also seit Jahren verdrängt eher das WD40 das Wasser als dass das Wasser das WD40 auflöst.
Wichtig ist nicht das Auto waschen !
Nehme das WD40 auch für all meine Schußwaffen obwohl da ja Ballistol den Ruf No.1 hat.
Ballistol wird zu einer Emulsion mit Wasser zudem kann das Ballistol auch ruhig getrunken werden ;-) .
Ballistol eignet sich zum Reinigen verrosteter, verharzter Teile da es dies besser wie WD40 oder Caramba etc. löst.

Da ich beruflich sehr viel mit Rost an Bauteilen zu tun haben welche jahrelang dem Salzwasser im Schiffsbau ausgesetzt sind könnten wir jetzt natürlich ganz ins Detail gehen und den LT mal für die nächsten 30 Jahre komplett konservieren was aber einfach nicht rentabel wäre ;-) .z.B. Hohlräume, Unterboden mit Molykote 3402C beschichten, Gurulan, usw.
Fakt und die eigentliche Frage war und ist einfach den Rost bis zum Frühling zu stoppen.
Rosten geht nur wen Luft und Wasser oder halt feuchte Luft an das Bauteil kommt.
Ich persönlich hätte WD40 draufgesprüht, Fugen mit Molybdän Mehrzweckfett (schwarz) von vorne und hinten aufgefüllt/verschmiert.

Jetzt da punktuell mit teuren Mittelchen rumzubasteln die im Frühling sowieso der Trennscheibe weichen müssen, halte ich persönlich für mehr Pfusch.
Und zu Mike Sanders wißt ihr sowieso meine Meinung, kauft bitte das Zeuig zum halben Preis unter der NATO Bezeichnung ein als Mike eure Euros in den Rachen zu schmeissen.

Nato-px11 ein Calzium-verseiftes Fett ....wie z.b. die meisten Bootsfette

Shell Ensis Fluid Shell Korrosionsschutzfett, grünbraun, mäßig langziehend; Vaselineartiges Produkt, welches einen gut haftenden Schutzfilm bildet. Die Aufbringung erfolgt im allgemeinen nach Erwärmung auf ca. 65°C; besonders geeignet zur Konservierung von Land- und Baumaschinen sowie für Ketten.

Liqui Moly Bootsfett wird z.B bei U-booten im Aussenbereich verwendet...es hält bis 100 Grad aus, da laufen Mike Sanders Fett oder Vaseline schon flüssig davon ;-)

Eine weitere Militärnorm zu Rostschutz mit vaseline (- Petrolatum...) ist diese hier:
MIL-C-11796C, MILITARY SPECIFICATION CORROSION PREVENTIVE COMPOUND, PETROLATUM HOT APPLICATION

..oder z.B. Hydrantenfett wie z.B. KH 100 von Wagner

Überall erhältlich: Petrolatum (also Vaseline) und ein wenig parafinöl ist in "Melkfett Classic" beim Penny Markt zu haben, Bienenwachs dazu und fertig.

Noch ein entsprechendes Produkt: Castrol Braycote248 Nato-Code C-627."



- Martin

Mann bin ich heute wieder bööööööhhhhhhsssseeeehhhhh. ;-)
Bin einfach ein Realist ... und glaube einfach meinen Erfahrungen am meisten und damit bin ich immer gut gefahren.
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon tiemo » Donnerstag 6. November 2014, 21:45

Hallo Martin!

Sorry, ich wollte dich nicht aufbringen! Ich hab erst hinterher gelesen, dass das mit dem WD40 von dir kam. Und weil ich selbst ganz schlechte Erfahrungen damit gemacht habe, musste ich darauf eingehen.

erazer13 hat geschrieben:...also mit WD 40 habe ich 7 Jahre lang die rostigen Türkanten und Radläufe meines 323er Mazdas erhalten.
Genauso mein LT, den Pinsel ich mit dem Zeug regelrecht ein im Winter, da wir das Zeug in Fässern haben in der Firma ;-)
Also seit Jahren verdrängt eher das WD40 das Wasser als dass das Wasser das WD40 auflöst.
Wichtig ist nicht das Auto waschen !


Ja, und nicht in den Regen stellen ;-) - nee, mal Spaß bei Seite: Ich hatte auch nen Kollegen mit einem roten Mazda, einer der ersten mit wasserbasiertem Lack. Der sah teilweise nur noch blassrosa-matt aus, aber nach Politur mit WD40 hat er wieder geglänzt wie eine Speckschwarte und war auch wieder tiefrot. Aber der Effekt hielt leider nur wenige Tage an, der Kollege kam aus dem Sprühen und Wischen garnicht mehr raus. Andererseits war es ja auch schnell getan.
Das WD40 unterwandert Wasser und verringert dessen Oberflächenspannung, so dass es ablaufen kann. Das ist für Zündverteiler und Kontakte ja eine prima Sache. Aber es emulgiert damit und dadurch wird es schnell immer weniger, vor allem, wenn Tropfen direkt darauf fallen.
Ich hab das gemerkt, als ich meine Vorderachse mal im Garten restaurieren musste und versuchte, die noch blanken Teile vor Frühlingsregen zu schützen. Ich hatte die auch eingepinselt, und im Regen rosteten sie dennoch gleich wieder. Und in dem Deckelchen, in das ist das WD40 gesprüht hatte, war nach dem Regen eine milchige Emulsion, beide Flüssigkeiten hatten sich sehr gut vermengt.

erazer13 hat geschrieben:Nehme das WD40 auch für all meine Schußwaffen obwohl da ja Ballistol den Ruf No.1 hat.
Ballistol wird zu einer Emulsion mit Wasser zudem kann das Ballistol auch ruhig getrunken werden ;-) .
Ballistol eignet sich zum Reinigen verrosteter, verharzter Teile da es dies besser wie WD40 oder Caramba etc. löst.


Ich nehme das nur noch, um Rost an Schrauben zu lösen, um zu reinigen, auch bei elektrischen Kontakten zum Nassschleifen oder zum Verdrängen von Wasser. Aber es ist einfach nicht von Dauer.
Früher habe ich es auch verwendet, um nach dem Einstellen der Düsen meinen Düsenprüfer vor Korrosion während der Standzeit zu schützen oder Sachen vor dem Einlagern damit einzusprühen. Nachdem ich aber zweimal nach ja etwa 1 Jahr Standzeit die Pumpe des Prüfers komplett zerlegen und reinigen durfte, weil das WD40 darin zu einer bräunlichen Klebemasse geworden war, verwende ich es garnicht mehr für längerfristige Zwecke.

erazer13 hat geschrieben:Da ich beruflich sehr viel mit Rost an Bauteilen zu tun haben welche jahrelang dem Salzwasser im Schiffsbau ausgesetzt sind könnten wir jetzt natürlich ganz ins Detail gehen und den LT mal für die nächsten 30 Jahre komplett konservieren was aber einfach nicht rentabel wäre ;-) .z.B. Hohlräume, Unterboden mit Molykote 3402C beschichten, Gurulan, usw.
Fakt und die eigentliche Frage war und ist einfach den Rost bis zum Frühling zu stoppen.
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Wenn du das machst, dann fungiert das WD40 als vorübergehende Verdünnung für das MoS2-Fett, so dass dieses besser in die Ritzen kommt. Den eigentlichen Schutz übernimmt dann das Fett. Das ist schon eine Maßnahme, wozu WD40 gut zu gebrauchen ist, aber halt nicht alleine. Ich hätte halt einfach ne Flasche Fluidfilm mit der langen Sonde genommen und das von innen in den Falz gebracht. Natürlich, nachdem von außen mit der "Modelliermasse" aus MS-Polymer alles geglättet wäre und das MS gehärtet wäre.

erazer13 hat geschrieben:Jetzt da punktuell mit teuren Mittelchen rumzubasteln die im Frühling sowieso der Trennscheibe weichen müssen, halte ich persönlich für mehr Pfusch.
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Hast du mal den Literpreis von WD40 ausgerechnet? Das ist auch nicht gerade billig. Und MoS2-Fett als Rostschutz auch nicht, Fett ohne MoS2 tut es genauso, man kann sogar altes Motoröl nehmen und etwas eindicken. Falls du natürlich billig (also kostenlos...) an die Sachen kommst, ist das für dich persönlich natürlich die günstigste Geschichte.
Viele Leute geben halt auch gerne paar Euro mehr aus und ersparen sich das Zusammengemixe von Schutzfett, nehmen einfach Mike Sanders, das ja auch gut verarbeitet ist. Ich persönlich könnte mich heute noch ohrfeigen: Als meine Großmutter verstarb, fand ich in ihrer Garage ein fast volles, leicht verdrecktes 250kg-Fass Vaseline in medizinischer Qualität. Ich wusste leider noch nichts damit anzufangen (ist schon ein paar Jahre her) und hab das teuer entsorgen lassen :-(

erazer13 hat geschrieben:Mann bin ich heute wieder bööööööhhhhhhsssseeeehhhhh. ;-)
Bin einfach ein Realist ... und glaube einfach meinen Erfahrungen am meisten und damit bin ich immer gut gefahren.


Naja, nach deiner Beschreibung jetzt, mit der Kombination WD40 und Fett, ist das ja auch was ganz anderes. Das wird wohl funktionieren. Aber mit WD40 "on the Rocks" habe ich halt auch meine Erfahrungen gemacht, die jeder selbst leicht nachvollziehen kann, und da muss ich einfach sagen: Alleine völlig ungeeignet.

Also nix für ungut!

Gruß,
Tiemo
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon erazer13 » Donnerstag 6. November 2014, 22:24

...schon okay Tiemo :grin: ;-)
Fühlte mich doch nicht angegriffen ;-)

Es ging ja nur ums "vorübergehen".

Altes Motorenöl einpinseln der Fugen beim Unterboden. Dann ne Schicht je ein Drittel: Altöl / Unterbodenschutz /Steinschlagschutz in nem Kübel gemixt und zurück in die Dose und mit der Pistole verspritzt am Unterboden.... so gings früher.
Und der Jeep steht seit 12 Jahren vorm Haus und wurde nichtmalvorher entrostet, schaut immer noch okay aus. ;-)
Weiß nicht obs bei euch auch das Seilbahnfett gibt...bei uns im Ösiland ist das überall erhältlich.
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon black-LT » Donnerstag 6. November 2014, 23:14

Hey, interessant wie sich das Thema wechseln kann :grin: :-P

Ich hab jetzt mal alle Fotos vom LT vernünftig hochgeladen:

http://krach.ist-im-netz.at/kacke/lt/

Da ist auch der unterboden zu sehn.

Aber weiter im Thema :grin:
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon j.b.k » Donnerstag 6. November 2014, 23:41

Alter Schwede, der hat aber Sanierungsstau :shock:
So sah / sieht meiner aber nicht aus :grin:
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon tiemo » Donnerstag 6. November 2014, 23:52

Hi Black!

black-LT hat geschrieben:Da ist auch der unterboden zu sehn.


Der sieht, wie ich vermutet habe, noch recht erfreulich aus. Es sind auch fettige/ölige Stellen zu erkennen, das hilft halt.
Allerdings gebe ich deiner Ölwanne nicht mehr lange und auch die ganze Vorderachse schreit nach Konservierung.
Für die Ölwanne ist Entrosten und Brantho Korrus angesagt, solange sie noch dicht ist. Die Rennerei nach einer neuen für den CP-Motor willst du nicht haben, und Ausbau/Reparatur ist viel Arbeit und damit teuer, das wäre vermutlich das Ende des LT.
Interessant wären halt auch Bilder am Rand, von unten nach oben in die Seitenwände rein, sowie von unten gegen die Türführungsschienen.
Die Front bröckelt ganz schön, obwohl das vermutlich eher harmlos ist, da ist einfach zu dick Spachtel und Farbe drauf.
Allerdings solltest du beim Fensterrahmen der Frontscheibe rangehen, und wenn es nur mit Schutzfett ist. Vor allem der Hohlraum unter der Unterkante, hinter der Dichtlippe sollte wasserabstoßend und dauerplastisch verfüllt werden, damit soch dort keine Brühe sammelt und im verborgenen arbeitet.
Auf einem Bild ist der Zahnriemen runter, was war denn da los?

Gruß,
Tiemo
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon black-LT » Donnerstag 6. November 2014, 23:53

fairerweise muss man aber sagen das der erst heute 7 Tage in meinem Besitzt ist ;-) Datt war ein Party Mobil wo locker 5-6 Jahre nüx gemacht wurde :-(

Und der sah noch viel bessa aus :grin: ick hab da nen ganzen SACK voller Kronkoken von der Windschutzscheibe weggeholt.... :roll: :KRANK:

Wir versuchen einfach unser bestes und die Hoffnung stirbt zuletzt.... :TÜV
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Re: Gröbsten Rost entfernen in Winterlicher Witterung

Beitragvon black-LT » Freitag 7. November 2014, 00:00

Die bilder sind Teilweise noch von vor dem Kauf, da war der Zahnriemen ja gerissen....datt haben wir ja fertig machen lassen....also da is wieder alles okay (hoffentlich :roll: )

- Ölwanne ist Entrosten und Brantho Korrus angesagt *notiert*

Allerdings solltest du beim Fensterrahmen der Frontscheibe rangehen, und wenn es nur mit Schutzfett ist. Vor allem der Hohlraum unter der Unterkante, hinter der Dichtlippe sollte wasserabstoßend und dauerplastisch verfüllt werden, damit soch dort keine Brühe sammelt und im verborgenen arbeitet.


ick bin letztens mit meiner band mit dme LT zum Proberaum gefahren. Jede 5min kam so ein Satz wie: "Dett müssteste mal machen, das sieht aber jarnicht juut aus etc." und mein Standartsatz wurde nach dem 10ten mal schon langweilig......."das ist das erste was ich mache.... :roll: " :grin:

*notiert*

ciao matze (sorry, nicht black......auch wenn das net schlecht klingt ;-) )

ps:
Vorderachse schreit nach Konservierung.
aber dazu muss die nicht ausgebaut werden oder ?
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