Gas: Flasche/Tankflasche/Tank - Vor- und Nachteile?

Hier sollte alles rein was irgendwie direkt mit LT-Technik zu tun hat.
Also in erster Linie technische Fragen und Antworten, aber zum Beispiel auch Tips und Tricks,Technische Umbauten etc.
Gäste dürfen nur lesen. Registrierte Benutzer und LT-Freunde dürfen lesen, schreiben und Anhänge erstellen.

Gas: Flasche/Tankflasche/Tank - Vor- und Nachteile?

Beitragvon LockX » Sonntag 17. April 2016, 12:18

O.g. Frage trat auf beim Umbau meines Karmann DW Gold. Sie führte zu folgenden Ergebnissen:

Das Wohnmobil hat
- serienmäßig: Gas für Heizung, Boiler, Kocher und Kühlschrank mit 50 mbar und einen Flaschenkasten für zwei 11-kg-Flaschen,
- vom Erstbesitzer: eine Stahl-Tankflasche, die in den Flaschenkasten passt, und Beifahrer-seitig unterflur Halter für einen Gastank.

Meine Nutzung ist
- im Sommer: nur Tankflasche, mittels Gurt befestigt. Zum Tanken wurde Gurt gelöst und Tankflasche im Kasten leicht gekippt,
- im Winter: Tankflasche und (Eigentums-)Flasche. Die Flasche wurde als Reserve genutzt und je Winter etwa zweimal getauscht.

Das Wohnmobil erhält
- als Gas-Verbraucher Truma Combi (Heizung mit Boiler) und Kocher mit 30 mbar,
- als Gas-Versorgung ein Optimum von geringem Gewicht, niedrigen Kosten (Anschaffung und Betrieb) und geringem Platzbedarf.

Erster Lösungsansatz waren Behälter aus Alu, nämlich zwei (senkrechte) 11-kg-Tankflaschen, da es (horizontale) Tanks nicht gibt.
Zweimal 6 kg, also 12 kg, ergeben (scheinbar) knapp die Hälfte eines 60-Liter-Stahl-Tanks, für den www.wynen-gas.de 26 kg nennt.
Tankflaschen erfordern aber -anders als Flaschen- "ortsfesten Einbau" und daher TÜV-geprüfte Halter. Diese wiegen jeweils etwa 5 kg.
Damit wiegen zwei Alu-Gastankflaschen samt Haltern 22 kg, also kaum weniger als die 26 kg des (etwas größeren) 60-Liter-Tanks.

Das und der freiwerdende Platz sowie der Entfall der 10-jährigen Nachprüfung veranlassten mich zur Wahl eines Unterflur-Tanks.
Der Tank wird gummiert. Denn er ist "Streubereich" des Vorderrads und könnte sonst bei einer der zweijährigen Gasprüfungen beanstandet werden.
Die Preise der Unterflur-Anlage werde ich mitteilen, nachdem sie mir vorliegen.

Gruß
Manfred
LockX
 

Re: Gas: Flasche/Tankflasche/Tank - Vor- und Nachteile?

Beitragvon tmichelbach » Sonntag 17. April 2016, 19:38

Bei mir steht im August auch der Gastank (Westfalia Florida) an. Da er eine leichte Beule vorne hat, wird er direkt ausgetauscht werden/müssen.
Darf man den neuen Tank bemalen wie man möchte? Die neuen scheinen ja meist rot zu sein, während der orig. grau mit rotem Gürtel ist. Gibts da Vorgaben, welche Farbe, wie dick...?
Welche Anbieter gibts oder sind zu empfehlen?
tmichelbach
 
Beiträge: 25
Registriert: Montag 31. März 2014, 14:58
Fahrzeug: lt 28 Florida

Re: Gas: Flasche/Tankflasche/Tank - Vor- und Nachteile?

Beitragvon LockX » Sonntag 17. April 2016, 22:26

Darf man den neuen Tank bemalen wie man möchte?

Die Qualitätssicherung wurde geändert. Jetzt obliegt sie dem Prüfer der zweijährigen Prüfung, der auch auf Korrosion prüfen soll.
Manche Anbieter liefern nur grundierte Tanks; Anbieter www.wynen-gas.de liefert zinkgrundiert und lackiert, mit Schichtdicke 80/1000 mm.
www.wynengas.de bietet die Gummierung an gegen Aufpreis. Seine Website zeigt das Basiswissen.

Welche Anbieter gibts oder sind zu empfehlen?

Renommierte Anbieter sind www.wynen-gas.de und (angeblich) seine Schwester, die www.gasfachfrau.de.
Die Tanks von wynengas.de sind (zumindest nominal) leichter, z.B. 60-Liter-Tank mit 26 statt sonst 31 oder 32 kg.

Gruß
Manfred
LockX
 

Korrosionsschutz eines Unterflurtanks

Beitragvon LockX » Samstag 28. Mai 2016, 07:03

LockX hat geschrieben:Manche Anbieter liefern nur grundierte Tanks; Anbieter http://www.wynen-gas.de liefert [serienmäßig] zinkgrundiert und lackiert, mit Schichtdicke 80/1000 mm.
http://www.wynengas.de bietet die Gummierung an gegen Aufpreis.


Nach diversen Verzögerungen habe ich den Tank bei meinem Händler erhalten. Dabei habe ich für den Tank samt Zubehör knapp 900,- € bezahlt und zugleich den Korrosionsschutz beanstandet.

www.stako.pl ist Hersteller des Tanks. Dieser erklärt auf seiner Website, bei Unterflurtanks sei ein Korrosionsschutz unabdingbar und (wohl) Teil der Zulassung. Er bietet einen Korrosionsschutz "stone shield", der patentiert sei, an. Daher bat ich per Email um Datenblatt und Patentnummer.

www.wynen-gas.de erklärt bei > Tanks > diese Informationen zu unseren Tanks >
a) bei > Und warum ? : Der Korrosionsschutz bestehe serienmäßig aus zwei Schichten, nämlich Zinkgrundierung und etwa 80 ym Pulverlackierung.
b) bei > Gummierung : Dieser zusätzliche Schutz bestehe "aus einem dauerelastsichen Material mit einer Schichtstärke von 1,5 bis 2 mm. Federt Splitt und Steine sehr gut ab."
c) bei > Zusätzliche Pulverisierung : Diese Alternative zur Gummierung sei " Ein besonders harter und widerstandsfähiger Korrosionsschutz. Stärke 150 Mµ.".

Die vorhandene Gummierung ist viel zu dünn. Dieser Eindruck wurde bestätigt durch eine Messung der Schichtdicken bei einem Industrielackierer.
Danach entsprechen die serienmäßigen Schichten mit zusammen 100/1000 mm der Angabe a). Die Gummierung ist jedoch entgegen b) nur 60 bis 100/1000 mm dick, also 5% (!) des Sollwertes. Sie ist zudem mechanisch ungenügend, bezüglich Schälfestigkeit (in N/mm) und Zugfestigkeit (in N/mm²). Denn sie kann einfach und schnell mit dem Fingernagel entfernt werden.

Der Industrielackierer sagte "Da federt Nichts." Ein dauerhafter Korrosionsschutz erfordere das Entfernen aller drei Schichten und eine komplett neue Beschichtung. Er hafte dann für seine Arbeit; eine Nachbesserung der vorhandenen Beschichtung lehne er ab. Er schätze den Gesamtaufwand grob auf 400,- bis 500,- €.

Der Händler erhielt diese Angaben mit der Frage, ob er den Industrielackierer beauftragt oder ob und welche andere Lösung er wählt.

Vorläufiges Fazit:
Nach England fährt man nicht wegen (sondern allenfalls trotz) des Wetters. Tanks von www.wynen-gas.de kauft man nicht wegen des Korrosionsschutzes.

Gruß
Manfred
LockX
 

Re: Gas: Flasche/Tankflasche/Tank - Vor- und Nachteile?

Beitragvon schaettman » Samstag 28. Mai 2016, 08:31

Moin, außen unterflur mit doppelter Menge würde ich bevorzugen und gegen Beschädigung kann man ja mit Gummilatz oä schützen...
Früher im AL28 hatte ich im Koffer einen serienmäßig von außen zugängigen (Gas-)Kasten mit 2 11kg Flaschen , da war auch genug Platz und auf Gewicht kams auch nicht an....
Jetzt heiz ich mit Öl/Diesel und koche auf Spiritus , da entfallen solche Installationen und im Sommer stellt man den/die Kocher einfach raus :grin:
Seit Oktober 1993 haben wir ihn ;-)
Benutzeravatar
schaettman
 
Beiträge: 564
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 15:32
Wohnort: Hohnhorst SHG
Fahrzeug: LT 45 TD, EZ 84, 1G,Selbstausb. Ölofen Vesuv

Gastank: Welcher Farbton und warum?

Beitragvon LockX » Mittwoch 1. Juni 2016, 08:52

tmichelbach hat geschrieben:Darf man den neuen Tank bemalen wie man möchte? Die neuen scheinen ja meist rot zu sein, während der orig. grau mit rotem Gürtel ist. Gibts da Vorgaben?

(wohl) JA, siehe nachfolgenden Text. Diesen kopierte ich aus einem E-Bucht-Angebot von Anbieter "Gasfachmann" Gerd Lindner in 53721 Siegburg, Tel. 02241/60289:
"Zur roten Farbe:
der Originaltank ist weiß mit rotem Streifen. Der rote Steifen ist eine Kennfarbe. Wir lackieren die Tanks direkt in der passenden Kennfarbe.
Wenn wir die revidierten Tanks in Fahrzeuge einbauen, kleben wir radial im hinteren Bereich einen Streifen in 5 cm Breite mit Kreppband ab und beschichten den Tank mit Unterbodenschutzwachs. Dies dient dem Schutz vor Steinschlag und beugt einem erneuten Rostbefall vor. Nach Abziehen des Klebebandes sieht man den umlaufenden roten Streifen in der passenden Kennfarbe. Wir können den Tank gegen Aufpreis auch in einer anderen Farbe lackieren. Zu beachten ist nur, dass ein roter Streifen vorhanden sein muss."

Gruß
Manfred

Edit nach Telefonat mit Herrn Lindner (wegen fehlerhaftem Korrosionsschutz meines neuen Tankes von www.wynen-gas.de):

Herr Lindner scheint kompetent zu sein; er könne auch neue Tanks liefern.
Rote Farbe kennzeichne den Inhalt des Tankes, nämlich brennbares Gas/Flüssigkeit; sie könne (mitunter) entfallen, wenn der Tank fest eingebaut ist.
Als Korrosionsschutz empfehle er Grundierung + Lack (vor Einbau) + dickes Unterbodenschutzwachs (nach Einbau).
LockX
 


Zurück zu LT-Schrauberecke

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 59 Gäste