Laderegler für solaranlage - billigware?

Hier sollte alles das rein was mit dem LT im allgemeinen zu tun hat. Auch die Themen Steuern und Versicherung gehören hier her.
Gäste dürfen nur lesen. Registrierte Benutzer und LT-Freunde dürfen lesen, schreiben und Anhänge erstellen.

Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Amit » Samstag 14. Mai 2016, 21:33

Hallo ihr Lieben,

Ich habe mir schon einiges über Solaranlagen gelesen, auch hier im Forum. Ich will mir eine Solaranlage mit einem 100-120w Modul zulegen. Gerade beschäftige ich mich mit dem Thema Laderegler. Hier im Forum habe ich eine Empfehlung für den Lageregler Votronic MPP Duo 250. Ich finde ihn gut weil:

- Made in Germany
- Gute Erweiterungsmöglichkeiten
- Anschlüsse für 2 Batterien
- 15A, obwohl mir eigentlich erstmal auch 6A reichen

Trotzalledem ist bei mir gerade das Geld knapp und ich frage mich was kann mit einem Laderegler für 20€ schiefgehen, z.B. mit folgendem:

http://www.ebay.de/itm/Steca-Solsum-6-6 ... Sw~gRVhaCN

- Kann eine Billigware die Batterien beschädigen, oder ist der Preisunterschied wirklich nur wegen der Stromleistung?
- Und wie schliesst man 2 Batterien an(Wohnraum und Starterbatterie), wenn nur einen Batterienanschluss im Laderegler vorhanden ist?

Danke und schöne Feiertage,

Amit.
Benutzeravatar
Amit
 
Beiträge: 44
Registriert: Samstag 12. Dezember 2015, 09:45
Wohnort: Órgiva, Spanien
Fahrzeug: LT28 2,4D Karmann

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Martin aus Pirna » Samstag 14. Mai 2016, 22:01

Wie der beschriebene Laderegler seinen Dienst tut, kann ich dir nicht sagen.
Aber ähnlich billige Dinger hab ich schon mehrfach verbaut, der älteste tut seit ca.16 Jahren mit 20 Watt auf dem Dach Dienst und will nicht sterben. OK, die Batterie war nach 10 Jahren tot. Ohne Solar wäre sie das schon nach viel kürzerer Zeit gewesen.
Der zuletzt eingebaute Billigregler hängt seit zwei Jahren hinter einem 20 Watt Dünnschichtmodul auf dem Dach meines T4. An der Zweitbatterie hängt eine Kompressorkühlbox, die den ganzen Sommer an ist. Bisher tut auch dieser Billigregler seinen Dienst und die Batterie ist Sommers wie Winters zu 100% voll.
Nun gibts ja auch Regler, die zeigen einem noch den Ladezustand an, die Leistung, die sie schon in die Batterie gschaufelt haben, die Sonnenstunden und was weiß ich noch.... aber braucht man sowas? Ich denke, da wird viel orakelt und großgeredet.


Gruß aus dem Elbtal
Martin
(ex VW T2b, VW T3, LT 28 Perkins-Karmann, LT 28 Kasten, LT 40 Kasten 4x4, 2x LT45 DOKA 4x4, Land Rover Defender TD5, Mercedes Sprinter 316 4x4, wieder Land Rover Defender TD5 mit Dachzelt, VW T4 Syncro, VW T4 ->jetzt Sprinter 4x4 150PS)
Benutzeravatar
Martin aus Pirna
 
Beiträge: 241
Registriert: Donnerstag 6. November 2008, 18:10
Wohnort: unweit von Dresden

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon tiemo » Samstag 14. Mai 2016, 22:45

Hallo Amit!

Billigware kann alles, einschließlich dir deinen Bus in Brand stecken. Man kann das leider nicht pauschal sagen, ob ein billiges Gerät nur einfach aber zuverlässig und langlebig, oder ganz einfach nur schlecht bis gefährlich ist.
Ganz klar, wie Martin schon schrieb, Vieles von dem ganzen Firlefanz wie Grafikdisplay, Computeranschlussmöglichkeiten etc. sind für die reine Funktion erst mal nicht nötig und kosten nur. Ideal ist das Modul, das im Verborgenen einfach seinen Dienst tut, ohne dass es jemandem auffällt, und das lange und zuverlässig.
Eine Funktion, wenn es dir um maximale Leistung geht, ist aber nicht von der Hand zu weisen, das ist das MPP-Tracking. Das holt aus einer gegebenen Solarkonfiguration noch mal ca. 25% mehr Leistung raus, weil die Solarzellen im optimalen Betriebspunkt gefahren werden, der dynamisch für jede Betriebssituation ermittelt wird. Kann man natürlich (oft) durch mehr Panelfläche wieder wett machen, die kostet aber halt auch...

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon LockX » Samstag 14. Mai 2016, 23:05

20 Watt Dünnschichtmodul auf dem Dach ... Batterie ist ... Sommers wie Winters zu 100% voll.

20-Watt-Module liefert im Sommer etwa 80 Wh/Tag und im Winter 10 Wh. Volle Batterie erfordert schon bei geringem Verbrauch andere Stromquelle, z.B. Lichtmaschine.

Ich verwende einen MPPT-Regler mit 20 A von IVT, siehe http://www.ivt-hirschau.de/index.php?cPath=9_133.
Bisherige 2x 50-Watt-Module parallel reichen mir im Sommer -ohne Kühlschrank-Stromverbrauch- nicht ganz und im Winter bei Weitem nicht.
Noch nicht montierte 2x 130-Watt-Module seriell sollen das im Winter um weit mehr als Faktor (260/100 =) 2,6 verbessern.
Denn seriell liefert schon bei 6 Volt/Modul Strom, übersteigt aber bei Sonne und Leerlauf mit 28 Volt/Modul nicht die bei dem Regler zulässigen 60 Volt.

Nach Einbau dieses MPPT-Reglers brannte 8-A-Sicherung durch, obwohl sie beim vorherigen (deutschen) Standard-Regler jahrelang für 2x 50 Watt reichte.

Entscheidend ist aus meiner Sicht, ob Winternutzung relevant ist oder nicht.

Gruß
Manfred

Edit
Grafikdisplay, Computeranschlussmöglichkeiten

gibt es nicht bei diesem IVT-Regler. Er ist vielmehr "nicht gerade mitteilungsfreudig".
LockX
 

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon diesel3 » Sonntag 15. Mai 2016, 08:07

der steca solsum Regler ist kein schlechter und auch kein Billigregler.
Ich habe selbst den 6.6f, wie auch einige meiner Bekannten.
ist halt kein MPPT, funktioniert aber angemessen und zuverlässig.
Gruß
Hendrik
Benutzeravatar
diesel3
 
Beiträge: 1313
Registriert: Montag 21. November 2011, 18:43
Fahrzeug: LT 31 Karmann Distance Wide H '91, 1G

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Amit » Sonntag 15. Mai 2016, 08:14

Danke für die ausführlichen Antworten und Erfahrungen, ich bin immer wieder davon begeistert, wie hilfsfreudig die Leute hier im Forum sind!!

Hat jemand vielleicht damit schon Erfahrung gemacht?

Amit hat geschrieben:- Und wie schliesst man 2 Batterien an(Wohnraum und Starterbatterie), wenn nur einen Batterienanschluss im Laderegler vorhanden ist?
Benutzeravatar
Amit
 
Beiträge: 44
Registriert: Samstag 12. Dezember 2015, 09:45
Wohnort: Órgiva, Spanien
Fahrzeug: LT28 2,4D Karmann

Anschluss Solar-Laderegler

Beitragvon LockX » Sonntag 15. Mai 2016, 09:27

Der Anschluss des Solar-Ladereglers ist -selbstverständlich- abhängig davon, woran man anschließen kann, also: was vorhanden ist, z.B.
A - nur Startbatterie und Aufbaubatterie
B - Startbatterie, Aufbaubaterie, Calira und Kühlschrank.
Der Anschluss ist zudem vom Laderegler selbst abhängig, z.B. der IVT-Regler hat zweiten Ausgang mit Lastabschaltung.
Wesentlich ist nicht zuletzt die Lichtmaschine, insbesondere deren Größe und Kabel.

Für optimal halte ich:
1. Start- und Aufbaubatterie als gleiche Blei-Säure-Batterie, z.B. Exide 1000 mit 100 Ah und 900 A - kosten zusammen 180,- €.
2. Stromquellen, also auch Solar-Laderegler, an Startbatterie und Stromverbraucher möglichst an Aufbaubatterie.
3. Verbindung von Start- und Aufbaubatterie mittels leistungsfähigem Trennrelais, das bei 11,8 Volt trennt - kostet 130,- €.
Denn 3. ergibt niederohmiges Laden, also hohe Ladeströme, und fast doppelte Arbeit, also etwa 1 kWh nutzbar.

Gruß
Manfred
LockX
 

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Sonntag 15. Mai 2016, 22:33

Hi Manfred,
Nach Einbau dieses MPPT-Reglers brannte 8-A-Sicherung durch, obwohl sie beim vorherigen (deutschen) Standard-Regler jahrelang für 2x 50 Watt reichte.
kannst Du das mal bitte mal etwas präziseren? Die Sicherung ist durchgebrannt hinter 2x 130W und Regler oder hinter 2x 50W und Regler?
Fall1 währe normal, denn ein 130W modul liefert etwa 8A Strom. Zwei also 16A, egal ob in Parallelschaltung oder in Reihe hinter dem MPPT der (mal ganz Bildlich ausgedrückt) die "zu viel V" dann in A umwandelt.
Fall 2 wäre ein Wunder, denn ein 50W Modul bringt nur 3A Kurzschlußstrom, was x2 nie mehr als 6A werden...

Zur Nennleistung eines Solarmoduls auch noch mal etwas was gerne übersehen wird: die xxx Watt Nennleistung errechnen sich aus der Nennspannung x Nennstrom, bei 12V 50W Modulen also üblicherweise aus z.B. 18V x 2,77A.
Hinter dem Regler kommen also von den 50W rechnerisch nur noch 38W (13,8Vx2,77A) an. Gemessen sieht es dann aber etwas freundlicher aus, weil auch (m)ein Solsum Regler effektiv den Strom etwas erhöht (wohl durch die "pulserei"). Wesentlich verbessert das mein IVT MPPT auch nicht, denn auch mit diesem Regler benötigt man einen Spannungsabfall damit überhaupt Strom fließt.
Besser wird das bei der von Manfred genannten Reihenschaltung von 2 Modulen, weil der benötigte Spannungsabfall von etwa 3V bei einer Ausgangsspannung von 36V prozentual halt weniger ist als bei 18V.... - die verbleibende Überspannung setzt der MPPT dann in A (minus Arbeitsverluste natürlich) um.
Der von mir gemessene Leistungsvorteil bei 2x 50W betrug etwa 5W zu Gunsten der Reihenschaltung hinter dem IVT MPPT, - ob sich dafür der Mehrpreis lohnt muss jeder selbst entscheiden... ;-)
Gruß Herbert
(Bj 1956)

MultiMobil auf LT 31 TD
(Bj 1990, Motor DV 80Kw)
Benutzeravatar
Herbert Kozuschnik
 
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 20. März 2012, 10:11
Wohnort: 91575 Windsbach

MPPT-Laderegler und Reihenschaltung

Beitragvon LockX » Sonntag 15. Mai 2016, 23:47

Vielen Dank, Herbert, für das Lesen meiner Beiträge und den Kommentar zu meinem hier ersten Beitrag.

Zur 8-Ampere-Sicherung: diese brannte durch bei den bisherigen Modulen.

Die bisherigen Module beließ ich parallel, weil sie verschieden sind - was mit Preisen um 950,- DM/Modul im Baujahr 1996 zu erklären ist. Ihre nominale Peakleistung ist nicht exakt 2x 50 Watt, sondern wohl 56 und 53 Watt. Plustoleranzen sind denkbar, dürften aber durch Alterung aufgebraucht sein. Die Sicherung ist zwischen Regler und Batterie. Ihren Ausfall bemerkte ich nicht sofort, sondern irgendwann aufgrund geringem Ladezustand. Daher können die Ladespannung durchaus unter 12 Volt und der Ladestrom über (109 W x 95% / 12 V =) 8,6 A gewesen sein. Hinzu kommen etwaige Erwärmung der Sicherung durch Kontaktwiderstände oder durch Einbau im Kleiderschrank, nahe des Abgasrohres der unter dem Kleiderschrank eingebauten Heizung.

Meine neuen Module wählte ich so, dass die zulässige Eingangsspannung von 60 Volt nicht überschritten, aber ausgeschöpft wird. Sie haben je 44 Zellen und daher im Leerlauf knapp 30 Volt,
siehe http://www.solarxxl.com/de/Solarmodule/ ... -Flex.html

Manche MPPT-Regler können die Spannung erhöhen. Der IVT-Regler kann das wohl auch, aber nur mit etwa 1 Ampere.

Die Leistungsvorteile sind zu untergliedern nach 1. Reglerbauart (Standard / MPPT) und 2. Schaltung (parallel / seriell=Reihenschaltung). Dabei ist der MPPT-Regler auch für den 2. Vorteil erforderlich, aber -weil dieser Vorteil zusätzlich Reihenschaltung erfordert- nicht hinreichend.

Für meine Auslegung maßgeblich ist das Winterhalbjahr. Dort erwarte ich in Summe von 1. und 2. viel mehr als die von Tiemo genannten 25%.

In diesem Fall erreiche ich für 100,- € Aufpreis des IVT-Reglers den Entfall eines (etwa) 90-Watt-Moduls. Dieses kostet in Standardbauweise etwa 100,- € und zusätzlich 8 kg, die ich mit (8 kg x 15,- €/kg =) 120,- € bewerte. Es kostete in flexibler Bauweise etwa 160,- € und 2 kg, also nach meiner Kalkulation 190,- €. Hinzu kommt die Inkompatibilität von Modulanzahl 3 und Reihenschaltung.

Ja, es ist richtig, dass ich es selbst entscheiden musste. Denn vorbenanntes Know-How fand ich nirgends.
Nein, ich werde nicht Vergleichsmessungen paralell / seriell durchführen. Ich überlasse das Wohnmobil aber gerne für solche Messungen.

Gruß
Manfred
LockX
 

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Amit » Montag 16. Mai 2016, 09:15

Super Info, danke.

Ich denke, dass der MPP Duo Laderegler dann doch Sinn macht da er einem doch so viel Arbeit abnimmt und sich automatisch an die Batterienart anpasst und ich habe bei mir unterschiedliche Typen von Batterien für Bord und Start (AGM bzw. Bleiakku). Die Starterbatterie wird mit 1A am Leben gehalten, also sehr schonend.

Danke
Benutzeravatar
Amit
 
Beiträge: 44
Registriert: Samstag 12. Dezember 2015, 09:45
Wohnort: Órgiva, Spanien
Fahrzeug: LT28 2,4D Karmann

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Montag 16. Mai 2016, 11:14

Guten Morgen Manfred,
ja, wenn die Summe der Kurzschlussströme der Module schon fast bei 8A liegt, dann kann eine 8A Sicherung schon mal durch eine Einschaltspitze fliegen...

Wenn Du 30V Module verwendest, dann denke ich nicht dass eine Reihenschaltung noch wirklich viel bringt. Ich habe leider noch keine Kennline für den Spannungsanstieg unter Last gefunden, aber die Leerlaufspannung steigt eigentlich recht steil an. Zwei 18V Module (also die "normalen" Module für 12V) in Reihe liefern bei mir ab ca. 7-8% Licht (weiss nicht wie ich das besser Ausdrücken soll...) genug Spannung damit ein kleiner Ladestrom fliesst.
Nahe an die 60V zu gehen würde sicher noch etwas früher einen Ladestrom fliessen lassen, aber dafür sind die Verluste im Regler größer, denn die Arbeiten um so effektiver je näher die Eingangsspannung an der Ausgangsspannung liegt.

Bei uns sind einige Messreihen zum Thema "Solarmodule im Inselbetrieb" geplant, unter anderem eine in der dargestellt werden soll wie viele Verluste die waagerechte Montage auf WoModächern eigentlich verursacht und ob man (besonders im Hinblick auf Winterbetrieb) nicht besser weg kommt wenn man die Module an der Seitenwand montiert.

Manche MPPT-Regler können die Spannung erhöhen. Der IVT-Regler kann das wohl auch, aber nur mit etwa 1 Ampere.
Da muss ich jetzt doch noch ein wenig lästern...: wenn der Regler die Spannung erhöht werden die Volt mehr... A ist die Einheit für Strom... ;-)

@ Tiemo
Billigware kann alles, einschließlich dir deinen Bus in Brand stecken.
Wenn ich so überlege wie die Verkabelung in den Innenausbauten die ich schon so gesehen habe ausgeführt wurde (auch bei professionellen Ausbauten), würde ich mir über die Brandursache Laderegler (egal ob billig oder nicht) die wenigsten Sorgen machen... :roll: ;-)
Der größte Minuspunkt der Billigregler (die ich in den Fingern hatte) ist der Eigenverbrauch. Es ist ganz wichtig dass der möglichst niedrig ist, weil der Regler auch Strom braucht wenn keiner von den Modulen kommt.

@ Amit:
was ich allen Ladereglern für 2 Batterien ankreide ist der fehlende Ausgang zu den Verbrauchern mit Tiefentladeschutz. Da braucht man dann wieder ein zweites Gerät welches wiederum auch Strom braucht...
Der Solsum den Du oben verlinkt hast ist auch kein "Billigregler", - die Regler dieser Serie verbaue ich bei kleinen Leistungen am meisten.
Gruß Herbert
(Bj 1956)

MultiMobil auf LT 31 TD
(Bj 1990, Motor DV 80Kw)
Benutzeravatar
Herbert Kozuschnik
 
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 20. März 2012, 10:11
Wohnort: 91575 Windsbach

Solarspannung, Batteriespannung und Ladestrom

Beitragvon LockX » Montag 16. Mai 2016, 13:58

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:Da muss ich jetzt doch noch ein wenig lästern ...
um mich später zu korrigieren bezüglich der Funktionsweise
wenn der Regler die Spannung erhöht ...


Siehe Seite 4 der Bedienungsanleitung von IVT:
"Der MPPT Solarregler ist mit einer Step-up Funktion ausgestattet. D.h. Der Solarregler lädt auch dann, wenn die Solarspannung
geringer ist als die Batteriespannung. Hier beträgt der maximale Ladestrom 1 A."

Gruß
Manfred
Zuletzt geändert von LockX am Montag 16. Mai 2016, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
LockX
 

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Montag 16. Mai 2016, 14:01

Hi Manfred,
das hatte ich dann falsch verstanden... sorry
Gruß Herbert
(Bj 1956)

MultiMobil auf LT 31 TD
(Bj 1990, Motor DV 80Kw)
Benutzeravatar
Herbert Kozuschnik
 
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 20. März 2012, 10:11
Wohnort: 91575 Windsbach

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon tiemo » Montag 16. Mai 2016, 14:12

Hallo Herbert!

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:ja, wenn die Summe der Kurzschlussströme der Module schon fast bei 8A liegt, dann kann eine 8A Sicherung schon mal durch eine Einschaltspitze fliegen...


Der Strom, den ein MPPT-Regler abgibt, kann größer sein als der Kurzschlussstrom der angeschlossenen Module. Denn diese erbringen ihre maximale Leistung ja, im Falle von "12V-Modulen", meist im Bereich knapp unterhalb 20V. Der MPPT-Regler ist in der Lage, diese 20V ohne nennenswerte Verluste auf die 14V Ladespannung herabzusetzen, dh. Ein- und Ausgang stehen im Leistungsgleichgewicht, dh. das Produkt aus Spannung und Strom ist konstant, dh. Wandlung nach niedrigerer Spannung erhöht den Strom, auch über die 8A hinaus und die Sicherung fliegt. Durch den alten Regler wurden die Module auf die 14V Ladespannung gezwungen, haben dabei kaum mehr Strom als bei 18V, also gehen praktisch 4V mal 6A, mithin also 24W "flöten" bzw. werden vom Solarmodul wieder in Form von Wärme abgegeben.

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:Nahe an die 60V zu gehen würde sicher noch etwas früher einen Ladestrom fliessen lassen, aber dafür sind die Verluste im Regler größer, denn die Arbeiten um so effektiver je näher die Eingangsspannung an der Ausgangsspannung liegt.


Das hängt von der konkreten Schaltungstechnik des Spannungswandlers ab. Meiner Erfahrung nach produzieren die meisten (Schalt-)Wandler, aufgrund der unvermeidlichen Widerstände und Durchlassspannungen an Halbleitern bei gleicher Leistung um so weniger Verlustleistung, je geringer der fließende Strom ist, also, je höher die angebotene Spannungsmarge zwischen Quelle und Abnehmer.

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:Bei uns sind einige Messreihen zum Thema "Solarmodule im Inselbetrieb" geplant, unter anderem eine in der dargestellt werden soll wie viele Verluste die waagerechte Montage auf WoModächern eigentlich verursacht und ob man (besonders im Hinblick auf Winterbetrieb) nicht besser weg kommt wenn man die Module an der Seitenwand montiert.


Ich hab auch schon über einen klappbaren Reflektor nachgedacht...

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:@ Tiemo
Billigware kann alles, einschließlich dir deinen Bus in Brand stecken.
Wenn ich so überlege wie die Verkabelung in den Innenausbauten die ich schon so gesehen habe ausgeführt wurde (auch bei professionellen Ausbauten), würde ich mir über die Brandursache Laderegler (egal ob billig oder nicht) die wenigsten Sorgen machen... :roll: ;-)
Der größte Minuspunkt der Billigregler (die ich in den Fingern hatte) ist der Eigenverbrauch. Es ist ganz wichtig dass der möglichst niedrig ist, weil der Regler auch Strom braucht wenn keiner von den Modulen kommt.


Bei der Verkabelung hast du sicher Recht - es sind ja auch tatsächlich schon soundsoviele Wohnmobile abgefackelt deswegen. Konkret den Solsum würde ich auch nicht als unsicher einstufen, denn die gleiche Firma bietet ja auch Geräte an, die mehr können und dann auch entsprechend viel kosten. Ihren Ruf würden die daher sicher nicht mit zweifelhafter Qualität bei den einfachen Reglern ihrer Serie aufs Spiel setzen. Ich dachte da eher an Regler, bei denen der Artikelstandort Richtung Morgenland liegt.

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:@ Amit:
was ich allen Ladereglern für 2 Batterien ankreide ist der fehlende Ausgang zu den Verbrauchern mit Tiefentladeschutz. Da braucht man dann wieder ein zweites Gerät welches wiederum auch Strom braucht...
Der Solsum den Du oben verlinkt hast ist auch kein "Billigregler", - die Regler dieser Serie verbaue ich bei kleinen Leistungen am meisten.


Das mit dem Eigenverbrauch ist ein Argument. Ich habe es allerdings persönlich lieber modular, wenn nicht eine zentrale "Krake" alles verwaltet und bei einem Defekt demzufolge gleich garnichts mehr geht. Um schnell ein WOMO mit allem Nötigen zu versehen, ist aber sicher die zentrale Version, an der man alles anpinnt, auch ein großer Zeit- und damit Kostenvorteil. Man muss da für sich einen Kompromiss finden.

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
Beiträge: 5130
Registriert: Freitag 6. August 2010, 09:01
Fahrzeug: 91er LT28 1S WOMO kurz

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Montag 16. Mai 2016, 16:14

Hi Tiemo,
Der MPPT-Regler ist in der Lage, diese 20V ohne nennenswerte Verluste auf die 14V Ladespannung herabzusetzen, dh. Ein- und Ausgang stehen im Leistungsgleichgewicht,
Theoretisch... meine (und auch Die Anderer...) Messwerte haben da leider anderes ergeben: Bei zwei 100W Modulspannung war der Leistungsvorteil das Mpp Reglers gegenüber einen PWM Regler nicht mal 5W.

Das hängt von der konkreten Schaltungstechnik des Spannungswandlers ab. Meiner Erfahrung nach produzieren die meisten (Schalt-)Wandler, aufgrund der unvermeidlichen Widerstände und Durchlassspannungen an Halbleitern bei gleicher Leistung um so weniger Verlustleistung, je geringer der fließende Strom ist, also, je höher die angebotene Spannungsmarge zwischen Quelle und Abnehmer.
jep, die verwendete Technik spielt sicher eine gravierende Rolle... aber bei hohen Spannungsdifferenzen kann kann die Wandlung nicht mehr in einem Schritt erfolgen und jeder Schritt beinhaltet einen Spannungsabfall an der einzelnen Stufe.
Hier 2 Diagramme dazu, - Regler ist in beiden der Gleiche, Akku- Nennspannung ist bei Diagramm2 56V:
mpp_dia1.jpg
mpp_dia1.jpg (50.51 KiB) 14783-mal betrachtet

mpp_dia2.jpg
mpp_dia2.jpg (41.6 KiB) 14783-mal betrachtet


Das mit dem Eigenverbrauch ist ein Argument.
insbesondere wenn man berücksichtigt, dass auch beim Eigenverbrauch gemogelt wird wie's Böse. Das Schlimmste was ich gemessen habe war etwa das 4fache! dessen was angegeben war. OK, das war ein Billigregler aus Fernost, aber auch mein IVT gönnt sich mehr als das Doppelte wie auf der Packung steht...
Gruß Herbert
(Bj 1956)

MultiMobil auf LT 31 TD
(Bj 1990, Motor DV 80Kw)
Benutzeravatar
Herbert Kozuschnik
 
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 20. März 2012, 10:11
Wohnort: 91575 Windsbach

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Schuli » Mittwoch 1. Juni 2016, 21:09

Hallo Herbert

hat sich was mit der Messreihe ergeben? Würde mich auch interessieren.
Vor allem eine Einschätzung von Ladereglern.Habe noch nirgens direkte Vergleichstests mehrerer
verschiedener Regler "gleicher Güte" gefunden.

Gruss
Lutz
Schuli
 
Beiträge: 192
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 20:29
Fahrzeug: LT 35 Karmann Distance Wide Gold EZ 2/96

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Donnerstag 2. Juni 2016, 16:29

Hi Lutz,
mit der geplanten Messreihe möchte ich den Ertrag von Modulen bei senkrechter und waagerechter Montage feststellen und mit dem für uns als optimal geltenden Neigungswinkel von 34Grad vergleichen.
Man könnte das auch ausrechnen, hätte dann aber nur theoretische Werte die in der Praxis aus vielerlei Gründen nicht erreicht werden. Das ganze wird auch etwas länger dauern, mindestens ein halbes Jahr ist nötig um die unterschiedlichen Sonnenstände zu erwischen.

Mit Ladereglern wird das aber nichts zu tun haben. Da müsste man aber eh mehr oder weniger jedes Jahr neu testen, weil speziell bei den "Fernostmodellen" oft selbst die gleiche Baureihe mit unterschiedlichen Teilen gefertigt wird.
Gruß Herbert
(Bj 1956)

MultiMobil auf LT 31 TD
(Bj 1990, Motor DV 80Kw)
Benutzeravatar
Herbert Kozuschnik
 
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 20. März 2012, 10:11
Wohnort: 91575 Windsbach

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Amit » Samstag 4. Juni 2016, 12:06

Super interessante Diskussion, danke für die ganzen Infos. Es freut mich zu hören, dass auch die 20€ Variante nicht schlecht ist. Dabei habe ich jetzt fast 100€ gespart, super (:

Das mit dem Tiefladeschutz habe ich gar nicht in Betracht genommen, ist aber wichtig. Wie sollte es nun mit dem Anschliessen von 2 Batterien an einen Laderegler gehen? Ich habe es zumindest so verstanden, dass die Starterbatterie eher schonender geladen werden sollte, mit ca. 1A, nicht mehr. Die Wohnraumbatterie allerdings wird mit höherem Strom geladen. Stimmt das? Gibt es dann Trennrelais, die das machen? Und passt es überhaupt mit dem schon vorhandenen Trennrelais zusammen?

Danke nochmal,

Amit
Benutzeravatar
Amit
 
Beiträge: 44
Registriert: Samstag 12. Dezember 2015, 09:45
Wohnort: Órgiva, Spanien
Fahrzeug: LT28 2,4D Karmann

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon LT-Juerschen » Mittwoch 8. Juni 2016, 16:23

Dabei habe ich jetzt fast 100€ gespart, super (:


Moin

Sparen ist immer ein Risikospiel, gut bei kleinen Solarzellen kann man das machen und wenn einem der LT nicht ans Herz gewachsen ist.

Ich plane bei mir ~500W Module aufs Dach und werde da garantiert nicht mit einem kleinpreisigen Solarregler das Leben des LT aufs Spiel zu setzen.
Gruß

Jürschen
Benutzeravatar
LT-Juerschen
 
Beiträge: 3
Registriert: Freitag 3. Juni 2016, 11:14
Fahrzeug: Westfalia Florida Motor: DW

MPPT-Regler und Reihenschaltung - erste Erfahrung

Beitragvon LockX » Sonntag 19. Juni 2016, 21:36

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:30V Module ... denke ich nicht dass eine Reihenschaltung noch wirklich viel bringt ...
die Verluste im Regler [sind aber] größer, denn die Arbeiten um so effektiver je näher die Eingangsspannung an der Ausgangsspannung liegt.

Die beiden 30-Volt-Module habe ich jetzt testweise montiert und dabei in Reihe geschaltet:
- mittags bei voller Sonneneinstrahlung war der Solarregler kaum erwärmt, obwohl ein Lüfter nicht hörbar war (und vielleicht gar nicht vorhanden ist),
- abends um 21 Uhr (Mitte Juni, Sommerzeit) wurde noch (wenig) geladen.

Gruß
Manfred
LockX
 

Reihen- oder Parallelschaltung der Solarmodule

Beitragvon LockX » Dienstag 21. Juni 2016, 12:44

Tiemo hat geschrieben:Meiner Erfahrung nach produzieren die meisten (Schalt-)Wandler ... bei gleicher Leistung um so weniger Verlustleistung, je geringer der fließende Strom ist.

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:bei hohen Spannungsdifferenzen kann die Wandlung nicht mehr in einem Schritt erfolgen und jeder Schritt beinhaltet einen Spannungsabfall

Das veranlasste mich, beim Hersteller http://www.ivt-hirschau.de anzufragen:

"Wirkungsgrad des Solar-Ladereglers MPPT 20 A - Art.-Nr. 200027
In meinem Wohnmobil nutze ich o.g. Regler und zwei Solarmodule, mit Voc = 29,4 und Vmp = 24,4 Volt je Modul.
Ihr Regler lässt 60 Volt Eingangsspannung zu, also Reihen- oder Parallelschaltung. Das ergibt meine Fragen:
1. In welchem Bereich der Eingangsspannung ist Reihenschaltung besser als Parallelschaltung ?
2. Haben und senden Sie Diagramme mit Wirkungsgrad = Funktion (Eingangsspannung, Schaltung)?"

Der Hersteller antworte zeitnah:

"Entsprechende Diagramme, welche den Wirkungsgrad in Abhänigkeit von der Schaltung der Solarmodule zeigen, kann ich Ihnen leider nicht bereitstellen.
Bei dem Gerät, welches Sie verwenden, würde ich aber grundsätzlich zu einer Reihenschaltung der Solarmodule raten, wenn diese im Rahmen der zulässigen Solareingangsspannung ist.
Bei einer Reihenschaltung ist der solarseitige Eingangsstrom geringer, was zu weniger Leitungsverlusten führt und somit auch einen besseren Wirkungsgrad zur Folge haben dürfte."

Gruß
Manfred
LockX
 

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Mittwoch 22. Juni 2016, 08:48

Hi Manfred,
so lange der Hersteller da kein Messprotokoll vorzeigt ist "dürfte" für mich eine Hypothese... ;-) ;-)

Ich mess' Heute Abend mal ob um 9 noch was brauchbaresvon den Modulen kommt. ;-)
Gruß Herbert
(Bj 1956)

MultiMobil auf LT 31 TD
(Bj 1990, Motor DV 80Kw)
Benutzeravatar
Herbert Kozuschnik
 
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 20. März 2012, 10:11
Wohnort: 91575 Windsbach

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon LockX » Montag 4. Juli 2016, 21:19

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:Ich mess' Heute Abend mal ob um 9 noch was brauchbaresvon den Modulen kommt.

war Stand 22. Juni. Ich weiß, dass es oft neue Priotitäten gibt. Dennoch bitte ich, nicht erst im Dezember zu messen.

Ich weiß, dass jetzt Hochsommer ist und dass meine Solaranlage dafür überdimensioniert sein soll.
Dennoch war ich beeindruckt, dass heute Mittag bei 14,1 Volt Ladeendspannung die 16-A-Sicherung durchbrannte.
Denn das erfordert über 226 Watt netto und damit -bei 2x 135 Watt nominal- einen Wirkungsgrad von über 84%.

Gruß
Manfred
LockX
 

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon Herbert Kozuschnik » Mittwoch 6. Juli 2016, 07:33

Hi Manfred,
irgendwie hab ich das gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt.... :oops:

Ich habe' auch zur Zeit so gut wie keine Verbraucher im WoMo am laufen, so dass die Ladeanzeige schon Morgens voll anzeigt. Zum Ladestrom messen muss ich da erst mal Eine einbauen wo noch Strom reinpasst.

84% ist wirklich ein sehr guter Wirkungsgrad, den man in Parallelschaltung nicht erreicht. Was mich allerdings wundert: Hast Du eine Sicherung zwischen Laderegler und Batterie?
Gruß Herbert
(Bj 1956)

MultiMobil auf LT 31 TD
(Bj 1990, Motor DV 80Kw)
Benutzeravatar
Herbert Kozuschnik
 
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 20. März 2012, 10:11
Wohnort: 91575 Windsbach

Re: Laderegler für solaranlage - billigware?

Beitragvon LockX » Mittwoch 6. Juli 2016, 07:45

Herbert Kozuschnik hat geschrieben:Hast Du eine Sicherung zwischen Laderegler und Batterie?

Ja, Herbert! Ich bin eben (manchmal) brav.

Gruß
Manfrred
LockX
 

Nächste

Zurück zu LT-Forum

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 19 Gäste

cron