shacira hat geschrieben:aber wir haben kein permanentallrad!!
Das ist im Prinzip richtig, aber manche haben auf ein Verteilergetriebe mit einer zusätzlichen Permanentstellung umgebaut, z.B. NP 242.
Dabei ist ein Differential zwischen Vorder- und Hinterachse wirksam, welches Drehzahlunterschiede in Kurven ausgleicht.
Kommt es zu starken Haftungsunterschieden zwischen den Achsen, wird sich eine durchdrehen (mit doppelter Drehzahl), genauso wie es zwischen den Rädern einer Achse sein kann. Dabei genügt im Prinzip, wenn auch nur ein Rad keine Haftung hat, dann dreht das mit vierfacher Drehzahl durch!
Solche Haftungsunterschiede können auch auf ebener Fahrbahn auftreten, zB. aufgrund unterschiedlicher Achslasten oder wechselnder Fahrbahnbeschaffenheit.
Besonders aber natürlich bei Verschränkungen mit unterschiedlicher Belastung einzelner Räder.
Deswegen sollte das Mitteldifferential für "Hardcore-Offroad"-Einsatz sperrbar (Längssperre) sein bzw. eine Stufe vorhanden sein, welche das Diff umgeht. So ist es beim 242 gelöst.
Ist eine Permanent-Stellung bzw. ein Diff nicht vorhanden, wie beim LT-Standard-VTG (208 u. 241), ist im Modus 4WD also praktisch "längsgesperrt" (Obwohl man es dort normalerweise nicht so nennt

).
Jetzt fragt sich natürlich, wozu der Aufwand?
Nun Erstens treten die beschriebenen Erscheinungen wirklich erst bei extremeren Einsätzen oder auf Schnee und Eis auf.
Zweitens kann der Allrad in Permanentstellung dann bei den 99.9% "Normalsituationen" einfach eingelegt bleiben und die Antriebs-Belastung verteilt sich auf beide Achsen.
Nur der Vollständigkeit halber: Das Geschriebene gilt im Wesentlichen für VTG's mit "echtem", d.H. Zahnraddifferential.
Es gibt auch Versionen mit Viscokupplungen, elektromagnetische u.a.m.
Die hier zu behandeln, würde zu weit führen. Sie kommen wegen verschiedener Nachteile und Schwierigkeiten für den LT m.E. nicht in Frage.
Gruss Josef