Zylinderkopf kaputt... und jetzt?

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Zylinderkopf kaputt... und jetzt?

Beitragvon GipsyJoe » Dienstag 15. April 2014, 19:36

Hi,
hier jetzt das neue Thema...
Nachdem der Motor klackernde Geräusche von sich gegeben hatte, habe ich nun durch öffnen des Ventildeckels herausfinden können, dass eine Nocke von der Nockenwelle schon sehr abgenutzt ist und der Stößel darunter ebenfalls...
Passiert ist dies wahrscheinlich, weil die Zylinderkopfdichtung kaputt gegangen ist... zumindest habe ich sehr weißes Öl im Zylinderkopf, was ja eindeutig auf Wasser hinweist... dann war nicht mehr genug Schmierung vorhanden und Nocke und Stößel haben gelitten.
Desweiteren habe ich das Kühlwasser nicht nur im Öl, sondern sogar im Endtopf... sprich der Verbrennungsraum kriegt ziemlich viel Wasser, oder gibts noch einen direkten Weg in den Abgaskrümmer? Ne, oder?
jetzt stellen sich mir noch einige weitere Fragen.
Erstmal die Frage nach dem Motorkennbuchstaben... ich habe 2 Liter Hubraum und 75 PS und Vergaser....
Wo finde ich einen Zylinderkopf+Schrauben+Dichtung und Dichtungen für beide Krümmer und Zahnriemen?
Wenn ich den Zylinderkopf rausbauen will, muss ich ja zunächst den Zahnriemen abnehmen, wie stelle ich den OT ein? Wie sichere ich die Position der Zahnriemenräder gegen verdrehen? (Beim Turbodiesel vom T3 macht man das ja mit einem Lineal und einem Dorn). Gibt es noch weiteres zu beachten? Beim T3 muss man ja nachher die Einspritzpumpe einstellen, das fällt doch beim Vergasermotor weg, oder?

Wäre cool auf alle diese Fragen eine Antwort zu bekommen...

Grüße und Danke....
GipsyJoe
 
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Re: Zylinderkopf kaputt... und jetzt?

Beitragvon tiemo » Mittwoch 16. April 2014, 11:22

Hallo Joe!

GipsyJoe hat geschrieben:Nachdem der Motor klackernde Geräusche von sich gegeben hatte, habe ich nun durch öffnen des Ventildeckels herausfinden können, dass eine Nocke von der Nockenwelle schon sehr abgenutzt ist und der Stößel darunter ebenfalls...


Oft sind dann auch die Hauptlager der Nockenwelle betroffen. Mal anschauen.

GipsyJoe hat geschrieben:Passiert ist dies wahrscheinlich, weil die Zylinderkopfdichtung kaputt gegangen ist... zumindest habe ich sehr weißes Öl im Zylinderkopf, was ja eindeutig auf Wasser hinweist... dann war nicht mehr genug Schmierung vorhanden und Nocke und Stößel haben gelitten.
Desweiteren habe ich das Kühlwasser nicht nur im Öl, sondern sogar im Endtopf... sprich der Verbrennungsraum kriegt ziemlich viel Wasser, oder gibts noch einen direkten Weg in den Abgaskrümmer? Ne, oder?


Das ist immer blöd, wenn man unbemerkt mit Emulsion statt Schmieröl fährt. Wenn es sogar aus dem Auspuff kommt, wie sieht denn das Öl im Sumpf aus? Sind da nicht auch Tröpchen im Öl am Peilstab? Eigentlich kann dann schon alles an Lagern gelitten haben, auch an der Kurbelwelle. Einen direkten Weg in den Krümmer gibt es nicht. Vielleicht ist aber garnicht die Zylinderkopfdichtung defekt, sondern der Kopf hat einen Riss, irgendwo an einem Auslassventil. Wenn man viel Wasser im Verbrennungsraum hat, dann merkt man das beim Anlassen, der Anlasser dreht beim ersten Mal nicht richtig, weil er erst Wasser aus dem Zylinder fördern muss. Meist hat man dann aber auch das Problem, dass im Betrieb Überdruck im Kühlsystem entsteht, der das Sicherheitsventil im Deckel auslöst, dort wird dann die ganze Füllung raus geblasen.

GipsyJoe hat geschrieben:Erstmal die Frage nach dem Motorkennbuchstaben... ich habe 2 Liter Hubraum und 75 PS und Vergaser....


Hast du schon mal im Wiki nachgesehen? Unter http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:wichtige_daten:daten_motoren gibt es eine Übersicht der Motoren. Anhand der genauen Daten über Leistung und Hubraum sollte dein Motor dann ausfindig zu machen sein, es kommen ja nur der CH und der CL infrage, es klingt nach CH.

GipsyJoe hat geschrieben:Wo finde ich einen Zylinderkopf+Schrauben+Dichtung und Dichtungen für beide Krümmer und Zahnriemen?


Ersatzteile sollte es im freien Handel noch alle geben. Die Motoren wurden nicht nur im LT eingesetzt, sondern auch in diversen PKW von Audi und Porsche. Mit der Suchfunktion sollten sich entsprechende Beiträge in diesem Forum wie auch im "Nachbarforum" LT-Forum finden lassen.

GipsyJoe hat geschrieben:Wenn ich den Zylinderkopf rausbauen will, muss ich ja zunächst den Zahnriemen abnehmen, wie stelle ich den OT ein? Wie sichere ich die Position der Zahnriemenräder gegen verdrehen? (Beim Turbodiesel vom T3 macht man das ja mit einem Lineal und einem Dorn). Gibt es noch weiteres zu beachten? Beim T3 muss man ja nachher die Einspritzpumpe einstellen, das fällt doch beim Vergasermotor weg, oder?


Der OT ist bei den Motoren auf der Schwungscheibe markiert, speziell bei den alten 4-Zylindern muss man bei der Demontage der Schwungscheibe gegebenenfalls drauf achten, die Position zu kennzeichnen, weil das Lochbild nicht asymmetrisch ist, so dass man sie verdreht wieder montieren könnte, dann stimmt nichts mehr. Bei den VW-Dieseln sind die Riemenscheiben an der Nockenwelle nicht verdrehgesichert, daher sind Markierungen auf den Riemenrädern sinnlos und man muss das Lineal benutzen. Beim Benziner ist das anders, da ist am Riemenrad (es gibt da auch nur einen Zahnriemen) eine Markierung und eine entsprechende Marke am Ventildeckel. Außerdem ist im Verteiler noch eine entsprechende Markierung.
Beim Vergasermotor muss zwar keine ESP (Einspritzpumpe) eingestellt werden, dafür aber natürlich der Zündzeitpunkt am Verteiler. Auch zu diesen Themen gibt es wieder Beiträge im Wiki, die du dir unbedingt "reinpfeifen" solltest:
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:benziner_zuendung_mit_umfeld
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:benziner_vergaser_1b1
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:benziner_zahnriemenwechsel
Du siehst schon: Wiki ist dein Freund ;-)
Viel Erfolg bei der Reparatur!

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
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Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz


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