Fährt zu langsam...

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Re: Fährt zu langsam...

Beitragvon tiemo » Montag 22. August 2016, 10:36

Moin Danjel!

Danjel hat geschrieben:Habe versucht die Abregeldrehzahl einzustellen mit meinen DZM für RC Hubschrauber, für das Standgas hat es noch gereicht, aber darüber hinaus ging es nicht mehr, und mein DZM den ich im LT habe, geht noch falsch, werde ihn aber demnächst einschicken damit er neu eingestellt wird.


Der Motor dreht ja bis 5000 1/min. Diesen Drehzahlbereich muss der DZM also mindestens abdecken. Man kann dann noch etwas tricksen und zB. an der Nockenwelle bzw. deren Zahnriemenrädern messen, die drehen nur mit halber Drehzahl.

Danjel hat geschrieben:Aber wenn die Abregeldrehzahl im normalen Fahrbetrieb sowieso nicht erreicht wird, wie kann sie dann Einfluss auf die Endgeschwindigkeit haben, oder auf den Fliehkraftregler in der ESP? Wenn ich es richtig verstanden habe stellt man im Leerlauf die Abregeldrehzahlschraube ein, und dabei sollte das Gaspedal dann (fast) durchgetreten sein, damit die Verstellwelle angesteuert wird? Nur wenn man im Fahrbetrieb nicht in diesen Bereich kommt, dann kommt ja auch nichts dazu die Verstellwelle anzusteuern?

Wo sitzt diese Verstellwelle? Kann man überprüfen ob die noch in Ordnung ist?


Wie Manfred schon schrieb, suche weiter oben noch mal nach "Softabregelung", da habe ich es zu erklären versucht.
Die Verstellwelle ist die Welle oben an der ESP, an deren Blech der Gaszug (nicht die Hülle!) eingehängt wird. Dieses Blech muss die beiden Anschlagschrauben für Leerlaufdrehzahl und Abregeldrehzahl natürlich beim Einstellen der jeweiligen Drehzahl erreichen, sonst sind die Schrauben ja wirkungslos. Dazu muss dann, zum Einstellen der Abregeldrehzahl, das Gaspedal selbstverständlich völlig durchgetreten sein. Aber, wie gesagt, nicht sinnlos voll drauf latschen, sondern innerhalb 2...3s die Drehzahl steigern und den Messwert beobachten. Wenn der Motor dabei Probleme macht, zu klopfen beginnt oder ähnlich, sofort abbrechen und Fehler suchen! Und wenn die Drehzahl schon vor Erreichen des Anschlags die Abregeldrehzahl erreicht, ebenfalls abbrechen und die Schraube justieren.
Die Welle ist mit Sicherheit in Ordnung, ansonsten wäre die ESP an dieser Stelle undicht, der Motor würde schon im Standgas "rasen" oder garnicht erst anspringen.
Das mit der Drehzahl ist so: Die Abregeldrehzahl wird im Betrieb nicht erreicht, weil der Motor im Betrieb Moment abgeben muss. Die zugehörige Anschlagschraube wird aber sehr wohl erreicht. Im dreidimensionalen Regelkennfeld ist der Punkt (Abregeldrehzahl, Vollgasanschlag) der Punkt mit Einspritzmenge (fast) Null. Punkte mit (Drehzahl kleiner Abregeldrehzahl, Vollgasanschlag) haben größere Ergebnisse und es gibt einen Punkt (Drehzahl gleich Abregelbeginn, Vollgasanschlag), da erreicht die EInspritzmenge den Anschlag der Mengenbegrenzungsschraube und da hat man dann volle Einspritzmenge. Der Punkt liegt aber weit unterhalb der Abregeldrehzahl, irgendwo bei 3000...4000 1/min.
Daraus ergibt sich dann im Momentendiagramm für den Motor der abfallende Ast der Momentenkennlinie nach dem Maximum. Beim Vergasermotor war das anders, da wurde bei Abregeldrehzahl die Zündung "hart" lahmgelegt, bis die Drehzahl wieder auf erträgliche Werte abgesunken ist, daher "sägen" solche Motoren mit der Drehzahl (wiederholt schnelles Hochlaufen / langsameres Abtouren), wenn man ohne Last Vollgas gibt. Der Diesel mit Softabregelung läuft in dem Fall dagegen gleichmäßig mit seiner Abregeldrehzahl.

Zur Änderung der Hinterachsübersetzung:
Diese wird festgelegt durch das Zahnradpaar Triebling / Tellerrad. Triebling ist dabei das spiralverzahnte Rad am Ende der Kardanwelle, Tellerrad das große Zahnrad am Differenzialkäfig. Theoretisch kann man die paarweise wechseln, aber schon mal nicht "eben mal so". Das ist Werkstattarbeit mit Spreizen des Diff-Gehäuses und Einstellen des Flankenspiels mit Tragbildkontrolle und allem Pi-Pa-Po. Darüberhinaus koste(te)n die Paare Triebling / Tellerrad im vierstelligen Bereich und inzwischen bekommt man höchstens mal einen Garagenfund, da schon lange nicht mehr produziert. Das bedeutet fast zwangsläufig den Tausch der kompletten Hinterachse, um die Übersetzung zu ändern. Dagegen ist der Diff-Ölwechsel "Kindergeburtstag", selbst wenn dabei alle verrosteten Schrauben des Deckels abreißen und an diesem geschweißt werden muss.

Gruß,
Tiemo
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Re: Fährt zu langsam...

Beitragvon Mariner » Montag 22. August 2016, 22:51

Guten Abend!

Danjel hat geschrieben:Der Ölverlust ist stark zurückgegangen, jetzt brauche ich nur noch ein paar ml auf 1000 km.


Sehr schön. Das ist ein Indikator, dass die Kolbenringe ordentlich abdichten. Wäre dies nicht der Fall, würde Motoröl über die undichten Flächen in die Brennkammer(n) gefördert werden und der Ölverbrauch wäre entsprechend hoch. Ich bin gespannt auf den 2. Kompressionstest.

Danjel hat geschrieben:Ist es eigentlich normal beim LT dass die Bremsen so träge sind?


Was verstehst Du unter "träge"? Wenn Du sehr viel Kraft aufwenden musst um zu Bremsen, liegt vielleicht ein Problem am Bremskraftverstärker bzw. am hinteren Bremskraftregler vor?

Danjel hat geschrieben:Konntest du einfach so einen Porsche-Motor bei dir einbauen oder gab es da Probleme bei der Eintragung? Von so einem Motor mit 100 PS vom Porsche würde ich aber erwarten dass man damit einigen davon fahren kann, oder hatte er nur 1,6 Liter Hubraum?


Der CH-Benziner des LT wurde in seiner Grundform auch im Audi C1 und im Porsche 924 als Antriebsaggregat verbaut. Im Porsche wurde der Motor anstatt durch Vergaser mit einer K-Jetronic Direkteinspritzung "gefüttert" und kam dabei auf 125 PS. Die Einspritzanlage in einem LT zu verbauen ist allerdings aufgrund der zahlreichen Aggregate (Einspritzanlage, Ansaugkrümmer..) schon technisch eine echte Herausforderung und wird mit Sicherheit nicht vom TÜV abgenommen. Ich habe mir mit dem klassischen Motortuning beholfen (es hätte also auch ein regulärer CH-Motor sein können) und bin so auf die Leistung gekommen. Mit etwas mehr Geld im Portemonnaie (für die notwendigen Gutachten) und einer lückenlosen Dokumentation der Modifikationsmaßnahmen hätte ich vermutlich eine Zulassung erhalten können. Mir ging es aber damals einfach nur um das "technische Erfolgserlebnis" und so habe ich mich bei 5 Ausfahrten auf roten Kennzeichen eines Freundes (sehr) zufrieden gegeben. Justiziabel hoffte ich auf "Grauzone" - vermutlich war es illegal. Gegenwärtig arbeite ich an meinem Bus, der allerdings eine riesige Baustelle ist und diesmal habe ich auch die Möglichkeiten, hinsichtlich der herbeigeführten Motorleistung die Konfrontation mit dem TÜV über ein paar Runden einzugehen ;-) - in etwa 10 Jahren.

Danjel hat geschrieben:Ich wollte demnächst das Öl am Differenzial wechseln, könnte man da nicht gleich die Übersetzung ändern? Ich weiß nicht wie das Abläuft mit der Hinterachsübersetzung.


Verweis auf Tiemos Ausführungen. Die Übersetzung "änderst" Du nur mit einer Austauschachse. Hier musst Du zunächst feststellen, welche Achse bei Dir verbaut ist und dann abwägen, ob Dein verbautes Übersetzungsverhältnis den Aufwand zum Tausch rechtfertigt, ergo: Wieviel mehr Geschwindigkeit könntest Du mit Tausch erreichen? Hat der Motor genug Leistung, die Übersetzung effizient anzutreiben? Welche Modifikationen sind an Getriebe und Kardanwelle notwendig?

Danjel hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch zu einem hoffentlich vernünftigen Auto. Mit dem Volvo scheinst du ja alles richtig gemacht zu haben, lass ihn dir bloß nicht klauen wenn er immer noch funktioniert ;-)


Danke!

Trennung:

Ich habe eine ganze Zeit lang überlegt, das Folgende zu kommentieren, da es weder fachlich noch in Aspekten des guten Geschmacks hier hin gehört. Ich habe mich dafür entschieden, auch wenn ich ggfs. Gefahr laufe, anerkennen zu müssen, dass eine besondere Art des Humors zu verstehen, mir nicht vergönnt ist.

LockX hat geschrieben:Lieber Fachidiot als Vollidiot.


Es stellt sich mir die Frage, wer sich im Rahmen dieser Beitragsreihe des Titels "Vollidiot" rühmen darf?

LockX hat geschrieben:Ist die erfolgte Fachausbildung (zum Zweiradmechaniker ?) so schmal, dass man das nicht in der Ausbildung lernt oder nach der Ausbildung mittels kurzer Internet-Suche binnen zwei Minuten weiß?
Außerdem gibt es doch auch Zweiräder mit Hinterachsgetriebe, nämlich Motorräder mit Kardanantrieb.


Es gibt sicherlich Fragestellungen, die sich mit ein wenig "Eigenleistung" und Recherche auch rasch beantworten lassen und nicht notwendigerweise öffentlich gestellt werden müssen. Hier ist es allerdings die regelrecht barsche Antwort, die mich sehr erstaunt und mich dazu bewegt, vor dem Hintergrund eines friedlichen Miteinanders und im Geiste dieses Forums zur Mäßigung zu raten!

LockX hat geschrieben:Das weiß ich aus meiner Erinnerung, obwohl ich den Thread nur beiläufig und vor diesem Beitrag nicht noch einmal las und nicht als Threadersteller besonders interessiert bin.


Ich gratuliere zum wachen Geist! Bei bestehendem Desinteresse empfehle ich, vom Verfolgen von Beiträgen persönlichen Missfallens Abstand zu nehmen, um das eigene Gemüt zu schonen.

LockX hat geschrieben:Beim früheren Lesen des Threads dachte ich mehrfach: Schrauben hat er ziemlich gut gelernt, vieles andere allenfalls schlecht.


Wer ist "er" und was hat er "allenfalls schlecht erlernt"? Der Syntax des letzten Beitragsanteils verweist in eine Richtung, ist aber aufgrund indifferenter Anwendung deutscher Grammatik nicht eindeutig. Wie dem auch sei, Bewertungen dieser Couleur rate ich dringend an, erst nach einer persönlichen Begegnung und in Kenntnis des Curriculum Vitae des Angesprochenen zu vollziehen.

In diesem Sinne beende ich meinen nur marginal fachlichen Beitrag, stehe für eine Fortführung meiner persönlichen Kommentierung gern per PN zur Verfügung und wünsche allseits eine angenehme und erholsame Nachtruhe.

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Beitragvon LockX » Dienstag 23. August 2016, 08:34

LockX hat geschrieben:We are the souls whose intentions are good but we are always misunderstood.

Mariner hat geschrieben:
LockX hat geschrieben:Das weiß ich aus meiner Erinnerung, obwohl ich ... nicht als Threadersteller besonders interessiert bin.
Bei bestehendem Desinteresse empfehle ich, ... das eigene Gemüt zu schonen.

Äußerungen zu sprachlichen Feinheiten sollten diese nicht vollständig vernachlässigen: der Bereich zwischen "besonderem Interesse" und "Desinteresse" ist nicht immer leer.
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Re: Fährt zu langsam...

Beitragvon Danjel » Montag 10. Oktober 2016, 05:06

Guten Morgen Zusammen!

Ich wollte mich erst wieder melden wenn ich zur Abregeldrehzahl was zu erzählen habe. Dafür musste ich meinen DZM zweimal wegschicken damit er eingestellt werden konnte. Hätte ich mal gleich einen Frequenzteiler dafür gebaut. Er geht jetzt fast richtig, wenn der DZM für meine RC Hubschrauber richtig geht. Zwischenzeitlich habe ich noch die Handbremskontrollleuchte zum Leben erweckt, eine ZV mit Funk nachgerüstet und eine neue Standheizung eingebaut, wenn wer noch eine Webasto AirTop 32 & HL 32D braucht mit Kabeln und Steuergeräten, ich habe die günstig abzugeben. Nun konnte ich diese Schraube einstellen und habe noch das Abgasrohr freigeblasen.

@Manfred
Da hast du wohl recht, es gibt Motorräder mit Kardanantrieb, nur in meiner Ausbildung und später habe ich nur an Fahrrädern und Mopeds geschraubt, hin und wieder mal an Kettensägen und Aufsitzrasenmäher.

Wenn es danach geht könnte ich fast alles ergoogeln und brächte niemanden mehr etwas fragen, aber hier sind nette Leute die mir konkret helfen können, warum also nicht nachfragen?

Danke für Infos zu der Abregeldrehzahl und der Soft-Abregelung.


@Tiemo
Danke für deine ausführliche Ausführung der Abregeldrehzahl, inzwischen habe ich es verstanden wofür sie da ist und was sie macht. Allerdings hat es nicht viel gebracht diese Abregelschraube einzustellen, obwohl sie falsch eingestellt war. Der LT fährt trotzdem nur etwas über 100 km/h, für 120 km/h hätte ich wohl den Zylinder aufbohren lassen müssen.

Die Hinterachsübersetzung lasse ich dann wohl einfach mal so wie sie ist, alles andere wäre zu teuer, es sei denn sie geht sowieso kaputt.


@Mariner
Der Ölverbrauch ist nach 2000 km nicht gestiegen, war meine ganze Arbeit doch nicht ganz umsonst.
Habe die Kompression nochmal gemessen bevor ich neue Flammscheiben und das Geweih verbaut habe, es gab allerdings keine Veränderungen, ist das jetzt gut oder schlecht?

Inzwischen habe ich die Bremse vorne neu gemacht, der LT rollt jetzt sogar wenn es leicht bergab geht, und träge sind sie auch nicht mehr so wie vorher. Ich meinte mit träge, dass die Bremsen nicht so gut zogen wie die von einem LT eines Freundes.

Ist ja unglaublich dass so ein LT Motor auch im Porsche 924 zu finden ist, so einen wollte ich mir mal kaufen :-) Wenn man so einen Porsche Motor in dem LT transplantiert muss man es ja wegen dem "technischen Erfolgserlebnis" machen und um zu sehen was möglich ist, und nicht um mal schnell fahren zu können, was wohl nicht möglich war ;-) Den TÜV hätte ich mit so was auch nicht behelligt oder Unmengen Geld dafür verpulvert damit es legal wird. Gut dass du dir ein rotes Kennzeichen ausliehen konntest, die 5 Ausfahrten wirst du wohl nicht vergessen?
Ist so ein LT nicht eine ständige Baustelle, oder baust du gerade einen anderen Motor ein? Wenn du in 10 Jahre nur Sorgen hast die Motorleistung eingetragen zu bekommen, dann hast du alles richtig gemacht :-)

Ich glaube ich belasse es bei dem Ölwechsel am Differenzial und werde da nichts weiter dran machen.


Gruß Daniel
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Re: Fährt zu langsam...

Beitragvon tiemo » Montag 10. Oktober 2016, 12:48

Hallo Danjel!

Danjel hat geschrieben:Danke für deine ausführliche Ausführung der Abregeldrehzahl, inzwischen habe ich es verstanden wofür sie da ist und was sie macht. Allerdings hat es nicht viel gebracht diese Abregelschraube einzustellen, obwohl sie falsch eingestellt war. Der LT fährt trotzdem nur etwas über 100 km/h, für 120 km/h hätte ich wohl den Zylinder aufbohren lassen müssen.


Das kann schon sein, dennoch sollte die Einstellung stimmen, sonst fährt er entweder noch langsamer oder der Motor geht bei der nächsten AU hoch (auch den Fall hatten wir hier schon bei zu hoch eingestellter Abregeldrehzahl). Mein Sauger-LT ist in den Papieren auch mit 115km/h eingetragen, und bei der "Schrankwand" ist das auch nachvollziehbar.

Danjel hat geschrieben:Ist ja unglaublich dass so ein LT Motor auch im Porsche 924 zu finden ist,


Es ist wohl eher umgekehrt der Audi-Motor an den LT und an den Porsche adaptiert worden.


Danjel hat geschrieben:Wenn man so einen Porsche Motor in dem LT transplantiert muss man es ja wegen dem "technischen Erfolgserlebnis" machen und um zu sehen was möglich ist, und nicht um mal schnell fahren zu können, was wohl nicht möglich war ;-)


Nur durch den Einbau eines Porsche-Motors wird ein LT noch lange nicht so schnell wie ein Porsche. Die LT-Motoren sind ja nicht lahm, VW hat mit ihnen sogar mal den Geschwindigkeitsrekord für Dieselfahrzeuge aufgestellt. Nur hat so ein "Ding" wie der LT mit seinem Gewicht und seiner Aerodynamik natürlich einen entsprechenden Fahrwiderstand, der den Motor dann schon "einbremst".
Das ist die nackte Physik und dagegen sind sogar Magier hilflos.
Schaust mal ins WIKI unter http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:wissenswertes:windkanal und http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:aus_umbauanleitungen:getrieberechner.

Gruß,
Tiemo
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Re: Fährt zu langsam...

Beitragvon Danjel » Mittwoch 12. Oktober 2016, 20:06

Hallo Tiemo!

Mein DZM zeigt 4500 1/min an wenn ich das Gaspedal voll durchtrete, allerdings zeigt er auch bei 700 1/min nur 600 1/min an. Perfekt stimmt es leider alles noch nicht, oder ich könnte versuchen einen Laser hinter einen Nockenwellenrad zu klemmen damit ich mit meinen DZM für die RC Hubschrauber irgendwie verwenden kann. Klar, bei der "Schrankwand" sollte man nicht erwarten mal schnell fahren zu können, aber ich konnte schon ein Auto überholen und LKWs auch.


Ich habe Porschemotoren immer als leistungsstarke Motoren angesehen, dass der LT dadurch nicht zu einer Rennmaschine wird ist leider klar, dafür verfügt er zu unvorteilhafte Eigenschaften. Mit welchen Wagen wurde denn dieser Geschwindigkeitsrekord für Dieselfahrzeuge erzielt und wo lag er?
Danke, ist echt ein tolle Spielerei mit dieser Getriebe.xlx dort steht sogar dass man 53 kW braucht um 110 km/h fahren zu können, so in etwa passt es ja.

Gruß Daniel
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Re: Fährt zu langsam...

Beitragvon tiemo » Mittwoch 12. Oktober 2016, 21:02

Hi Danjel!

Danjel hat geschrieben:Mein DZM zeigt 4500 1/min an wenn ich das Gaspedal voll durchtrete, allerdings zeigt er auch bei 700 1/min nur 600 1/min an.


Der eingebaute DZM ist auch eher ein Schätzeisen. Was ich nicht verstehe, dass sein RC-DZM nicht am LT funktioniert? Ich habe auch so einen, eine Reflektormarke an den Schwingungsdämpfer, eine andere an das hintere Nockenwellenriemenrad geklebt und kann so jederzeit quarzgenau nachmessen. Mein DZM arbeitet reflektiv, es kommt ein Lichtstrahl raus und der wird reflektiert und registriert.
Ich habe konkret dieses Ding: http://www.reichelt.de/Drehzahlmesser/PEAKTECH-2790/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=75322&GROUPID=4031&artnr=PEAKTECH+2790&SEARCH=Drehzahlmesser

Danjel hat geschrieben:Mit welchen Wagen wurde denn dieser Geschwindigkeitsrekord für Dieselfahrzeuge erzielt und wo lag er?


Guckst du mal hier: https://www.youtube.com/watch?v=7CIldmiysqg. Achte genau auf den Motor, wenn er ins Blickfeld kommt, es ist ein modifizierter CP mit Turbolader und Wassereinspritzung!

Gruß,
Tiemo
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Re: Fährt zu langsam...

Beitragvon LockX » Donnerstag 13. Oktober 2016, 00:11

tiemo hat geschrieben:Guckst du mal

... https://www.youtube.com/watch?v=KowZO4QSkU0

Dann siehst Du, dass es bei starkem Gefälle auf den Motor und die "Rennleitung" (Polizei) nicht ankommt.

Gruß
Manfred
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Re: Fährt zu langsam...

Beitragvon Mariner » Donnerstag 13. Oktober 2016, 12:22

Moin Daniel,

Danjel hat geschrieben:wenn wer noch eine Webasto AirTop 32 & HL 32D braucht mit Kabeln und Steuergeräten, ich habe die günstig abzugeben


Schreib' mir doch mal eine PN über Deine Preisvorstellungen ;)

Danjel hat geschrieben:Der Ölverbrauch ist nach 2000 km nicht gestiegen, war meine ganze Arbeit doch nicht ganz umsonst.
Habe die Kompression nochmal gemessen bevor ich neue Flammscheiben und das Geweih verbaut habe, es gab allerdings keine Veränderungen, ist das jetzt gut oder schlecht?


Nun, allzu viele Möglichkeiten für einen Kompressionsverlust gibt es eigentlich nicht mehr. Interessant wäre zu wissen, ob sich noch eine Veränderung nach dem Einbau der Flammscheiben ergeben hat.
Ein Leistungsverlust kann natürlich auch mit einem dicht gekokten Auspuffsystem zusammenhängen...

Danjel hat geschrieben:Inzwischen habe ich die Bremse vorne neu gemacht, der LT rollt jetzt sogar wenn es leicht bergab geht, und träge sind sie auch nicht mehr so wie vorher. Ich meinte mit träge, dass die Bremsen nicht so gut zogen wie die von einem LT eines Freundes.


Das soll auch gerne so sein. Du solltest den Bus auf ebener Strecke problemlos schieben können. Ist dies nicht der Fall, ist eine oder mehrere Bremsen fest. Diese werden beim Fahrbetrieb durch die Dauerreibung sehr heiß und bringen die Bremsflüssigkeit zum kochen (und sorgen natürlich auch für weniger Leistung). Wenn die Bremsflüssigkeit zu heiß wird, dann trittst Du irgendwann beim Bremsen ins Leere - insofern, gut dass Du dieses Problem behoben hast :TOP:

Danjel hat geschrieben:Ist ja unglaublich dass so ein LT Motor auch im Porsche 924 zu finden ist, so einen wollte ich mir mal kaufen :-) Wenn man so einen Porsche Motor in dem LT transplantiert muss man es ja wegen dem "technischen Erfolgserlebnis" machen und um zu sehen was möglich ist, und nicht um mal schnell fahren zu können, was wohl nicht möglich war ;-).


Tiemo hat recht - der Motor kam ursprünglich von Audi (C1) und fand dann eben Verwendung im LT und 924. Im Wesentlichen ist bei der Porsche-Ausführung der ZK modifiziert: Bohrungen für die Direkteinspritzung, weitere Ansaug- und Abgaskanäle und eine "schärfere" Nockenwelle. Damit kann man auch auf einem CH-Rumpf und bei dicht gesetzten Bohrungen der Einspritzdüsen signifikant mehr "Agilität" aus dem Aggregat holen.

Danjel hat geschrieben:Ist so ein LT nicht eine ständige Baustelle, oder baust du gerade einen anderen Motor ein? Wenn du in 10 Jahre nur Sorgen hast die Motorleistung eingetragen zu bekommen, dann hast du alles richtig gemacht :-)


Ja ist sie - in meinem Fall sicherlich auch etwas besonders, da niemand bei Verstand ernsthaft erwägen würde, den Schrotthaufen den ich mein Eigen nennen darf, wieder fit zu machen. Es ist mir aber ein emotionales Anliegen und wie gesagt stehe ich weder unter zeitlichen noch unter örtlichen Zwängen. Am Ende soll ein CH-Rumpf mit einem 924 Kopf und einer Mono-Jetronic inkl. Motorsteuerung eines VW Passats und Abgasreinigungssystem darin werkeln. Viel Anpassungsbedarf, viel Trial & Error und insgesamt sehr ambitioniert. We'll see...

Danjel hat geschrieben:Ich glaube ich belasse es bei dem Ölwechsel am Differenzial und werde da nichts weiter dran machen.


Ich denke, das klingt vernünftig ;)

Beste Grüße!
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Re: Fährt zu langsam...

Beitragvon Danjel » Freitag 21. Oktober 2016, 01:05

Guten Abend Zusammen!

Ich war am Wochenende an der Ostsee unterwegs. Auf der Autobahn konnte ich auf gerader Strecke 108 km/h statt 103 km/h fahren. Zwischendurch ist die Temperaturanzeige ausgefallen weil das Kabel vom Sensor abgefallen ist, und zusätzlich ist noch ein Kühlerschlauch geplatzt so dass ich gar nicht sehen konnte dass der Motor heiß wurde, nur die Heizung fiel zwischendurch aus. Hoffentlich ist nichts dabei kaputt gegangen.


@Tiemo
So, habe einen Laserpointer und meinen RC-DZM genommen und nun konnte ich endlich diese Abregelschraube einstellen, steht jetzt auf 5000 1/min. Mein RC-DZM ist etwas einfacher aufgebaut als deiner, meiner arbeitet nach Lichtveränderungen. Nun habe ich aber ein neues Problem, und zwar erreiche ich nicht mehr den Endanschlag der ESP via Gaspedal. Der Weg den das Gaspedal bietet reicht einfach nicht aus um die Abregelschraube zu erreichen. Ich werde mal nachsehen ob man den Zug noch irgendwie anders einhängen kann oder ob man den Gaszug weiter nach innen setzen kann an der Gashebelwelle.

Danke für das aufschlussreiche Video, da hat Audi wohl einen vielseitigen Motor entwickelt.


@Manfred
Für ein Bobbycar mag es wohl stimmen mit dem Gefällen, bei mir hat es am Wochenende nicht so geklappt mit dem LT.


@Mariner
Werde mich in Anschluss dieser Nachricht bei dir per PM melden wegen der Standheizung.

Es gab keine Veränderung die ich bemerkt habe nach dem ich die Flammscheiben getauscht habe.
Das Auspuffsystem ist bis zu den Krümmern sauber, wie es danach aussieht weiß ich allerdings nicht, aber ausm Auspuff kommen genug Abgase wie ich finde.

Wenn ich mir das so durchlesen was du über die Bremen geschrieben hast, sollte ich vielleicht mal die Bremsflüssigkeit wechseln, wurde bestimmt auch schon länger nicht gemacht.

Ich wünsche dir schon mal viel Erfolg bei deinem Projekt auf den CH-Rumpf einen 924 Kopf mit Mono-Jetronic ans werkeln zu bekommen, klingt nach einem vernünftigen vorhaben ;-)
Inzwischen würde ich meinen LT auch nicht mehr hergeben wollen, auch wenn er keine 120 km/h fährt, er wurde sogar schon von einem Freund als "Ratte" bezeichnet.


Gruß Daniel
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