Frage zum Differentialöl...

Hier geht es ausschließlich um den allradgetriebenen LT, mit dem man dort stecken bleiben kann, wo andere LTs erst gar nicht hinkommen :-)

Frage zum Differentialöl...

Beitragvon macole » Sonntag 24. Februar 2013, 22:03

Hallo ihr Lieben,

nachdem es jetzt langsam ans Anmelden unseres 4x4 geht, möchte ich doch noch so einige Wartungsarbeiten an dem Guten durchführen. Und da stehen wir vor einem kleinen Problem, bei dem sicherlich einer von euch eine passende Antwort hat.
Ich möchte das Öl in den Differentialen wechseln; soweit alles klar, 17er Inbus habe ich. Aber wie siehts mit dem passenden Öl aus? Ich habe eine Wartungsanleitung vorliegen, in der Folgendes erwähnt ist:

Vorderachsantrieb: ca. 3,1l
Hinterachaantrieb: ca. 3,5l

Ölsorte: API GL 5 (MIL L 2105 B) SAE 90

Bei meiner Recherche nach einem passenden Schmiermittel bin ich im Wiki auf den Hinweis gestossen, dass der Zusatz "mineralisch" enthalten sein sollte, da sonst eventuell Dichtungen angegriffen werden könnten. Gilt das eher für die "älteren" Getriebe und Differentiale, oder ist das auch bei unserem LT 45 4x4 ein Thema? Sprich: Kann ich auch synthetisches fahren, wenn kein anderes zur Hand sein sollte?

Welches Öl fahrt ihr in euren Differentialen (4x4!)? Und hat vielleicht jemand eine Empfehlung hinsichtlich Marke und Bezugsquelle parat? Ich möchte mir da nicht unbedingt was kaputtmachen...

Vielen Dank im Voraus und noch einen schönen Abend!

LG, Matthias
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Re: Frage zum Differentialöl...

Beitragvon LT-Rider » Montag 25. Februar 2013, 02:12

Hallo,

in Dein Differential gehört ein Hypoidöl. Du hast die richtige Api Gl Klasse 5 und Viskosität bereits erwähnt.

Es geht das Gerücht um, dass ein neueres - nicht mineralisches - Hypoidöl einen alten Radialdichtring alsbald zerstören soll. Für mich ist das ein Gerücht, weil ein Radialdichtring ein Verschleißteil ist, das irgendwann defekt ist und damit nicht mehr dichtet. Ein Dichtring, der 20 Jahre alt ist, ist meines Erachtens wert, das man diesen austauscht. Der Kunststoff wird mit der Zeit hart und die Dichtlippe nutzt sich ab.

Noch ein Hinweis zum Ölwechsel. Innensechskant des Bolzens vorher gründlich säubern. In der ganzen Tiefe des Sechskantes. Imbusschraube mit Stahlbürste Gewindeansatz säubern und mit Caramba oder ähnliches am Vorabend einsprühen. Wenn Bolzen nicht aufgeht, nochmals einsprühen und warten.
Normalerweise wechselt man ein Öl im betriebswarmen Zustand also nicht kalt. Die Hinterachsöle sind sehr zäh und benötigen lange bis alles raus ist. Magnetschraube säubern.
Zum Einfüllen entweder eine spezielle Pumpe oder Flasche mit Tülle verwenden.
Öl bitte im Fachhandel kaufen und keinesfalls im Baumarkt.

Gruss Marc
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Re: Frage zum Differentialöl...

Beitragvon macole » Montag 25. Februar 2013, 12:41

Hallo Marc,

Danke für deine Antwort und die Tipps! Dann kanns ja demnächst ans Wechseln gehen.
Klar wechsel ich erst, wenn das Öl mal wieder ordentlich in Bewegung war :grin: . Das ist ja wie beim Motorölwechsel und ich möchte natürlich auch den ganzen eventuellen Schmodder erwischen, der sich in der Winterpause abgesetzt haben könnte und sich dann wieder in der Schwebe befindet. Die Sache mit der Pumpe ist eine prima Idee, ich schau mal, ob ich vielleicht die Ölflaschen mit dem kleinen ausziehbaren Schlauch am Ende erwische, damit gehts bestimmt recht gut, stimmt.

Nochmal vielen Dank! :drive

Matthias
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Re: Frage zum Differentialöl...

Beitragvon Waldfahrer » Montag 25. Februar 2013, 12:59

Servus Matthias,

noch ein Tipp: immer die Einfüllschraube VOR der Ablaßschraube öffnen!

Denn wenn Du die Einfüllschraube nicht aufbringst, hast Du wenigstens noch Öl im Diff ;-)

Gruss Josef
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Re: Frage zum Differentialöl...

Beitragvon Plunzini » Montag 25. Februar 2013, 15:00

Grüß euch alle zusammen!

Hab zu dem Thema auch eine Frage. Ich wollte vor dem Winter auch Getriebe- und Diff-Öl für meinen LT tauschen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (hab am Getriebe nur die Ablassschraube locker bekommen, sowie am Diff nur die Einfüllschraube) hab ich etwas mehr "Gewalt" angewendet.
Das Problem ist das ich nun meine Ablassschraube des Diff wohl zu sehr beleidigt habe. Selber Schuld. :roll:

Hab nun zwei möglichkeiten, einmal das Öl vom Diff abzupumpen und so zu wechseln oder mit Hilfe des Schweißgerätes den Imbusschlüssel mit einen kleinen Hefter zu fixiern und sie so zu lösen. Ist zwar nicht die schönste Lösung aber ok.

Das Problem ist nun, dass ich dann ersatz für die Ablassschraube brauche. Weiß jemand wo ich so eine herbekommen bzw. hat vll sogar von euch jemand eine übrig die er nicht bräuchte??

gruß, Gabriel
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Re: Frage zum Differentialöl...

Beitragvon macole » Montag 25. Februar 2013, 16:41

Hi Josef,

danke für den Tipp - hab hier grad schon eine Antwort verfasst, jetzt ist sie plötzlich weg. Egal. Du hast Recht, solche Dinger passieren immer wieder. Ich wollte aber eh erst oben aufmachen, weil ich feststellen möchte, ob darin Öl fehlt, was vielleicht unbemerkt irgendwo rausgedrückt wird.

LG,
Matthias

P.S.: Ansonsten LT rumdrehen und Diff-Öl von unten einfüllen 8-)
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Re: Frage zum Differentialöl...

Beitragvon LT-Rider » Dienstag 26. Februar 2013, 02:37

Hallo,

Zu Getriebe Ölschrauben. Bis jetzt bekam ich noch jede Schraube ohne den Antrieb zu zerstören auf. Allerdings benötigten einige Exemplare sehr viel Geduld, Caramba und eventuell einen Heißluft - Fön. Einige Schrauben benötigen mehrere Tage, bis sie endlich aufgingen. Wenn eine Schraube 20 Jahre nicht auf war, dann muss diese lange einweichen bis der Rost gelöst ist. Man kann auch in der Zwischenzeit etwas anderes arbeiten. Eine Reparatur in einer beheizten Halle ist stets besser durchzuführen als bei Frost im Freien.

Der Innensechskant muss unbedingt vor Beginn gründlich gesäubert werden. Mit Reißnadel und Druckluft reinigen. Anschließend mit Caramba einsprühen und weichen lassen. Nochmals reinigen. Einen normalen Imbusschlüssel ansetzen und mit einem Gummihammer leicht in den Innensechskant einschlagen. Sitz überprüfen. Es kommt vor, dass sich Schmutz reindrückt, also diesen am Boden des Innensechskantes mit Reißnadel entfernen. Mit Pressluft ausblasen. Schutzbrille tragen. Die ganze Tiefe des Sechskantantriebes wird benötigt, um das Drehmoment zu übertragen!

Es gibt viele verschiedene Ausführungen von Ölschrauben. Versch. Durchmesser, Gewindesteigungen metrisch oder zöllig, Normalgewinde oder Feingewinde, zylindrisch oder konisch, Antrieb mit Vier oder Sechskant, Innen- oder Außen - Sechskant oder Vierkant.

Das sind alles Dichtnippel aus dem Hydrauliksektor.

Ich habe stets einen Vorrat an Ölschrauben im Lager, weil einige Schrauben nicht mehr zu verwenden sind. Der Antrieb war vorher schon beschädigt, oder das Gewinde ist angerostet oder ähnliches.

Die erste Anlaufstelle für Dich wird :VW: sein. Ein neutraler Dichtnippel in richtiger Gewindegröße hat nämlich nicht den eingearbeiteten Magnet, der die Späne aufsammelt. Weiter kann ich dann den Autoteilehandel empfehlen. Allerdings ist es gut, wenn Du Deine Teile am Mann hast und nicht auf TKZ verlassen.

Gruss Marc
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