Dicke Luft - AU Probleme beim Tüv

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Dicke Luft - AU Probleme beim Tüv

Beitragvon lans38 » Donnerstag 11. Juni 2015, 00:15

Hallo,

ich war heute beim TÜV und wollte "mal eben" meinen Dicken 'ne neue Plakette spendieren. Allerdings kamen wir hier gar nicht über die Abgasuntersucherung hinaus. Dicke Rauchwolken liesen das Gerät des Prüfers trotz mehrfach wiederholten Versuchen aussteigen und somit keine verwertbaren Daten sammeln.

Der Rauch war schwarz, was jetzt wohl auf unverbrannten Diesel zurückzuführen ist. Im "Normalbetrieb" hab ich hier eigentlich nix außergewöhnliches wahrgenommen. Aber bei Volllast....eine einzige schwarze Wand. Zur Behebung des Problemes will ich erst einmal den Luftfilter wechseln und die Einspritzdüsen wechseln bzw. erneuern.

Gibt es beim Luftfilterkauf etwas zu beachten, bestimmter Hersteller zu bevorzugen? hat jemand eine gute Quelle??
Kennt Kennt jemand in und um Berlin eine werkstatt, oder jemanden, wo ich mir die Einspritzdüsen machen lassen kann. Ansonsten ist der Ausbau und Einbau der Düsen für einen Laien zu bewerkstelligen?
Was könnte sonst noch die Ursache für das (Fehl)verhalten sein??

Achso bei meinem Dicken handelt es sich um einen LT Florida (51kw).Er verbraucht (schon immer) bescheidene 10,5l und gefühlt kein öl. Öl/-Filterechsel mache jedes Jahr.

Gruss,
Heiko

p.s. übrigens war der tüv prüfer so nett, von einer gebühr abzusehen..
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Volllast bei AU und im Normalbetrieb

Beitragvon LockX » Donnerstag 11. Juni 2015, 07:39

Hallo, Heiko!

Dicke Rauchwolken ... Im "Normalbetrieb" ... eigentlich nix ... aber bei Volllast.

Die AU-Prüfung beinhaltet "Vollgas" ohne äußere Last. Sie unterscheidet sich von Volllast im Normalbetrieb (Berg, V_max, Beschleunigen) durch die schnelle Änderung der Drehzahl.
Erfolgte die AU-Prüfung bei nicht vollständig warmen Motor? Dann würde ich nicht gleich schrauben (lassen), sondern den Motor "richtig" warmfahren und AU-gemäß "Vollgas" geben.

Gibt es beim Luftfilterkauf etwas zu beachten, bestimmter Hersteller zu bevorzugen? hat jemand eine gute Quelle?

Ich habe einen neuen, noch verpackten Luftfilter, den ich vorsorglich (für ACL Baujahr 95/96) und unnötig kaufte, und werde demnächst in Berlin sein.

Kennt jemand in und um Berlin eine werkstatt

www.autoreich.de

Gruss
Manfred
LockX
 

Re: Dicke Luft - AU Probleme beim Tüv

Beitragvon tiemo » Donnerstag 11. Juni 2015, 07:47

Hallo Heiko!

lans38 hat geschrieben:Was könnte sonst noch die Ursache für das (Fehl)verhalten sein??


Es könnte Luft ins Kraftstoffsystem eindringen und / oder etwas im Kraftstoffansaugtrakt verstopft sein. Dann reicht bei höherem Kraftstoffbedarf, der mit steigender Drehzahl auch ohne Last gegeben ist, weil der Großteil des Kraftstoffs die ESP durch den Rücklauf wieder verlässt, der Durchsatz nicht aus, der Pumpeninnendruck bricht zusammen und dadurch stimmt der Förderbeginn dann nicht mehr und das erzeugt Schwarzrauch.
Siehe WIKI unter http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:einspritzpumpe_luft_im_system#luft_im_system .
Zur Suche siehe WIKI unter http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:tank#kraftstoffprobleme_beim_diesel
Beobachte also, ob bei hoher Drehzahl (Motor sollte dazu schöm warm sein) Luftblasen in der durchsichtigen Leitung vorbeirasen oder nach dem Abstellen des Motors Luft in die Leitung zurück drückt.
Falls hier alles in Ordnung ist, würde ich bei den Düsen weiter suchen, siehe WIKI unter http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:dieseleinspritzduesen_pruefen.
Luftfilter und so hast du ja schon genannt, manchmal nisten sich Tiere im Ansaugtrakt ein.

Gruß,
Tiemo
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Re: Dicke Luft - AU Probleme beim Tüv

Beitragvon lans38 » Donnerstag 11. Juni 2015, 22:46

Hi ,

danke für die Infos. Ich glaube ich hab da mit dem Wort Vollast für Verwirrung gesorgt. Ich meine natürlich Vollgas . Im normalen Betrieb auf der Strasse ziehe ich keine Russfahne hinterher.

Bezüglich Luft in Kraftstoffleitung, bin ich noch skeptisch, da der Motor eigentlich ganz rund läuft und auch sofort!! anspringt, egal ob kalt oder warm. Gut Leistung hat er nicht, aber das sollte man von dem Motor (1S) wohl auch nicht erwarten.

Werde das mit der Luft in der Kraftstoffleitung mal überprüfen, aber erst einmal werde ich den Luftfilter wechseln. Ist ein Luftfilter für einen ACL Motor auch für 1S geeignet?
Und ist der Ausbau der Einspritzdüsen kompliziert, braucht man dafür Spezialwerkzeug?? Wer in und um Berlin kann die Düsen überarbeiten?? Boschservice?

@LockX
ich hab dir mal ne private nachricht geschickt zwecks evtl. treffen in berlin.

Gruss,,
lans38
 
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Re: Dicke Luft - AU Probleme beim Tüv

Beitragvon AlterDepp » Freitag 12. Juni 2015, 09:19

lans38 hat geschrieben:ich war heute beim TÜV und wollte "mal eben" meinen Dicken 'ne neue Plakette spendieren. Allerdings kamen wir hier gar nicht über die Abgasuntersucherung hinaus. Dicke Rauchwolken liesen das Gerät des Prüfers trotz mehrfach wiederholten Versuchen aussteigen und somit keine verwertbaren Daten sammeln.

Also bei mir hat eine Runde Vollgas auf der Autobahn geholfen.

Gruß Stefan
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Re: Dicke Luft - AU Probleme beim Tüv

Beitragvon Peter Keller » Freitag 12. Juni 2015, 13:14

Hallo Heiko,

ich würde hier auch ganz pragmatisch vorgehen, bevor du das Schrauben anfängst.

Messung der Abregeldrehzahl

Nur bei Fahrzeugen mit Dieselmotor. Darunter versteht man das Anfahren der Abregeldrehzahl. Es wird die Einhaltung des Drehzahlbereiches geprüft.

Bei wenigen älteren Diesel-Fahrzeugen mit Automatikgetriebe wird der Motor nicht bis zur Abregeldrehzahl hochgedreht, sondern nur bis zu einer vom Hersteller angegebenen geringeren Drehzahl (z. B. Volvo 740 2.4D). Hintergrund ist die mögliche Beschädigung des Automatikgetriebes bei Höchstdrehzahl ohne Last.

Messung bei freier Beschleunigung

Nur bei Fahrzeugen mit Dieselmotor. Bei dieser Messung wird der Motor vorsichtig (sic!) mit Vollgas bis an die Abregeldrehzahl beschleunigt. Nach der Messzeit (tx) wird der Fuß vorsichtig vom Gas genommen. Dies wird Gasstoß genannt. Der erste Gasstoß wird nicht bewertet. Damit sollen eventuelle Rückstände im Auspuff herausgespült werden. Beim Gasstoß wird die maximale Trübung des Abgasstromes in der Messkammer des Testgerätes gemessen. Zwischen den Gasstößen (Beruhigungszeit) wird bei Leerlaufdrehzahl ein Nullabgleich durchgeführt. Das arithmetische Mittel der maximalen Trübungswerte der letzten drei Gasstöße darf den Sollwert des Herstellers nicht überschreiten. Der gesetzliche Höchstwert liegt bei 2,5 bzw. 1,5 m−1.

Quelle: Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Abgasunter ... hne_OBD.29)


Bei der AU wird ohne Last die so genannte Abregeldrehzahl angefahren. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Aus der Standgasdrehzahl von knapp unter 1000 Umdrehungen pro Minute auf knapp unter 5000. Irgendwelche "Mildernden Umstände" gibt es für den LT nicht, weil es ihn ja nur mit Schaltgetrieben gibt.

Für unseren LT bedeutet das eine "Erschütterung in seinen Grundfesten", sowas macht man mit einem Motor eigentlich nicht, das ist ungefähr so, wie eine Katze am Schwanz zu ziehen. Rein technisch stört das einen warmen Motor mit intaktem Zahnriemen zwar nicht, aber es hört sich grausig an...

Ärgert man einen LT so penetrant, löst sich jedes Rußpartikelchen in jedem Winkel des Auspuffs, das sich da in den letzten zwei Jahren Stadtverkehr (seit der letzten AU) zur Ruhe gelegt hat.
Das Ergebnis ist diese formidable schwarze Wand, wo der Prüfer dann seine Messgeräte nicht mehr findet und alle Hallentore aufmachen muss, damit es Durchzug gibt.

Wenn du dich also im Zitat oben auf die Stelle
Der erste Gasstoß wird nicht bewertet. Damit sollen eventuelle Rückstände im Auspuff herausgespült werden.

berufst, macht ein vorheriges "Freifahren" des Abgassystems wirklich Sinn.

Ich an deiner Stelle würde es einfach nochmal mit einer AU versuchen, aber vorher den sorgfältig warm gefahrenen Motor (vorher unbedingt auch nochmal den Ölstand checken!) wirklich mal eine Viertelstunde mit Dauervollgas (das fällt einem Saugdiesel ja nicht schwer ;-) ) über eine Autobahn deiner Wahl "freipusten".

Wenn du dann wieder von der Bahn runter bist, suchst du dir eine Stelle, wo eine eventuelle schwarze Rauchwolke nicht so auffallen würde, und gibst dem Motor im Stand fünf bis 10 Sekunden Vollgas (simulierst also die AU-Vorgehensweise). Wenn er dann bis zur Abregeldrehzahl hochjubelt, ohne dass alles schwarz ist, probierst du noch eine AU. Und sollte er dann wider Erwarten doch noch schwarz blasen, kannst du immer noch die Fehlersuche anfangen. Bis dahin hast du aber mit einiger Aussicht auf Erfolg nur die Zeit für die Autobahnfahrt investiert...

Viel Erfolg dabei, und berichte hier gerne, was es ergeben hat.

Gruß,
Peter
Ein Saugdiesel hat da, wo die meisten Turbos den Drehzahlmesser haben, eine Zeituhr.
Warum bloß?!
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Re: Dicke Luft - AU Probleme beim Tüv

Beitragvon Lars Hanisch » Freitag 12. Juni 2015, 17:46

Moin!

Ich fahre vor der Prüfung auch immer erst eine halbe Stunde durch die Gegend, damit der Motor warm ist und etwas freigeblasen wurde. Bisher hat es immer geklappt, wenn die netten Herren immer ein wenig am Computer gefummelt haben. :)
Den Ölwechsel sollte man wohl auch möglichst zeitnah vor der Prüfung machen, das verbessert die Werte auch evtl..

Lars
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Re: Dicke Luft - AU Probleme beim Tüv

Beitragvon Solpat » Sonntag 14. Juni 2015, 13:09

Hallo Heiko,

hatte auch schon mal das gleiche Problem mit einem DV Motor. Bin dann ein paar Tage später zum freundlichen gefahren. Dort habe ich meinen LT einen Tag später abgeholt mit AU ohne probleme. Ich denke die Fachleute wissen was zu tun ist. Würde ich in Deinem Fall genauso machen.

Gruß

Oliver
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Re: Dicke Luft - AU Probleme beim Tüv

Beitragvon lans38 » Samstag 4. Juli 2015, 21:32

So,

will mal noch kurz berichten, wie das mit mir, meinem LT und den TÜV ausgegangen ist. ICh habe erst einmal den Luftfilter gewechselt (geringe Kosten/Aufwand) und dann auch mal anderen Diesel - den Ultimate von Aral getankt - um den Motor etwas zu "reinigen". Da mir mehrere Leute unabhägig voneinander sagten, dass das mit der AU und solchen alten Dieselmotoren eh quatsch und auch nicht gesund für den Motor ist, habe ich mich entschieden den TÜV lieber in einer Werkstatt zu machen, wo ich zuvor schon einmal den TÜV bekommen hatte. gängige praxis ist hier wohl ein adequates zweitfahrzeug....

Naja den TÜV habe ich jetzt.... Leider hält sich die Begeisterung darüber arg in Grenzen, da unser LT zwar nun 'nen aktuellen TÜV hat, aber eigentlich nicht mehr fahrbereit ist. Die Einspritzpumpe ist defekt bzw. leckt. Aber das ist eine andere bzw. weitere Geschichte....

Aber auf jeden Fall danke für eure Tipps und die zahlreichen Ratschläge.
Gruss,
Heiko

p.s. : wer noch an teil 2 interessiert ist der klicke bitte hier http://www.lt-freunde.de/forum/viewtopic.php?f=11&t=15158
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