Hohlraumkonservierung

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Hohlraumkonservierung

Beitragvon Karotti » Samstag 3. September 2016, 23:37

Hallo,

nachdem ich nach einem Jahr LT-Fahrens doch einige Roststellen entdeckt habe, will ich mich demnächst an eine Hohlraumversiegelung machen. Der erste Punkt wäre damit ja schon angesprochen: es rostet schon an einigen Stellen von innen. Ist alles noch nicht dramatisch, sollte aber wohl mal gestoppt werden. Zum Beispiel in der Schiebetüre unten und in den Hecktüren auch unten. Jetzt habe ich einen Tag mit dem Studium der Hohlraumkonservierung verbracht und folgenden Plan erstellt:

Da es ja schon mehr oder weniger stark rostet, würde ich mit Fluid Film Liquid A beginnen, da das dank der hohen Viskosität besonders gut in den Rost kriechen kann. Da das nur der erste Schritt sein soll, danach also noch Aufwand und Kosten folgen werden, will ich das nur an "kritischen" Stellen machen.

Nach einer Weile (Zum Beispiel dann im Frühjahr) würde ich mit Mike Sanders Fett nachsprühen, diesmal dann etwas großzügiger.

Da der Ausbau nicht von mir ist, weiß ich nocht nicht, wie viel Gebastel es wird, Teile davon zu entfernen. Ich muss ja schließlich an die Löcher zu den Hohlräumen kommen. Das wäre auch meine erste Frage: Wo finde ich denn diese Löcher? Gibt es da einen Plan?

Und: Wieviel Mike Sanders Fett brauche ich für den ganzen Bus? Reichen da 4 kg? Wieviel Fluid Film bräuchte ich, würde ich den ganzen Bus damit konservieren wollen?

(Ich spreche nur von Hohlräumen, kein Unterboden.)

Ich würde mir die Sprühpistole Wagner W180P kaufen, macht das Sinn? Ich habe keinen Kompressor und habe gelesen, dass es damit gehen soll. Allerdings könnte ich evtl. einen Kompressor ausleihen, nur sind auch die Druckbecherpistolen recht teuer. Würde sich das lohnen für 2 mal konservieren? Ich mache das ja hoffentlich nicht jedes Jahr...

Oder sagt hier jetzt irgendjemand: Alles Quatsch, nimm lieber Owatrol!?

Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Grüße,

Karotti
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon Hannes aus dem Westerwald » Sonntag 4. September 2016, 06:27

Hallo Karotti,

wie es aussieht, wenn der Rost schon drin ist, habe ich keine Erfahrung, habe bei meinem ganzen Fuhrpark schon frühzeitig Hohlraumkonservierung und Unterbodenschutz gemacht und meine Fahrzeuge danken es mir!.

1 VW LT 31 Karmann DW BJ 91 gekauft 2001 ohne Rost. Eingesprüht mit einer Lanze mit Schauch und Dinol Wachs. Das gleiche Wachs auch benutzt zum Unterbodenschutz mit einer Druckluftsprühpistole. Bis heute nur einen kleinen Rostpickel an der Front durch Steinschlag. Scheibengummi hebe ich mit einer Plastikspachtel an und Sprühe unter dem Gummi. Der Scheibenrahmen rostet beim LT gerne. Geht auch mit Hohlraumwachs vom Norma aus der Sprühdose

2 Fiat Punto meiner Tochter BJ 95, erworben 2003 und eingesprüht wie oben. Man glaubt es kaum (auch der TÜV Mann nicht) der Fiat ist ungeschweißt bis heute

3. Fiat Barchetta meiner Frau, BJ 99 Hohlraumversiegelung und Unterbodenschutz wie bei VW LT, der Barchetta steht wie neu da, hat aber auch von Haus her eine gute Rostvorsorge

4. Mein BMW 330d BJ 2007, dieses Jahr erworben und wird auch so behandelt wie oben, allerdings hat der BMW zwar noch nicht an der Karosserie, aber an Achsträger und Lenker deutlichen Rost. Mals sehen

5. Meines Vaters Mercedes W210, BJ 2001 die Rostlaube schlechthin war schon im zarten Alter von vier Jahren stark vom Rost befallen, mein Vater nimmt Sprühöl aus dem Landmaschinenhandel und konnte bei jährlicher Behandlung den Rost stoppen. Unterboden ist gut, Kotflügel im Alter von 15 Jahren doch schon schwer in Mitleidenschaft

Zu Der Pistole: Ich würde mir für die Hohlraumversiegelung eine Pistole mit Schlauch (Lanze) kaufen. Ist nicht so teuer, brauchst aber einen leistungsfähigen Kompressor.
Warum gehst du nicht in eine Mietwerkstatt, die haben meist alles, musst nur schauen, das der LT wegen der Höhe auf die Bühne passt.
Gruß Hannes
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon diesel3 » Sonntag 4. September 2016, 13:37

Ich habe 2003 Rahmen und Hohlräume meines Galloper BJ '98 mit knapp 4kg Sanders geflutet.
Druckbecherpisotole habe ich dafür gekauft. Nach 6 Jahren habe ich es mit knapp 3kg wiederholt.

Der Unterboden wird alle 2 Jahre mit Owatrol aus der Saugbecherpistole behandelt.

Da gerade die FIATs angesprochen sind - unser Multipla ist von '00 und wir haben ihn seit etwas mehr als 5 Jahren.
Auch da - Unterboden Owatrol regelmäßig alle 2 Jahre. Da die Karosse scheinbar verzinkt ist, rostet der aber ausser an
den Achsteilen nicht an der Karosse.

Den LT habe ich auch schon 3 mal mit Owatrol behandelt, aber noch kein Sanders - das habe ich noch in Planung.

Aus meiner Sicht ist Sanders und Owatrol eine gute Mischung und die Fahrzeuge danken die regelmäßig Anwendung.

Gruß

Hendrik
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon Karotti » Montag 5. September 2016, 11:10

Danke schonmal für eure Antworten. Ich habe jetzt beschlossen, mit 3 Litern Fluid Film Liquid A anzufangen und habe mir dazu eine Wagner W180P Pistole gekauft. So kann ich das einfach zu Hause machen, was mir am liebsten ist, da ich nicht weiß, was und vor allem wie ich alles ausbauen muss, um an die Löcher zu kommen. Kann mir denn noch jemand sagen, wo ich die Löcher zu den Hohlräumen finde? Gibt es dafür keine Skizze oder sowas von VW? Ich hab leider bisher nichts gefunden.

Grüße,

Karotti
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon amdigo » Freitag 9. September 2016, 13:12

Also, ich habe gerade meinen LT 45 auf der Bühne.
Bevor ich angefangen habe den Rost zu bekämpfen, habe ich nach den Methoden des Rostschutzes VOR dem Zeitalter der Chemischen Industrie gegooglt.
Rost bekämpfe ich mit Phosphorsäure.....
Dauert etwa 2 Tage bis sie getrocknet ist. Ergibt eine haltbare Schtzschicht.
Hohlräume werden dann mit Vaseline und Bienenwachs im Verhältnis 9 zu 1 und bei einer Verarbeitungstemperatur um die 80 Grad versiegelt.
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon Splintbolzen » Freitag 9. September 2016, 17:35

Hallo Karotti,

die Wagner Pistole eignet sich eher nur zum auftragen von Unterbodenwachs, für Hohlräume ist nicht geeignet, da keine Sprühlanze dabei sein dürfte.
Für die Hohlraumversiegelung also in den Hohlräumen bedarf es einer Lanze, und ordentlich Druck, da bei einer Saugbecherversion das Sprühgut heraufgesaugt und mit der Druckluft vermischt wird.
Bei einer Druckbecherversion schaut das etwas anders aus, da wird nicht soo viel Druckluft benötigt, einen Kompressor zu haben kann nicht schaden.
Ich habe ebenfalls eine Wagnerpistole mit Umhängegurt, die ist ganz gut für Lack und Lasuren, für den Kfz-Bereich ungeeignet.

Ich habe in meinen Käfer und Kübelwagen nebst LT eine Mischung aus Fluidfilm und Hohlraumwachs eingefüllt, hält lt. Rostschutzdepot ca. 7 Jahre.
Das Mike Sanders Zeuchs muss auf ca. 80-85°C erhitzt werden, ehe es verarbeitet werden kann mit der Sprühlanze, da es schnell abkühlt und dann in der Lanze unbrauchbar wird.
Da kann man auch Seilbahnfett nehmen, erheblich günstiger und hat denselben Effekt. Und mit 3Litern FluidFilm wirst Du Reserve haben, wenn 1-1,5 Liter reinpassen ist es schon gut.

Ich würde Wachs und FluidFilm mischen, und dann rein damit und gut ist es.
Gruß Jens
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon blauerLT » Samstag 10. September 2016, 09:47

Hallo,

evt. reicht das Mike Sanders alleine schon zu, es kriecht auch super, mach mal ein Fettstück Außen an die Tür und schaue nach ein paar Tagen nach, wenns warm ist, es bildet sich ein Fettfilm ringsum.

Roststellen grob entrosten und dann mit Fett einpinseln (1mm dick), Rest für die Hohlräume. Die 4 Kg sollten bei sparsamen Gebrauch zulangen.

Ich selbst habe die Druckbecherpistole "Tower" genutzt mit einem 2,2kW Kompressor, bzw. hier nochmal günstiger:
http://www.hvg-druckluftzubehoer.de/dru ... elung.html

Heizplatte, Topf, Termometer, es gehört schon einiges dazu, am besten jemand suchen der das macht, bzw. wo man es machen kann.

Vielleicht hilft Dir das weiter: http://www.mike.british-cars.de/Verarbe ... tionen.htm

Gruss
blauerLT
 
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon Karotti » Montag 12. September 2016, 12:06

die Wagner Pistole eignet sich eher nur zum auftragen von Unterbodenwachs, für Hohlräume ist nicht geeignet, da keine Sprühlanze dabei sein dürfte.


Ich hab mir beim Korrosionsschutzdepot eine Hohlraumsonde für die Wagner Pistole bestellt. Laut den Fachleuten dort sollte das gerade ausreichend sein, angeblich sogar für Mike Sanders Fett. Ich werde das demnächst versuchen.

Hohlräume werden dann mit Vaseline und Bienenwachs im Verhältnis 9 zu 1 und bei einer Verarbeitungstemperatur um die 80 Grad versiegelt.


Das ist ja interessant, klingt nach echtem Oldtimer-Fachwissen! Ich muss aber gestehen, dass mir die modernen Mittelchen da im Moment praktikabler erscheinen ;) Trotzdem finde ich das schön, dass mit traditionellen Verfahren auch noch gearbeitet wird!

Grüße,

Karotti
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon LT Rudi » Montag 19. September 2016, 03:50

amdigo hat geschrieben:Also, ich habe gerade meinen LT 45 auf der Bühne.
Bevor ich angefangen habe den Rost zu bekämpfen, habe ich nach den Methoden des Rostschutzes VOR dem Zeitalter der Chemischen Industrie gegooglt.
Rost bekämpfe ich mit Phosphorsäure.....
Dauert etwa 2 Tage bis sie getrocknet ist. Ergibt eine haltbare Schutzschicht.
Hohlräume werden dann mit Vaseline und Bienenwachs im Verhältnis 9 zu 1 und bei einer Verarbeitungstemperatur um die 80 Grad versiegelt.


Ich hatte auch mal mit dem Gedanken gespielt und bin zur Metallschmiede in der Nähe um mich zu erkundigen, da wurde mir abgeraten. Man muss bestehenden Rost erst entfernen, als Grund sagte mir der Metaller, das sich bei Phosphorsäure eine Eisenphosphatschicht bildet, die sehr beständig ist und dann den darunter liegenden Rost "schützt". (Rockphosphat nannte er das)
Höchstens bei Flugrost könne das helfen, und genau dafür nehmen die das Zeug auch nur.
Und dann kommt es auch noch auf die Blechsorte selber an.
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon tiemo » Montag 19. September 2016, 09:09

Hallo Karotti!

Karotti hat geschrieben:
Hohlräume werden dann mit Vaseline und Bienenwachs im Verhältnis 9 zu 1 und bei einer Verarbeitungstemperatur um die 80 Grad versiegelt.


Das ist ja interessant, klingt nach echtem Oldtimer-Fachwissen! Ich muss aber gestehen, dass mir die modernen Mittelchen da im Moment praktikabler erscheinen ;)


Das IST so in etwa die Rezeptur von Mike Sanders ...
Beim Militär werden auch seit Jahrzehnten ähnliche Rezepturen eingesetzt (PX11 oder wie das "Zeuchs" heißt).

Gruß,
Tiemo
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon tiemo » Montag 19. September 2016, 09:19

Hallo Rudi und Amdigo!

amdigo hat geschrieben:Rost bekämpfe ich mit Phosphorsäure.....
Dauert etwa 2 Tage bis sie getrocknet ist. Ergibt eine haltbare Schutzschicht.


LT Rudi hat geschrieben:Man muss bestehenden Rost erst entfernen, als Grund sagte mir der Metaller, das sich bei Phosphorsäure eine Eisenphosphatschicht bildet, die sehr beständig ist und dann den darunter liegenden Rost "schützt". (Rockphosphat nannte er das)
Höchstens bei Flugrost könne das helfen, und genau dafür nehmen die das Zeug auch nur.
Und dann kommt es auch noch auf die Blechsorte selber an.


Reine Phosphorsäure hinterlässt blankes Stahlblech, sofern noch vorhanden. Sie kann zwar eintrocknen, das ist aber absolut nicht erwünscht. Sie sollte, nebst den Reaktionprodukten, mit viel Wasser und am besten einer Bürste abgespült werden. Daher wird auch von der Verwendung in Hohlräumen abgeraten, weil man das Zeug dort nicht mehr gescheit raus bekommt.

Phosphorsäurehaltige Mittel hinterlassen eine Zinkphosphatschicht, und die können in der Tat vorhandenen Rost einsiegeln.
Schaut einfach mal im Internet nach Rostentferner, zB. das Korrosionsschutzdepot hat eine sehr informative Website, was das angeht.

Gruß,
Tiemo
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon Klapper82 » Freitag 23. September 2016, 09:01

Da es bei unserem LT jetzt auch bald an die Versiegelung der Innenflächen geht ne Frage von mir zu der Mische aus Vaseline und Bienenwachs...
Ich finde das klingt plausibel, auch wenn die Verarbeitung mit 80°C interessant werden dürfte.
Aber die heißen Tage sind jetzt vorbei, da freut man sich beim schrauben ja auch über ein bissel Wärme.
Hat damit schon wer Erfahrung? Vor allem wie es mit dem Rostschutz dann aussieht wenn wir im nächsten Italienurlaub keinen Schattenplatz finden?
Würde ungerne nach erfolgtem Ausbau feststellen, dass bei der ersten Sonne Möbel und Teppich sich mit Vaseline vollsaugen.
Bisher war mein Plan die Wandflächen komplett mit "LE TONKINOIS Lacköl" aus dem Yachthandel zu behandeln. Die Hohlräume wollte ich Wachsen. Da würde dann die Vaseline passen.
Die Varriante hat vermutlich den Vorteil das unsere Dämmung auch auf der Karosserie hält. Das dürfte bei nem Vaselineuntergrund wohl nicht der Fall sein...
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon tiemo » Freitag 23. September 2016, 09:13

Hallo Klapper!

Dass die heißen Tage vorbei sind, bedeutet leider, dass man das Schutzfett jetzt nicht mehr gut verarbeiten kann, weil es zu schnell zäh wird.
An heißen Tagen kommt natürlich ein Teil wieder aus Ritzen und Löchern gelaufen, aber es verbleibt ein Schutzfilm. Der wird natürlich mit der Zeit dünner, sodass man alle paar Jahre mal nacharbeiten muss. An heißen Tagen im Süden kann es durchaus sein, dass es dann unter dem Fahrzeug mal tropft, weil das Schutzfett wieder mobilisiert wird. Das ist auch so gewollt, denn dadurch "findet" es automatisch neue Roststellen und durchtränkt diese.
Das genannte Lacköl scheint sowas wie "Owatrol" zu sein, also ein Leinölfirnis. Das ist recht dünnflüssig und härtet relativ langsam, sodass es besser als normaler Lack in Ritzen und Rostpartikel dringt und den Rost durch Luftabschluss erst mal stoppt. Dann härtet es und kann sich neu bildende Roststellen, zB. am Grund von geplatztem Lack oder verhärteter Karosseriedichtmasse nicht mehr "finden".
Die Dämmung muss doch nur für die Dauer der Montage an der Karosserie halten, hinterher sollte sie eingeschlossen sein durch die Verkleidungen. In großen Lufvolumina hinter Verkleidungen oder zwischen Dämmung und Karosserie bildet sich immer gerne Kondenswasser, was man ja dort garnicht brauchen kann. Daher entweder komplett hohl und durchlüftend (Serienzustand) oder komplett ausgefüllt mit geschlossenporigen Systemen. Ich bevorzuge Systeme, die man zu Reparatur- oder Umbauzwecken ohne große Spuren wieder beseitigen und im Idealfall weiterverwenden kann.

Gruß,
Tiemo
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon Klapper82 » Samstag 24. September 2016, 22:04

Hallo Tiemo,

was die Temperatur angeht hast du sicher recht, vielleicht hilft es die Karosserie mit nem Heißluftgebläse ein wenig vorzuheizen, dann wir die Supe nicht gleich hart.
Ich habe gestern mit Toplicht, Yachtausrüster in Hamburg, telefoniert, die haben auch Owatrol empfohlen.
Mit Leinöl habe ich bisher sehr gute erfahrung gemacht. Habe im Frühjahr nen Gartentisch gebaut und die Beine aus 50mm Vierkantstahl geschweißt. Einmal kaltgepresstes Leinöl drüber und bis heute ruhe. Und das trotz Dauerbewitterung.
Funktionieren Vaseline und Wachs auch unter dem Fahrzeug?

Ich hätte die Dämmung gerne dauerhaft an der Karosse. Berufsbedingt kenn ich als Bau.Ing die Problematik von in/hinter der Dämmung zirkulierender Luft. Da die Innenverkleidung sicher nicht Luftdicht wird kommt immer Luftkonvektion in der Konstruktion vor. Wenn die Luft jetzt noch hinter der Dämmung zirkuliert ist das Wasser vorprogramiert. Will daher die gesamte Außenfläche einmal vollverklebt dämmen. Was dann an Hohlräumen bleibt wird lose gefüllt.
Ich hab heute die vorhandene Dämmung ausgebaut und da hat es sich bestätigt, dass es hinter der Dämmung gerne auch mal schwarz wird. Nix wildes, aber den ein oder anderen Liter Alkohol werd ich wohl nochmal zum wischen brauchen.
Die Ausführung der Hinterlüftung erschließt sich mir nicht. Ich muss dann ja von von unten/außen belüften, dann zieht mir aber die kalte Außenluft durch die Dämmung, was den Dämmwert eleminiert. Oder ich machs wie beim Dach, dass ich ne Luftsperre innen, dann Dämmung und dann ne Luftsperre außen aufbringe. Dann kann ich ne Lüftungsebene zwischen äußerer Luftsperre und Karosse generieren, dann wird der Aufbau aber auch echt dick.
Dann lieber ne dichte Dämmung die kein Wasser aufnimmt. Ich werde wohl auch die Fußpunkte freihalten, also den Übergang zwischen Wand und Boden, dann kann ich die kritischen Stellen kontrolieren. Bisher hält sich der Rost bei uns wirklich sehr in grenzen, werde wohl die Tage mal nen eigenen Tread aufmachen und ein paar Fotos online stellen.
Klapper82
 
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon tiemo » Samstag 24. September 2016, 23:47

Hallo Klapper!

Klapper82 hat geschrieben:Mit Leinöl habe ich bisher sehr gute erfahrung gemacht. Habe im Frühjahr nen Gartentisch gebaut und die Beine aus 50mm Vierkantstahl geschweißt. Einmal kaltgepresstes Leinöl drüber und bis heute ruhe. Und das trotz Dauerbewitterung.


Bei Owatrol handelt es sich aber um einen Leinölfirnis, es sind noch Stoffe beigemischt, die es dünnflüssiger machen und die Aushärtung beschleunigen. Ansonsten beruht die WIrkung auf dem Leinöl.

Klapper82 hat geschrieben:Funktionieren Vaseline und Wachs auch unter dem Fahrzeug?


Funktionieren, aber zeitlich begrenzt. Die Behandlung muss man jeden Herbst wiederholen, weil es langsam weggewaschen wird. Muss man aber sowieso, weil an der klebrigen Oberfläche auch jedes Staubkorn haften bleibt.Es gibt auch zweischichtige Systeme mit einer dauerflüssigen Komponente, die zuerst aufgebracht wird, dann kommt noch eine eher wachsartige Komonente als Schutz darüber.

Klapper82 hat geschrieben:Ich hätte die Dämmung gerne dauerhaft an der Karosse. Berufsbedingt kenn ich als Bau.Ing die Problematik von in/hinter der Dämmung zirkulierender Luft. Da die Innenverkleidung sicher nicht Luftdicht wird kommt immer Luftkonvektion in der Konstruktion vor. Wenn die Luft jetzt noch hinter der Dämmung zirkuliert ist das Wasser vorprogramiert.


Genau das darf halt nicht passieren. Im Serienzustand (ungedämmtes Fahrzeug mit Faserpressplatten als Innenverkleidung) ist daher eine passgenaue Sperrfolie hinter den Verkleidungen. Es kann also nur kalte und wasserarme Außenluft zirkulieren, die innerhalb der Karosserie daher über dem Taupunkt bleibt und eher noch Feuchtigkeit mitnimmt.
Die nimmt natürlich auch jede Menge Wärme mit, aber dafür kondensiert halt nichts, außer bei krassen Außentemperaturwechseln.
Am besten klebt man nach dem Abdämmen auch wieder eine Dampfsperre, bevor man die Innenverkleidungen wieder anbringt. Mehr kann man nicht machen.

Klapper82 hat geschrieben: Will daher die gesamte Außenfläche einmal vollverklebt dämmen. Was dann an Hohlräumen bleibt wird lose gefüllt.


Genau diese losen Füllungen an den Säulen und Verstrebungen sind dann die Stellen, wo warme Feuchtluft aus dem Innnenraum Richtung kalter Außenhaut zieht und auf dem Weg auskondensiert. Also hinterher unbedingt wieder eine Dampfsperre drüberkleben...
Ich habe das bei meinen Fahrzeugen bei der letzten Dämmaktion so gemacht, dass ich mit ganz normaler Steinwolle und Plastiksäcken passgenaue Kissen gemacht habe und diese annäherndwasserdicht zugeklebt habe (so, dass noch ein Druckausgleich möglich ist beim Einbau und Höhenwechsel) Diese liegen eng an der Außenhaut und den Innenverkleidungen an, Schutzfett ebendort stört auch nicht und bei Reparaturen (Schweißarbeiten nach Remplern usw., Reparatur von Falzen, Nachfetten) oder weiteren Umbauten kann ich die Kissen rückstandslos wieder entfernen.
Mein LT war von Vorbesitzern mit selbstklebenden, geschlossenporigen Schaummatten verschiedener Stärke an Kältebrücken beklebt worden und größere Hohlräume waren mit loser Steinwolle gefüllt, wie das bei früheren Westfalias auch war, und den Schaum bekommt man zwar abgerissen, aber der Kleber muss sehr mühsam entweder mit der chemischen Keule abgelöst oder mühsam und unter Beschädigung des Lacks weggebürstet werden, wenn was ist. Durch die Steinwolle sind Luft (rußige/staubige schwarze Stellen erkennbar) und Feuchtigkeit (teilweise Schimmel) gezogen und die Fasern haben im Lauf der Zeit den innen relativ dünnen Lack beschädigt. Hat sicher auch 20 Jahre gehalten, aber war wirklich nicht schön zu beseitigen, geschweigedenn zu retten. In 20 Jahren kann ich dann mal berichten, wie es mit meiner Methode nach so langer Zeit aussieht. Bis jetzt natürlich gut...

Klapper82 hat geschrieben:Ich hab heute die vorhandene Dämmung ausgebaut und da hat es sich bestätigt, dass es hinter der Dämmung gerne auch mal schwarz wird. Nix wildes, aber den ein oder anderen Liter Alkohol werd ich wohl nochmal zum wischen brauchen.


Im Waschwasserbehälter findet sich ja die passende Flüssigkeit ;-)

Klapper82 hat geschrieben:Dann lieber ne dichte Dämmung die kein Wasser aufnimmt. Ich werde wohl auch die Fußpunkte freihalten, also den Übergang zwischen Wand und Boden, dann kann ich die kritischen Stellen kontrolieren. Bisher hält sich der Rost bei uns wirklich sehr in grenzen, werde wohl die Tage mal nen eigenen Tread aufmachen und ein paar Fotos online stellen.


Die freigehaltenen Stellen sind dann natürlich sofort wieder Kältebrücken und Kondensationsstellen... Aber vielleicht auch hier wieder mit losen Formteilen oder losem Streumaterial verfüllen und Dampfsperre drüber kleben.
Einige kritische Stellen rosten aber auch zwischen Blechlagen, die so dicht aufeinander liegen, dass dort keine Grundierung oder Lack hinkommt, aber langsam das Spritzwasser reingezogen wird, zB. über den hinteren Längsträgern. Diese verhindern von unten, dass man etwas erkennen kann, und der Holzboden von oben.

Gruß,
Tiemo
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon amdigo » Freitag 30. September 2016, 09:14

Ich hatte mich vielleicht etwas undeutlich ausgedrückt.
Wie behandele ich den Rost?
Loser Rost, auch "Schichtrost" wird mechanisch enfernt, entweder mit dem "Willensverstärker" (Hammer),den Nadelentroster und der Drahtbürste.
Der Staub wird abgesaugt und dann wird mit dem Pinsel Phosporsäure aufgetragen.
Nach dem trocknen kommt eine Farbschicht aus kalt gepresstem Leinöl mit entsprechenden Farbpigmenten auf die Fläche.
Der grösste "Nachteil" ist die lange Trocknungszeit. Der grösste "Vorteil" der AKTIVE Rostschutz des Leinöls über lange Zeit.
Man sollte wissen, das "moderne" Autolacke KEINEN aktiven Rostschutz bieten. Diese arbeiten im Prinzip wie die Pulverbeschichtung.
D.h. unter dem Lach kann es munter weiter "blühen".....

Zum Einsatz von Vaseline und Bienenwachs. Das ist Standart zur Konservierung bei Nato und US-Militär !

Ich nutze eine Induktionsplatte, da kann man die Temperatur gut einstellen.
Das "Zeug" wird in einem Topf erwärmt und dann z.B. mit einem Pinsel auf der Fläche verteilt, man merkt, wenn es wieder zu zähe wird.
Mit 2 Töpfen kann man gut "durcharbeiten" sonst bleibt Zeit für ein Bier...

Hohlräume werden mit großvolumigen Spritzen (ca 100 ml) und entsprechenden Schläuchen "behandelt".
Das "Zeug" wird erhitzt, dann in die Spritze gezogen (ohne Schlauch) und dann kommt die Spritze, samt Schlauch ins 80 grad heisse Wasser bis zur Anwendung.
Sollte das "Zeug" schwer aus der Spritze gehen, gehts zurück in das Wasserbad.
Die zu behandelnde Fläche erwärme ich, bei Bedarf" mit der Gasheizkanone, da habe ich dann auch was davon....

Werde heute abend mal ein paar Fotos von der "Rostbehandlung" machen, da mein hinterer "Drängleradapter" sich gerade in den 3 Stufen befindet....
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon MrsRobinson » Montag 10. Oktober 2016, 21:49

Hallo,

ich reihe mich auch mal in eure Diskussion ein, weil der Hohlraumschutz bei mir auch ansteht.
Kann man das vor oder sollte man das nach der Lackierung tun?

Da manche Holme, soweit man das bei den Schweißarbeiten erkennen konnte, von innen teilweise Flugrost haben, überlege ich, erst Owatrol reinzusprühen und nach der Trocknung ein Fett (Mike Sanders oder Ähnliches, steht noch nicht fest) zu verwenden. Was haltet ihr davon?
Hendrik hat mit Owatrol am Unterboden scheinbar gute Erfahrungen mit der Saugbecherpistole gemacht.

Der Unterboden ist zwar noch nicht direkt an der Reihe, aber auch dazu schonmal eine Frage: Was macht man mit dem alten Bitumen? Ich würde wohl alles, was ich mit der Drahtbürste entfernen kann, wegmachen, weil es dann eh nicht mehr genug gehaftet hätte. - Alles was noch haftet, kann bleiben? Grundsätzlich ist es ja sicher besser, für die zu erneuernden Stellen etwas Transparentes zu verwenden, um Rost früh zu erkennen. Wachs oder Fett schützt aber nicht wirklich gegen Steinschlag. Was empfehlt ihr denn da?

Liebe Grüße,
MrsRobinson
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon tiemo » Montag 10. Oktober 2016, 22:17

Hallo!

MrsRobinson hat geschrieben:...weil der Hohlraumschutz bei mir auch ansteht.
Kann man das vor oder sollte man das nach der Lackierung tun?


Auf jeden Fall nachher, aber recht bald nachher, damit von innen nichts wieder rausblühen kann.

MrsRobinson hat geschrieben:Da manche Holme, soweit man das bei den Schweißarbeiten erkennen konnte, von innen teilweise Flugrost haben, überlege ich, erst Owatrol reinzusprühen und nach der Trocknung ein Fett (Mike Sanders oder Ähnliches, steht noch nicht fest) zu verwenden. Was haltet ihr davon?


Owatrol sollte gezielt an Falze und Spalte gebracht werden, ansonsten ok.

MrsRobinson hat geschrieben:Der Unterboden ist zwar noch nicht direkt an der Reihe, aber auch dazu schonmal eine Frage: Was macht man mit dem alten Bitumen? Ich würde wohl alles, was ich mit der Drahtbürste entfernen kann, wegmachen, weil es dann eh nicht mehr genug gehaftet hätte. - Alles was noch haftet, kann bleiben? Grundsätzlich ist es ja sicher besser, für die zu erneuernden Stellen etwas Transparentes zu verwenden, um Rost früh zu erkennen. Wachs oder Fett schützt aber nicht wirklich gegen Steinschlag. Was empfehlt ihr denn da?


Bitumenzeugs schützt auch nicht gegen Steinschlag: Es wird partiell durchschlagen und von dort ausgehend dann unbemerkt unterrostet. Weg mit dem Kram! Fett mit einer Wachsabdeckung schützt schon, weil das Fett durch seine Kriechwirkung an die verletzten Stellen wandern kann und dort wasserabstoßend und sauerstoffabschließend wirkt. Aber klar, das ist nicht für die Ewigkeit, mit jedem Aufprall geht etwas Schutzmasse verloren.
Die Entfernung von Bitumenunterbodenschutz ist eine Riesensauerei. Mit einer Drahtbürste kommt man da nicht weit. Eher schon an einem heißen Sommertag mit einem Spachtel die Masse abschaben, Reste mit Lösemittel (Verdünnung) entfernen. Dabei fallen an manchen Stellen eben die unterrosteten Teile großflächig ab und hinterlassen am Blech sichtbare Roststellen oder gar Löcher, die vor weiteren Maßnahmen repariert und lackiert werden sollten. Danach sieht man aus wie ein Schwein und hinterlässt noch kilometerlang schwarze Bitumenflecken beim Laufen, weil einem unter dem Wagen alles überall hin spritzt und an Schuhen, Haaren und Klamotten hängt. Am besten dreitägige Quarantäne außerhalb der Wohnung anordnen ;-)

Gruß,
Tiemo
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon MrsRobinson » Montag 10. Oktober 2016, 23:02

Hallo tiemo,

danke, das sind ja schonmal einige Infos. :idea:

tiemo hat geschrieben:Bitumenzeugs schützt auch nicht gegen Steinschlag: Es wird partiell durchschlagen und von dort ausgehend dann unbemerkt unterrostet. Weg mit dem Kram! Fett mit einer Wachsabdeckung schützt schon, weil das Fett durch seine Kriechwirkung an die verletzten Stellen wandern kann und dort wasserabstoßend und sauerstoffabschließend wirkt. Aber klar, das ist nicht für die Ewigkeit, mit jedem Aufprall geht etwas Schutzmasse verloren.
Die Entfernung von Bitumenunterbodenschutz ist eine Riesensauerei. Mit einer Drahtbürste kommt man da nicht weit. Eher schon an einem heißen Sommertag mit einem Spachtel die Masse abschaben, Reste mit Lösemittel (Verdünnung) entfernen. Dabei fallen an manchen Stellen eben die unterrosteten Teile großflächig ab und hinterlassen am Blech sichtbare Roststellen oder gar Löcher, die vor weiteren Maßnahmen repariert und lackiert werden sollten. Danach sieht man aus wie ein Schwein und hinterlässt noch kilometerlang schwarze Bitumenflecken beim Laufen, weil einem unter dem Wagen alles überall hin spritzt und an Schuhen, Haaren und Klamotten hängt. Am besten dreitägige Quarantäne außerhalb der Wohnung anordnen ;-)


Wenn alles restlos entfernt werden soll, kann ich mich ja auf ne Schweinerei mit Schaber gefasst machen. :roll:
Ich dachte das Zeug geht gut ab, wenn es fest und spröde ist, statt warm und zäh. Heißer Sommertag bedeutet, ein heißer Föhn hilft auch?
Kommt man denn gut überall dran, während der LT unten zusammengebaut ist? Und was habt ihr als allererste Schicht, unter Fett und Wachs verwendet? Rostschutzgrundierung und dann normalen Lack, gepinselt?

Schönen Abend noch,
MrsRobinson
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon tiemo » Dienstag 11. Oktober 2016, 00:28

Hallo Julia!

MrsRobinson hat geschrieben:Ich dachte das Zeug geht gut ab, wenn es fest und spröde ist, statt warm und zäh. Heißer Sommertag bedeutet, ein heißer Föhn hilft auch?


Ja, ein wenig, aber nicht zu viel Wärme, sonst wirds zu schmierig, hilft. Aber wenn es kalt ist, ist es richtig Kraftaufwand.

MrsRobinson hat geschrieben:Kommt man denn gut überall dran, während der LT unten zusammengebaut ist?


Natürlich nicht! Und das Blech dort ist ja auch nicht glatt, sondern profiliert. Ich versuche immer, quer zum Riffelprofil zu arbeiten. Wo das Blech dann an Querträger und Verstärkungen anstößt, wird es interessant.

MrsRobinson hat geschrieben: Und was habt ihr als allererste Schicht, unter Fett und Wachs verwendet? Rostschutzgrundierung und dann normalen Lack, gepinselt?


Gepinselt auf jeden Fall, denn mit einem Pinsel "massiert" man den Lack besser in Unebenheiten ein als beim Spritzen. Auch danach sieht man "wie Sau" aus, weil der Lack viel lieber der Schwerkraft als dem Pinsel folgt und man natürlich darunter liegt...
Ich nehme am Unterboden gerne als erste, zweite und dritte Schicht "Brantho Korrux 3-in-1" in einem hellen Farbton, aber am besten für jede Schicht einen anderen, damit man sieht, wo man schon war. Auf hellem Grund wird man neue Anrostung viel leichter entdecken als auf schwarz. Diese Farbe hat den Vorteil, dass sie, ohne Anschleifen, stets auf sich selbst aufgebracht werden kann, außerdem bietet sie einen ganz guten Rostschutz. Sie wird auch nicht so glashart, dass bei Steinschlägen Stücke herausspringen. Außerdem ist sie relativ "rosttolerant". Mehr dazu beim Korrosionsschutzdepot, die haben umfangreiche Info darüber.

Gruß,
Tiemo
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Re: Hohlraumkonservierung

Beitragvon MrsRobinson » Mittwoch 12. Oktober 2016, 16:38

Hallo,

@Tiemo: Danke. Und der Tipp mit den verschiedenen Farbtönen für mehrere Lackschichten ist super!

Vielleicht auch ganz interessant: Was mir das Korrosionsschutzdepot am Telefon empfohlen hat.

Nach dem Lackieren soll ich mit der Druckbecherpistole 6-8 Liter "Fluid Film" in die Hohlräume sprühen. Das würde etwa 3-4 Jahre halten. Um nicht wieder nachsprühen zu müssen (mit Innenausbau wird das ja später schwierig), soll ich nach einer Warte- bzw. Einwirkzeit von etwa 3 Monaten 8 kg "Mike Sanders" verwenden, das über einen Kochtopf erwärmt auch mit der Druckbecherpistole in die Hohlräume gespritzt werden kann.
(Fluid Film wäre für die Holme besser geeignet, weil es nicht aushärtet und dauerhaft kriechfähig bleibt.)

Für den Unterboden empfehlen sie wie Tiemo nach Entfernen des alten Bitumens 2-3 Schichten "Brantho Korrux 3 in 1", von dem man beim Pinseln etwa 5 Liter benötigt. Anschließend sollen 8 Liter "KLine" Wachs mit der Druckbecherpistole aufgesprüht werden. Das ist schon flüssig, muss also nicht erwärmt werden, und hat den Vorteil gegenüber Fett, dass Schmutz nicht so stark daran haften bleibt. Das Wachs sollte man alle 4-6 Jahre erneuern.

Na dann...

Liebe Grüße,
MrsRobinson
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